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Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Innentaschen ihrer Jacken zu den dort verborgenen Waffen. Flinx riss die Beine hoch, stemmte die Füße gegen den Tisch und stieß sich mit aller Kraft ab. Mitsamt seinem Stuhl krachte er gegen die hinter ihm stehende Gestalt, die daraufhin das Gleichgewicht verlor und rückwärts taumelte.
    Gäste schrien auf; Eltern warfen sich schützend vor ihre Kinder. Einige besonders Geistesgegenwärtige suchten sogar unter ihren Tischen Zuflucht. Ein älteres Ehepaar, das offenbar ein vorzeitiges Ableben befürchtete, strebte unsicheren Schrittes dem Ausgang entgegen.
    Der Kerl, der hinter dem Stuhl gestanden hatte, erholte sich rasch von seiner Verblüffung und schlang beide Arme um sein Opfer, als dieses sich erhob. Flinx leistete keinen Widerstand. Inzwischen hatte Peeler seinen Nadler hervorgeholt. Mit routiniert wirkender Gelassenheit nahm er sein Ziel ins Visier. Im gleichen Augenblick warf Coerlis seine ausgebreitete Jacke über den Tisch und legte Pip darunter auf Eis. Mit einem breiten Grinsen nahm er sodann das Kleidungsstück wieder an sich – darin seine Beute, zu einem sicheren Bündel verpackt.

2
    »Hab sie!« Schwer atmend richtete Coerlis einen triumphierenden Blick auf Flinx. »Ich möchte Sie ungern in dem Glauben zurücklassen, ich sei eine Art Dieb oder so etwas.«
    »Wir wissen beide, was Sie sind.« Flinx sprach leise und ruhig, sich widerstandslos in die Umklammerung des Bodyguards fügend.
    Für den Bruchteil einer Sekunde huschte ein Zucken über Coerlis’ Gesicht, wie das Flackern einer vorübergehend gestörten Bildübertragung. Dann kehrte sein Grinsen wieder zurück. »Wenn Sie mir Ihre Kontodaten geben, werde ich das Geld umgehend transferieren. Vierhundert. Ich an Ihrer Stelle wäre dankbar dafür. Irgendwie sieht es für mich so aus, als ob Sie in Bezug auf Ihre Verhandlungsmöglichkeiten momentan stark eingeschränkt wären.«
    »Ich hab Ihnen doch gesagt, sie ist unverkäuflich.«
    Coerlis drückte die zu einem Bündel zusammengefaltete Jacke fest an sich und tat so, als würde er über die letzten Worte nachdenken. »Vielleicht haben Sie recht, mein Junge. Kann sein, dass ich nicht richtig zugehört habe. Scheint so, als könnte ich sie am Ende trotz allem tatsächlich nicht kaufen. Woraus sich für mich der Schluss ergibt, dass Sie sie mir viel lieber schenken möchten. Oh, machen Sie sich keine Sorgen. Sie wird es gut bei mir haben. Ich lasse meinem Zoo stets die beste Pflege angedeihen. Es gehören sogar zwei Tierärzte zu meinem ständigen Personal.«
    »Mr. Coerlis, Sir?« Peelers Augen weiteten sich.
    »Nicht jetzt, Peeler«, knurrte Coerlis ungeduldig. »Siehst du nicht, dass ich mich mitten in äußerst schwierigen Verhandlungen befinde?«
    »Aber Sir –« Der kräftige Mann setzte zu einer Rechtfertigung an. Er kam nicht mehr dazu.
    Unvermittelt quoll Rauch aus Coerlis’ dicker Jacke. Er hatte gerade noch genug Zeit, verblüfft auf das rasch größer werdende Loch zu gaffen, das vom Zentrum des Kleidungsstücks ausging, bevor er das Bündel auch schon mit einem Aufschrei von sich stieß und heftig den rechten Arm schüttelte. Kleine Rauchwölkchen kräuselten sich an der Innenfläche seiner Hand. Dort, wo sie ihren Ursprung hatten, löste sich die Haut wie die Pelle einer gegarten Kartoffel.
    Zurücktaumelnd stieß Coerlis gegen einen der anderen Tische. Bestecke und Teller fielen klirrend zu Boden. Mit der Linken schnappte er sich eine Karaffe mit Eiswasser, und schüttete sich deren Inhalt über die schwelende Hand. Ohne dass es ihm bewusst war, rettete ihm diese Aktion das Leben, indem sie dafür sorgte, dass die ätzende Säure fortgespült wurde, bevor sie in seinen Blutkreislauf zu gelangen vermochte.
    Im selben Moment stieg, die Flügelpaare zu voller Größe entfaltet und wie der Urvater aller Schwirrvögel surrend, aus der qualmenden Jacke ein rosafarbener und blaugrüner Schemen empor und schoss Richtung Decke. Die Gunst des Augenblicks nutzend befreite sich Flinx aus der Umklammerung des verdutzten Schlägers. Unterdessen gab Peeler sich redlich Mühe, seine Aufmerksamkeit zu gleichen Teilen dem wütend brummenden Reptil, das über seinem Kopf schwebte, und der wimmernden Gestalt seines Brötchengebers zu widmen.
    Mit zitternden Fingern schlang Coerlis sich eine Stoffserviette um die verletzte Hand, um sie behelfsmäßig zu verbinden. Der Schmerz schien ihn seine Wut beinahe vergessen zu lassen. »Knall ihn ab, du Idiot!« Mit der gesunden Hand zeigte er auf Flinx.

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