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Der Heckenritter von Westeros

Der Heckenritter von Westeros

Titel: Der Heckenritter von Westeros Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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»Wohl wahr. Nun, um die Wahrheit zu sagen, mir fehlen die Münzen für ein Zelt. Und du solltest diesen Fisch besser umdrehen, sonst ist er unten verbrannt und oben noch roh. Ein Küchenjunge wird nie aus dir.«
    »Wenn ich wollte, schon«, entgegnete der Junge, drehte den Fisch aber dennoch um.
    »Was ist mit deinem Haar passiert?«, fragte Dunk ihn.
    »Die Maester haben es abrasiert.« Der Junge zog plötzlich verlegen die Kapuze seines dunkelbraunen Mantels hoch und bedeckte seinen Kopf.
    Dunk hatte gehört, dass sie das manchmal taten, um Läuse oder Wurzelwürmer oder bestimmte Krankheiten zu behandeln. »Bist du krank?«
    »Nein«, sagte der Junge. »Wie heißt Ihr?«
    »Dunk«, sagte er.
    Der verdammte Bengel lachte hell auf, als wäre das das Komischste, was er je gehört hatte. »Dunk?«, sagte er. »Ser Dunk? Das ist kein Name für einen Ritter. Ist das eine Abkürzung von Duncan?«
    War es das? Der alte Mann hatte ihn, solange er zurückdenken konnte, nur Dunk genannt, und an sein Leben davor konnte er sich kaum noch erinnern. »Duncan, ja«, sagte er. »Ser Duncan von …« Dunk hatte keinen anderen Namen, auch kein Haus; Ser Arlan hatte ihn als Streuner in den Straßen und Gassen von Flohloch aufgelesen. Seinen Vater und seine Mutter hatte er nie kennengelernt. Was sollte er sagen? »Ser Duncan aus Flohloch« klang nicht sehr ritterlich. Er hätte Hellerbaum sagen können, was aber, wenn sie ihn fragten, wo das lag? Dunk war nie in Hellerbaum gewesen, noch hatte der alte Mann viel darüber erzählt. Er runzelte einen Moment die Stirn, dann platzte es aus ihm heraus: »Ser Duncan der Große.« Er war groß, das konnte niemand bestreiten, und es hörte sich mächtig an.
    Da schien der kleine Frechdachs anderer Meinung zu sein. »Ich habe noch nie von einem Ser Duncan dem Großen gehört. «
    »Also kennst du alle Ritter der Sieben Königslande?«
    Der Junge sah ihn unerschrocken an. »Die Guten.«
    »Ich bin so gut wie alle anderen. Nach dem Turnier werden sie das wissen. Hast du einen Namen, Dieb?«
    Der Junge zögerte. »Ei«, sagte er.
    Dunk lachte nicht. Sein Kopf sieht aus wie ein Ei. Kleine Jungs können grausam sein, und erwachsene Männer auch.
    »Ei«, sagte er. »Ich sollte dich grün und blau schlagen und deines Weges schicken, aber die Wahrheit ist, ich habe kein Zelt, und ich habe auch keinen Knappen. Wenn du schwörst, dass du tun wirst, was ich dir sage, kannst du mir für die Dauer des Turniers dienen. Danach werden wir weitersehen. Wenn ich der Meinung bin, dass du deinen Unterhalt wert bist, wirst du immer Kleider am Leib und einen vollen Bauch haben. Die Kleider mögen derb sein, und das Essen kann aus Pökelfleisch und gesalzenem Fisch bestehen und vielleicht ab und zu etwas Wildbret, wenn keine Waldhüter in der Nähe sind, aber du wirst nicht hungern. Und ich verspreche dir, dich nur zu schlagen, wenn du es verdient hast.«
    Ei lächelte. »Ja, Mylord.«
    »Ser«, verbesserte Dunk ihn. »Ich bin nur ein Heckenritter.« Er fragte sich, ob der alte Mann auf ihn herabschaute. Ich werde ihn die Kunst des Kämpfens lehren, wie Ihr sie mich gelehrt habt, Ser. Er scheint ein tüchtiger Bursche zu sein, möglicherweise bringt er es eines Tages zum Ritter.
    Der Fisch war innen noch ein wenig roh, als sie ihn aßen, und der Junge hatte nicht alle Gräten entfernt, aber er schmeckte trotzdem ungleich besser als hartes Pökelfleisch.
    Ei schlief kurz darauf neben dem niedergebrannten Feuer ein. Dunk lag auf dem Rücken daneben, die großen Hände hinter dem Kopf verschränkt, und sah zum Nachthimmel empor. Er konnte leise Musik vom eine halbe Meile entfernten Turniergelände hören. Die Sterne waren überall, Tausende und Abertausende. Einer fiel vor seinen Augen herab, ein hellgrüner Streifen, der über die Schwärze schoss und verschwand.
    Es bringt Glück, eine Sternschnuppe zu sehen, dachte Dunk. Aber alle anderen sind inzwischen in ihren Zelten und sehen Seide anstelle des Himmels. Also gehört das Glück mir allein.
    Am Morgen erwachte er, als ein Hahn krähte. Ei war noch da und hatte sich unter dem zweitbesten Mantel des alten Mannes zusammengerollt. Nun, der Junge ist im Lauf der Nacht nicht weggelaufen, das ist immerhin ein Anfang. Er stieß ihn mit dem Fuß an und weckte ihn. »Auf. Es gibt viel zu tun.« Der Junge stand rasch auf und rieb sich die Augen. »Hilf mir, Leichtfuß zu satteln«, sagte Dunk zu ihm.
    »Was ist mit Frühstück?«
    »Es gibt Pökelfleisch. Nachdem wir fertig

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