Der Healing Code
Überleben notwendig sind. Dies führt zu
einem Milieu innerhalb der Zelle, das toxisch ist und weder Wachstum noch
Reparaturen zulässt. Im Gegenteil, Dr. Bruce Lipton vertritt die Ansicht, dass
wir auf genau diese Art und Weise genetische Krankheiten entwickeln. Auf der
anderen Seite wurde bei der entsprechenden Stanford-Forschungsstudie entdeckt,
dass Zellen, die einen Austausch zuließen und sich im Wachstums- und
Heilungsmodus befanden, buchstäblich immun gegen Krankheiten und Leiden waren.
Lassen Sie mich diese Aussage wiederholen, denn es ist die wichtigste, die ich
seit langem von der medizinischen Forschung gehört habe: «Eine Zelle, die sich
im Wachstums- und Heilungsmodus befindet, ist immun gegen Krankheiten.» Das ist
sozusagen unerhört!
Wie Sie sehen, ist die
Kampf-oder-Flucht-Reaktion notwendig, um uns in Notfällen das Leben zu retten,
doch dieser Zustand sollte nicht über längere Zeit hinweg aufrechterhalten
werden. Das Problem ist, dass die meisten von uns gerade das tun: viel zu lange
in diesem körperlichen Zustand verharren. Wenn das geschieht, ist eines
unausweichlich die Folge: Irgendetwas wird Schaden nehmen und sich als Symptom
manifestieren. Wenn eine Reihe von Symptomen vorliegt, sprechen wir von einer
Krankheit. Eine Krankheit entsteht also vereinfacht gesagt an jener Stelle, an
der das schwächste Glied der Kette unter dem Druck, den wir Stress nennen,
gebrochen ist.
Wie
voll ist Ihr Fass?
Die amerikanische Ärztin Dr.
Doris Rapp gilt vielen als die führende Allergologin der Welt. Sie hat
zahlreiche Bücher geschrieben, vor allem über Allergien bei Kindern. Dr. Rapp
hat eine Theorie entwickelt, die sie das «Stressfass» nennt. Dieser Theorie zufolge
haben wir alle ein inneres «Fass». Es steht für die Menge an Stress, die wir
bewältigen können, bevor sich Schädigungen einstellen. Solange unser Fass nicht
voll ist, können wir uns recht effektiv um neu in unserem Leben und unserem
Körper auftauchende Stressfaktoren kümmern, sodass sie uns nicht schaden.
Sobald jedoch unser Fass überläuft, bricht das schwächste Glied.
Wenn nun der Feueralarm
ausgelöst wird, sendet das Gehirn durch Zellen, die direkt an den Nervenenden
sitzen, eine Botschaft ans Immunsystem. Diese Zellen heißen Dendriten. Als ich
noch studierte, lernten wir, dass es sich dabei um Immunzellen handelt. Und in
der Tat, so ist es. Dann verleibten die Neurologen sie ihrem Fachgebiet ein,
weil die Dendriten Neurotransmitter abgeben — dieselben Neurotransmitter, deren
sich auch Nervenzellen bedienen. Nun werden sie also «neuronale Immunzellen»
genannt, weil beides zutrifft: Sie sind Teil des Nervensystems, und sie sind
ein direktes Verbindungsglied zum Immunsystem. Ihre Botschaft lautet: «Stopp!
Sofort abschalten!»
Immunsystem
in der Warteschleife
Warum sollte das Gehirn diese
Botschaft an das Immunsystem schicken? Denken Sie einmal darüber nach. Was ist
der Zweck des Sympathikus? Unser Leben zu retten. Und was ist der Zweck des
Immunsystems? Bakterien, Viren und Pilze abzuwehren und entartete
(Krebs-)Zellen zu zerstören. Muss das unbedingt in den nächsten fünf Minuten
passieren? Natürlich nicht. Das Immunsystem verbraucht zudem eine gewaltige
Menge Energie. Erinnern Sie sich: Wir benötigen in den nächsten Minuten all
unsere Energievorräte und Ressourcen für ein einziges Ziel — unser Leben zu
retten! Deshalb wird alles, was nicht (über)lebensnotwendig ist,
heruntergefahren.
Es ist okay, wenn unser
Immunsystem fünf Minuten lang nicht gegen Bakterien oder Pilze kämpft, und es
ist auch okay, wenn in dieser Zeit keine Verdauung stattfindet. Doch heutzutage
leben wir ständig im Kampf-oder-Flucht-Modus.
Während wir um die ganze Welt
reisten, um Herzfrequenzvariabilitätstests durchzuführen, kristallisierte sich
allmählich ein faszinierendes und maßgebliches Phänomen heraus. Vor dem Test
fragten wir jeden Probanden: «Fühlen Sie sich heute gestresst?» Etwa 50 Prozent
bejahten, die anderen 50 Prozent verneinten. Von den 50 Prozent, die verneint
hatten, wurden jedoch über 90 Prozent positiv getestet. Sie befanden sich also
— ohne dass es ihnen bewusst war — in einem physiologischen Stresszustand —
jenem Stresszustand, der zu Krankheit und Leiden führen kann.
Daher sollten Sie sich jedes
Mal, wenn Sie einen Schnupfen haben oder Schmerzen, deren Ursprung Sie nicht
erkennen können, oder wenn der Arzt Ihnen eine Krebsdiagnose stellt — kurzum,
wenn es Ihnen
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