Der Healing Code
Absatz nun viermal
gelesen — ich kann ihn schon auswendig. Aber ich kann damit einfach nichts
anfangen. Es verändert gar nichts in meinem Leben.» Und das von einer Frau mit
einem IQ von 129! Das war für mich eines der großen Geheimnisse in den ersten
zwölf Jahren unserer Ehe, denn vieles von dem, womit Tracey sich befasste,
waren wunderbare, großartige Wahrheiten. Sie las die goldenen Worte der
klügsten Köpfe unserer Zeit, aber auch die zeitlosen Weisheiten der Bibel, von
Mutter Teresa und vielen anderen. Wie sollte sie damit nichts anfangen können?
Wie sollte all das nichts verändern können? Wie sollte all das nicht auch für
ihr Leben gelten? Das tat es doch! Warum konnte sie das nur nicht sehen?
Sobald ich die Wahrheiten
kennengelernt hatte, die das vorliegende Buch enthält, verstand ich es. Die
Antwort war, dass Tracey die Wahrheit nicht sehen konnte. Sie befand sich
infolge all der Unwahrheiten und Lügen in ihrem Herzen in einem solch tiefen
Zustand der Verwirrung, dass sie die Wahrheit einfach nicht verstehen konnte.
Gab es denn auch wahre Glaubenssätze in ihrem Herzen? Aber natürlich! Sogar
viele. Aber genau das passiert, wenn Wahrheiten und Lügen (an die man glaubt)
im Herzen miteinander im Widerstreit liegen. Beide scheinen auf einer gewissen
Ebene ihre Berechtigung zu haben. Das verursacht Verwirrung. Vielleicht fühlen
wir uns mit einer der beiden Alternativen besser, aber wir sind noch immer
verwirrt und unsicher.
Innere
Ruhe
Wenn wir verwirrt sind,
befinden wir uns nicht in einem Zustand der inneren Ruhe und des inneren
Friedens. Wenn ich im Frieden mit einem bestimmten Glaubenssatz oder Vorgehen
bin, dann ist das der Indikator, dass ich die Wahrheit in Liebe glaube. Wenn
ich ängstlich, traurig, verwirrt, hin und her gerissen bin und ein seltsames
Gefühl in der Brust oder im Magen habe, dann habe ich etwas im Herzen, an das
ich glaube, das aber zu meiner Fähigkeit, die ganze, echte Wahrheit zu glauben,
im Widerspruch steht. Mit anderen Worten: Ich glaube die Wahrheit nicht in
Liebe, und daher werde ich auch nicht die Ergebnisse bekommen, die ich mir
wünsche.
Noch ein Wort zu der Ruhe und
dem inneren Frieden, über die wir hier sprechen. Viele Menschen verwechseln sie
mit zwei anderen Dingen. Dazu gehört das Glücksgefühl, dass die Dinge so
laufen, wie man es möchte. Hier liegen jedoch keine innere Ruhe, kein innerer
Frieden vor, sondern glückliche Umstände. Woher Sie wissen sollen, womit Sie es
zu tun haben? Stellen Sie sich diese Frage: Spüren Sie noch immer diesen
Frieden, auch wenn sich die Umstände gegen Sie wenden, oder stürzt Sie das in
Verwirrung, Depression und Angst? Wahrer Frieden hängt nicht von den Umständen
ab.
Das Zweite, was oft mit innerer
Ruhe verwechselt wird, ist Betäubung. «Ich bin nicht verwirrt, ich bin nicht
unruhig, ich habe keine Angst oder Schmerzen — ich fühle überhaupt nichts!»
Auch das ist kein Frieden. Es zeugt normalerweise von destruktiven Zellerinnerungen,
die so massiv sind, dass Ihr Herz Ihren «Fühler» ausgeschaltet hat, damit Sie
überhaupt überleben konnten. Denn alles, was Sie fühlten, bereitete Ihnen große
Schmerzen.
Die
Macht der ganzen Wahrheit
Wenn Sie die Ergebnisse
erreichen möchten, die ich Ihnen zu Beginn des Buches versprach, müssen Sie an
die Wahrheit glauben.
Als ich ein kleiner Junge war,
verzauberte mich im Kino ein Film. Es war einer der besten Filme, die ich bis dahin
gesehen hatte. Ich kam nach Hause und sprang prompt mit einem Schirm in der
Hand von unserem Dach. Nein, ich war nicht selbstmordgefährdet; ich hatte nur Mary Poppins gesehen. Offenbar glaubte ich daran, dass auch ich wie Julie Andrews mit einem
Regenschirm durch die Luft fliegen könne. Immerhin: Ich sprang vom Dach! Alles,
was wir tun, tun wir, weil wir an etwas glauben. Es wäre mir unmöglich gewesen,
vom Dach zu springen, wenn ich nicht daran geglaubt hätte, es überleben zu
können. Ich glaubte wahr und wahrhaftig daran, dass ich, mit diesem Schirm
bewehrt, fliegen könnte, aber es blieb mir dennoch versagt, obwohl ich es mir
doch so sehr wünschte. Die einzige Möglichkeit, Erfolg zu haben, ist, an die
Wahrheit zu glauben.
Sie mögen nun sagen: «Moment mal.
Ich dachte, diese Kraft wird freigesetzt, wenn man an etwas glaubt, selbst wenn
es nicht wahr ist. Wo ist denn nun die Kraft in dieser Mary- Poppins -Geschichte?»
Erstens: in meinem Herzen. In dem Augenblick, als ich vom Dach sprang, fühlte
ich
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