Der Healing Code
mangelnde Bewegung und
alle Süchte. Da Verhaltensweisen auf Herzensproblemen gründen, sind sie sehr
nützliche «Warnsignale», die uns zeigen, wo wir Probleme haben, die geheilt
werden müssen.
Interessanterweise gibt es
viele Verhaltensweisen, die weder richtig noch falsch sind. Der Grund, warum etwas getan wird,
kann es zu einer schädlichen Verhaltensweise machen, und nicht so sehr, was getan wird. Zum Beispiel
schreibe ich dies heute an meinem Geburtstag, und ich habe die Absicht, mir
einen Schokoladen-Milchshake mit viel Schlagsahne zu gönnen, Vanilleeis und die
beste Schokolade, die ich auftreiben kann. Ich kann’s kaum erwarten, ich
schmecke es fast schon, während ich hier sitze. Ist es also eine destruktive
Verhaltensweise, wenn ich an meinem Geburtstag einen Milchshake trinke?
Natürlich nicht. Heute ist ein Anlass zum Feiern und ein bisschen loszulassen!
Im Gegenteil, es wäre wahrscheinlich stressiger für mich, an meinem Geburtstag
an meiner Diät festzuhalten, während sich meine Zellerinnerungen all die
vergangenen Geburtstage mit Kuchen und Eis ins Gedächtnis rufen. Etwas anderes
wäre es, wenn ich aus einem destruktiven Grund einen Schokoladen-Milchshake
trinken würde. Sagen wir, ich hatte einen schlechten Tag in der Firma hinter
mir und wollte meinen Kummer mit einem Schokoladen-Milchshake ersäufen. Oder
vielleicht verwöhne ich mich täglich mit einem Schokoladen-Milchshake, auch
wenn ich weiß, dass das eine so ungesunde Angelegenheit ist, dass sie mich
durchaus vorzeitig unter die Erde bringen kann. Ein und dieselbe
Verhaltensweise kann also gesund oder destruktiv sein.
Natürlich gibt es eine ganze
Reihe von Verhaltensweisen oder Taten, die immer falsch sind. Aber auch sie
sind niemals die Wurzel der Probleme des Betroffenen, sie sind stets ein
Symptom für destruktive Zellerinnerungen, die bearbeitet und geheilt werden
müssen.
Alle destruktiven
Verhaltensweisen fallen in eine der folgenden beiden Kategorien: Selbstschutz
oder Befriedigung der eigenen Bedürfnisse. Während Tracey in den ersten zwölf
Jahren unserer Ehe unter Depressionen litt, verfolgte sie sogar beide Ziele.
Tatsächlich haben wir erst heute bei meinem Geburtstagsessen darüber gelacht.
Früher backte sie ein Blech Schokoladenkekse, dann schloss sie sich in ihrem
Schlafzimmer ein und kroch unter die Bettdecke, um sie allein aufzuessen. Die
Schokoladenkekse sind ein gutes Beispiel für die Befriedigung der eigenen
Bedürfnisse, während das Einsperren im Zimmer eine Maßnahme des Selbstschutzes
ist. Dies sind ziemlich deutliche Beispiele. Andere mögen nicht so leicht zu
durchschauen sein.
Wir bezeichnen also die
Befriedigung der eigenen Bedürfnisse und den Selbstschutz als zwei schädliche
Reaktionen. Aber worauf wird da eigentlich reagiert? Die meisten Menschen
würden antworten: auf die aktuelle Lebenssituation — finanzielle Engpässe,
Spannungen in Beziehungen, Karriereknicks. Diese Umstände können zwar zum
Stress in unserem Leben beitragen, doch sie sind nicht die Hauptursache. Die
destruktive Reaktion ist eine Antwort auf eine reaktivierte Zellerinnerung, die
eine Lebenslüge enthält. Im Fall von Traceys Depression handelte es sich um
weitverbreitete Lügen, die viele Menschen glauben, ohne es zu realisieren: «Ich
bin nicht gut genug», «Man wird mir wehtun», «Es gibt keine Hoffnung in meinem
Leben», «Alle anderen sind besser als ich», «Ich kann niemandem trauen», «Meine
einzige Hoffnung, bei Verstand zu bleiben, besteht darin, die Situation
vollkommen zu kontrollieren». Tracey schloss daraus, dass es das Beste war,
sich zu schützen, indem sie sich im Schlafzimmer verkroch und sich mit ihren
Schokoladenkeksen tröstete.
Wenn Sie destruktive
Verhaltensweisen an den Tag legen, gehören vielleicht auch Sie zu den Menschen,
die ähnliche Glaubenssätze haben. Verzweifeln Sie nicht. Wir glauben, dass Sie
die Lösung in Händen halten.
Kategorie Nr. 3: Falsche
Glaubenssätze
Wir haben bereits darüber
gesprochen: Dr. Bruce Liptons Forschungsarbeiten an der medizinischen Fakultät
von Stanford haben erwiesen, dass es in hundert Prozent aller Fälle Stress ist,
der uns krank macht — Stress, der von falschen Glaubenssätzen über uns selbst,
unser Leben oder andere Menschen herrührt. Diese Glaubenssätze führen dazu,
dass wir Angst haben, wenn wir eigentlich keine Angst haben müssten. Stress und
Krankheit sind aber nun einmal Ängste, die sich auf der körperlichen
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