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Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott

Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott

Titel: Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Osho
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wenigstens ein bisschen Hoffnung, ein bisschen Zufriedenheit mit dem Leben. Doch der Existentialismus füllt eure Leere auf noch schlimmere Art und Weise als die Religionen.
    Die Religionen benutzten diese Leere, um euch auszubeuten. Sie gaben euch Trost, doch er hatte seinen Preis. Sie beuteten euch also aus, doch jahrhundertelang fühltet ihr euch vollkommen glücklich, denn es gab einen Gott im Himmel, und alles war in Ordnung – er sorgte für euch.
    Dieser Trost war falsch; er bewirkte keine Veränderung in euch, er machte euch nicht zum Buddha, er sorgte nicht für euer Erwachen, für eure Erleuchtung. Er diente nicht eurem spirituellen Wachstum, doch er sorgte wenigstens dafür, dass ihr ohne Angst und Sorge, ohne Sinnlosigkeit leben konntet. Ihr fühltet euch zu Hause, auch wenn dieses Gefühl nur ein Traum war. Nun ist der Traum zerstört, und plötzlich fühlt ihr euch vollkommen allein. Es gibt keinen Gott, und ihr kennt keine andere Art, mit der Existenz in Verbindung zu treten. Eure alte Programmierung funktioniert nicht mehr.
    Ihr braucht neue Einsichten. Ihr braucht Meditation statt Gebet, Bewusstheit statt Gott. Dann wird eine Säule der Bewusstheit euer Inneres ausfüllen, und sie wird kein leerer Trost mehr sein. Sie wird euch echte Zufriedenheit schenken; sie wird euch mit der Existenz verbinden, und ihr werdet euch nicht mehr als Außenseiter fühlen.
    Glaubt ihr, ich fühle mich in irgendeiner Weise als Außenseiter?
    Ich bin so tief mit der Existenz verbunden, wie man nur sein kann.
    Die gesamte Existenz ist zu meinem Wesen geworden, mein Herz tanzt mit dem Herzschlag des Universums.
    Gott hat verhindert, dass genau das passieren konnte, dieses enorme Phänomen der Transformation . Gott war euch kein Freund, er war euer größter Feind. Und seine Priester haben euch ausgebeutet.
    Nun, da euch klar geworden ist, dass es keinen Gott gibt, muss notgedrungen eine Lücke auftauchen, ein Zwischenraum, in dem ihr entweder den westlichen Existentialismus wählen könnt – der kein echter Existentialismus ist, sondern ein Akzidentalismus –
    oder in dem ihr nach innen blicken könnt, so wie jeder Erwachte nach innen geblickt hat. Ihr müsst aufhören, zum Himmel aufzublicken. Ihr müsst die Augen schließen und in den inneren Raum blicken, in dem ihr mit der Existenz verbunden seid. Sofort wird die Leere verschwinden. Nicht nur die Leere – du selbst wirst verschwinden. Und dann bleibt nur noch der Tanz, das Feiern des gesamten Universums. Und du bist vollkommen eins damit, die Frage von innen oder außen taucht überhaupt nicht mehr auf. Es entsteht eine große Einheit. Plötzlich erkennst du dich selbst in den unterschiedlichsten Manifestationen: in den Bäumen, den Blumen, den Wolken, den Sternen – überall. In dem Augenblick, in dem du verschwindest, bist du eins mit der ganzen Existenz; Pflanzen, Berge, Schnee, Flüsse, Ozeane – du bist über all das ausgebreitet.

    Und dies er Zustand ist der Zustand eines Buddhas. Das ist die wahre Befreiung.
    Du fühlst dich also als Außenseiter – das ist gut! Das ist die Übergangszeit; jetzt musst du wachsam sein und darfst dich nicht mit Schmerz und Elend anfüllen. Wer soll dich trösten, nachdem Gott nicht mehr vorhanden ist? Du brauchst keinen Trost. Die Menschheit ist erwachsen geworden. Sei ein Mann, sei eine Frau, und stehe auf deinen eigenen Füßen.
    Jahrtausende hindurch wurdet ihr verkrüppelt durch diesen Gott, durch die gesamte Priesterschaft. Sie wollten nicht, dass ihr gesund und vollständig seid. Ihr ganzer Berufsstand hing von eurem Elend und eurem Schmerz ab. Sie haben euer Leid und euren Schmerz zugedeckt und euch Hoffnung gegeben. Doch Hoffnung ist nur ein leeres Wort. Karl Marx hat Recht, wenn er sagt, Religion sei die Hoffnung der Hoffnungslosen. Doch diese Hoffnung war wie eine Möhre, die vor eurer Nase hängt. Ihr könnt sie niemals erreichen, doch sie hängt so nah, dass ihr das Gefühl habt, ihr werdet sie bald erreichen – wenn nicht heute, dann morgen, wenn nicht morgen, dann übermorgen. Die Möhre hängt immer vor eurer Nase.
    Es gibt dazu eine Sufi-Geschichte:
    Ein Mann hatte eine Kuh gekauft, doch er hatte keine Erfahrung im Umgang mit Kühen. Also versuchte er sie an den Hörnern hinter sich herzuziehen, doch die Kuh leistete erbitterten Widerstand –
    nun ja, ganz offensichtlich hatte er keine Ahnung. Die Kuh wollte nach Hause, zurück in ihren alten Stall.
    Ein Sufi-Mystiker schaute dem Ganzen zu. Darauf sagte

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