Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
Anwesenheit unter der Rampe registriert hatte.
    Wenn es ihm gelänge, die äußere Schleuse zu öffnen, unbemerkt hineinzuschlüpfen und einen bestimmten Aufbewahrungsschrank zu erreichen, würde er weitaus besser gerüstet sein, um dem, was auch immer von seinem Schiff Besitz ergriffen hatte, gegenüberzutreten. Jedenfalls nützte es ihm nichts, dass er sich hier unter der Rampe verkroch und darauf wartete, dass die Nacht über ihn hereinbrach.
    In dem Moment, als er seine Deckung verließ und auf die Rampe sprang, stürzte so etwas wie ein geflügeltes, geripptes Fass vom Himmel herab. Sein Maul oder Schnabel, so lang wie der stämmige Körper und in einer messerscharfen Spitze endend, hätte eigentlich eher zu einem Fischfresser gepasst.
    Möglicherweise kam es zu dem gleichen Schluss, denn kaum hatte Pip sich erhoben, da scherte der Angreifer aus und schoss, mit dem Luftzug seiner Flügel Flinx’ Haare zerzausend, an seiner anvisierten Beute vorbei und davon.
    Mit wenigen Schritten war Flinx am oberen Ende der Rampe. Seine Hand griff nach dem Sender … und zögerte. Er könnte ebenso gut erst einmal nachsehen, ob das Vorec-System noch funktionierte. Testweise richtete er seine Stimme an das in die Tür eingelassene Gitter.
    Prompt reagierte das Hindernis, glitt in den auf geringstem Reibungsniveau gehaltenen Führungen zur Seite und ließ ihn in die Schleuse hinein. Ein zweiter Befehl öffnete das innere Schott, und im selben Moment raste er auch schon auf den Aufbewahrungsschrank zu.
    »Komm schon, komm schon!«, murmelte er laut, während er an dem widerspenstigen Sicherheitsschloss herumfummelte. Sekunden später gab es seinen Bemühungen nach und gestattete ihm Zugriff auf die Handfeuerwaffe, die sicher in dem Schrank aufbewahrt war. Ein rascher Check ergab, dass sie, wie nicht anders erwartet, voll aufgeladen war.
    Pip war gerade im Begriff, sich wieder auf seiner Schulter niederzulassen, als der Besitzer jener Emotionen, die Flinx von draußen wahrgenommen hatte, im vorderen Eingangsportal erschien. Sein Symbo war fließend, sein Akzent wohlvertraut.
    »Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Sie beabsichtigen, mich zu erschießen. Zumindest hoffe ich, dass Sie das nicht wollen.«
    Flinx stieß einen erleichterten Seufzer aus. Das Wesen, das vor ihm stand, hatte vier Beine, zwei Arme und ein weiteres Paar Gliedmaße, das sowohl als das eine wie auch das andere fungierte, je nachdem, was den Erfordernissen des Augenblicks entsprach. Kleidung trug es nur sehr wenig; ein zweckdienlicher Rucksack war um seinen Thorax geschnallt, und die Gamaschen, die es trug, waren eher dekorativ als funktional. In die Schulter eines Echtarms war sein Rangabzeichen eingelegt.
    Etwa aus halber Höhe seines eigenen Körpers erwiderten goldgelb irisierende Facettenaugen gedankenvoll Flinx’ Blick. Fedrige Antennen neigten sich in seine Richtung.
    »Ich bin Zweiter Berater Druvenmaquez«, ließ der Thranx ihn wissen, »und Sie sind Philip Lynx.«
    »Ich fühle mich geehrt. Zudem bin ich äußerst überrascht.« Flinx ließ die Waffe in das Holster an seinem Gürtel gleiten. »Wie sind Sie hierhergekommen, Sir? Ich kann hier nur zwei Shuttles sehen. Eins davon gehört mir und das andere –«
    »Uns ist bekannt, wem das andere gehörte«, unterbrach ihn der Berater. »Ich bin mit meinem Privatschiff angereist, in Begleitung bewaffneten Militärpersonals, das es dank seines beträchtlichen Einsatzes zu verhindern gewusst hat, dass ich von allzu begeisterungsfähigen Vertretern der örtlichen Fauna verschlungen wurde. Nie zuvor habe ich eine solch außergewöhnliche Kollektion an Flügeln, Zähnen und Klauen gesehen, und ich hoffe, dass mir dergleichen nie wieder begegnet.
    Ein elektronischer Überbrücker ermöglichte es mir, an Bord Ihres Shuttles zu gehen, woraufhin meine Eskorte wieder zu ihrem wartenden Schiff zurückgekehrt ist. Mit großer Beflissenheit, wenn ich das hinzufügen darf.
    Was für eine erstaunliche Welt das hier ist. Wissen Sie, dass ich während der Zeit, die ich hier auf Sie gewartet habe, Zeuge von annähernd hundert Kämpfen auf Leben und Tod geworden bin, die sich zwischen der hiesigen Flora und Fauna abgespielt haben, und dass bei zwei Gelegenheiten dieses Landefahrzeug tatsächlich von extrem großen Raubvögeln attackiert worden ist? Glücklicherweise hat seine Hülle ihren energischen, doch primitiven Angriffen widerstanden. Unnötig zu erwähnen, dass ich nicht viel Zeit im Freien

Weitere Kostenlose Bücher