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Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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»Knall sie alle beide ab!«
    Peelers Reaktionen waren ausgezeichnet, doch der Schnelligkeit eines Räubers wie Pip in keinster Weise gewachsen. Als sich die Mündung des Nadlers in die Richtung ihres Herrn und Meisters bewegte, stürzte sie sich geradewegs auf dessen Besitzer. Flinx wusste, was nun kam, und er bemühte sich nach Kräften, wenigstens einen Funken Mitleid aufzubringen. Es gelang ihm nur zum Teil.
    Wild mit den Armen um sich schlagend, um sich den angreifenden Sturzflieger vom Leibe zu halten, versuchte der kräftige Mann gleichzeitig, seine Pistole auf ihn zu richten. Dann öffnete sich Pips Maul, Kiefermuskeln zogen sich zusammen, und aus einer Vertiefung in ihrem Oberkiefer spritzte ein nadeldünner Giftstrahl hervor. Dank Flinx’ emotionalen Eingreifens traf er Peeler lediglich auf dem Rücken seiner Waffenhand anstatt mitten ins Auge.
    Der bewaffnete Mann stieß einen überraschten spitzen Schrei aus, ließ auf der Stelle seinen Nadler fallen und umfasste das Handgelenk seiner lädierten Rechten. Doch das ätzende Gift fraß sich bereits ins Fleisch.
    »Sie sollten das Zeug schleunigst abwaschen«, riet Flinx ihm. Er richtete den Blick auf den Schlägertypen, der ihn festgehalten hatte. »Besser, Sie helfen Ihrem Kollegen. Wenn das Gift erst einmal in den Blutkreislauf gelangt, war’s das für ihn.« Er wandte sich wieder zu Peeler um. »Ihr Kumpel scheint mir nicht richtig zuzuhören.«
    »Schnapp ihn dir, du Schwachkopf!« Tränen schossen aus Coerlis’ Augen, und sein verletzter Arm zitterte unkontrolliert.
    »Ich …« Der stämmige Kerl fasste einen Entschluss. Er ignorierte seinen Boss, schnappte sich zwei Wasserkaraffen von den beiden nächststehenden Tischen und eilte seinem Kumpanen zu Hilfe. Während ihre einstige Trophäe sich zurückzog, gelang es den beiden Männern, das Gift von der rauchenden Wunde zu spülen.
    Flinx streckte einen Arm aus. Sogleich stürzte Pip herab und schlang sich um den Bizeps ihres Herrn. Den Kopf hielt sie wachsam in die Höhe gereckt, die Flügel in Bereitschaft gespreizt.
    Seinen tobenden Dienstherrn nicht beachtend schaute sich der Bodyguard mit ängstlichem Gesichtsausdruck zu Flinx um. »Und jetzt?«
    »Erst mal weiterspülen. Dann die Wunde schnellstmöglich mit einem festen, antibiotischen Verband verschließen. Und sorgen Sie dafür, dass er eine Woche lang täglich fünf Kubikzentimeter eines handelsüblichen neurotoxischen Antivenins erhält. Nur zur Sicherheit. Bluorthorn oder Tan-Kolenesed, die gehen beide.«
    Der kräftige Mann nickte nervös. Er war nun aufrichtig besorgt. Stinksauer, aber besorgt.
    »Vergesst das jetzt!« Völlig außer sich schleuderte Coerlis ein leeres Tablett gegen die nächstbeste Wand. Es landete scheppernd auf dem Boden. »Schnappt euch den Mistkerl!« Er wirbelte zu Flinx herum und funkelte ihn hasserfüllt an.
    »Aber Mr. Coerlis, Sir –«
    Ohne jedes Zeichen von Mitgefühl gestikulierte der wutschnaubende Geschäftsmann in Richtung Peeler. »Er wird schon nicht dran krepieren! Das Biest hat ja nicht einmal Fangzähne. Es kann gar nicht beißen, es kann lediglich spucken.« Der unverletzte Bodyguard wirkte unschlüssig.
    »Ganz richtig.« Flinx wirbelte herum und spurtete in Richtung Ausgang los.
    Er spürte, dass die drei sich hinter ihm in Bewegung setzten, um die Verfolgung aufzunehmen. Es wäre ein Leichtes gewesen, irgendwo in Deckung zu gehen und die ganze Angelegenheit Pip zu überlassen. Eine einzige Drehung seines Handgelenks hätte genügt, und der Minidrache hätte die drei getötet – es sei denn, er hätte ihm auf emotionaler Ebene Einhalt geboten.
    Doch Coerlis war ein Planetenbürger von nicht ganz unbedeutendem Rang, und sein plötzliches, gewaltsames Ableben würde fraglos genau die Art von Aufmerksamkeit nach sich ziehen, die Flinx so sehr zu vermeiden gesucht hatte.
    Draußen vor dem Restaurant spähte er rasch in alle Richtungen, bevor er sich für den Pfad, der nach rechts führte, entschied. Schon bald verengte sich die gepflasterte Anliegergasse. Olenda war nicht nur die Hauptstadt, sondern zudem die älteste Stadt von Samstead. Der Verlauf von Straßen und Wegen schien eher den launenhaft mäandernden Windungen des Tumberleon und seiner Nebenflüsse zu folgen als irgendwelchen Planungsrastern. Nicht selten mündeten Seitenstraßen in unpassierbaren Verengungen, malerischen Sackgassen oder am Ufer eines reißenden Gewässers. Es sollte nicht allzu schwer sein, lästige Verfolger in diesem

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