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Der grosse eBook-Raetselkrimi

Der grosse eBook-Raetselkrimi

Titel: Der grosse eBook-Raetselkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Ritter
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er hin ist.«
    In der roten Lederjacke klingelte das Handy Stephanie Gärtners. Sie hörte eine Weile zu und dann sagte sie: »Tegernsee? Großartig. Ja, wir kommen.«
    »Wer kommt wohin?«, grummelte Plank.
    »Die Netzwerkfahndung hat eine Peilung von Spindlers Handy. Kollegen vom Rosenheimer Präsidium sind hinterher und bekommen alle paar Minuten eine neue Position vom Provider gemeldet. Er war gerade in Bad Wiessee in einer Konditorei. Jetzt ist er wieder weiter auf der Landstraße.«
    »Dann müssen wir doch nicht hinrasen, Frau Gärtner. Wir bleiben hier.«
    »Ach, lassen Sie mich doch. Ich komme in zwei Stunden zurück mit dem flüchtigen Spindler und dem Nibelungenlied im Gepäck.«
    »Nix gibt’s. Die Rosenheim-Cops sollen den festnehmen, wenn sie ihn kriegen. Wir schauen uns hier lieber noch ein bisserl um.«
    Stephanie Gärtner fügte sich in ihr Schicksal und untersuchte weiter die Wohnung. Eine halbe Stunde später hatten sie jedes Regal nach der Nibelungen-Handschrift abgesucht. Es war klar, dass die Beute hier nicht versteckt war. Doch auslassen durften sie diese Möglichkeit auch nicht. Spindler würde die Handschrift bei sich tragen, da war sich Plank sicher. Und damit würde er durch alle Zollkontrollen an Flughäfen kommen. Kein Sicherheitsbeamter suchte nach einem uralten Buch.
    Plank setzte sich auf das Feldbett und dachte nach. Hatte Spindler das 800 Jahre alte Werk gestohlen, um es seiner Sammlung einzuverleiben? Danach sahen die Bücher, die sich in der winzigen Wohnung sogar in den Küchenschränken befanden, nicht aus. Das waren keine alten Handschriften und seltene Druckwerke der Vergangenheit, sondern alles mehr oder weniger neue Bücher, die sich mit der Vergangenheit befassten. Bei dem Sinn für Systematik, die Spindler bei der Anlage seiner Neuperlacher Mini-Bibliothek an den Tag gelegt hatte, würde das Buch, das er heute aus der Bayerischen Staatsbibliothek geraubt hatte, vollkommen aus dem Rahmen fallen. Nein, es musste mehr dahinterstecken.
    »Warum nur die Handschrift A?«, ging es Plank immer wieder durch den Kopf. Besonders, nachdem ihm Frau Dr. Kalbfleisch, die Leiterin der Abteilung Handschriften und Alte Drucke der Staatsbibliothek, am Telefon auf der Fahrt nach Neuperlach berichtet hatte, dass die beiden anderen Handschriften sicher mehr wert waren. »Jede Handschrift ist wahrscheinlich eine gute Million Euro wert, die C wurde 2001 von den Baden-Württembergern für anderthalb Millionen Mark angekauft«, hatte sie ihm gesagt. Und ergänzt: »Sicher wäre das auf einem freien Markt mittlerweile mehr. Wenn es einen freien Markt dafür gäbe. Denn die Handschriften sind alle in Staatsbesitz, und es gibt keine verfügbaren Exemplare, mit denen Kunsthändler oder Auktionshäuser Geschäfte betreiben könnten. Würden sie natürlich gerne. Aber wenn eines auf den Markt kommt, weiß sofort die Szene, dass es nicht legal ist.«
    Auch das war keine Erklärung dafür, dass der Täter nur die eine Handschrift gestohlen hatte. Er handelte ja sicher im Auftrag eines Sammlers. Und warum sollte sich der auf die minderwertigste der drei Handschriften beschränken? Spindler hatte jede Zeit der Welt gehabt, alle drei Exemplare mitzunehmen. Selbst wenn sein Auftraggeber nur die Handschrift A bei ihm bestellt hätte - ein Profi wie er würde sich die leichte Beute, die B und C darstellten, nicht entgehen lassen. Und dann die Sache mit dem Innenministerium - da war ein ganz dicker Hund begraben, war Plank sich sicher.
    Plank stand von dem Feldbett auf und scannte die Bücherwand von neuem. Auf einem Regalmeter standen deutsche und englische Bücher durcheinander. Das passte so gar nicht zur Anordnung der übrigen Bücher. Er las die Titel auf den Buchrücken leise vor. Dabei legte er den Kopf mal nach links, mal nach rechts, um die Titel lesen zu können. Plötzlich hielt er inne. Er streifte seine Latexhandschuhe über und zog ein Buch aus dem Regal. Er nahm das Buch am Rücken und schüttelte es, um zu sehen, ob etwas aus dem Buch herausfallen würde. Nichts fiel. Dann ließ er die Seiten des geschlossenen Buches unter dem Daumen durchschnurren. Der latexüberzogene Daumen blieb an einer Stelle hängen. An dieser Stelle fehlten die Seiten 201/202. Das Blatt war fein säuberlich mit dem glatten Schnitt eines Papiermessers herausgetrennt worden. Nur ein Rest von rund einem Zentimeter Breite war von der Doppelseite verblieben.
    Hatte Spindler seine Fährte in diesem Buch ausgelegt? War die

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