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Der Heckenritter von Westeros

Der Heckenritter von Westeros

Titel: Der Heckenritter von Westeros Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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war so alt, dass er kaum mehr etwas wert war, und Donner musste ihn im Turnier tragen.
    Es verging einige Zeit, bis der Stallmeister sich herabließ zu erscheinen. Während er wartete, hörte Dunk einen Fanfarenstoß von den Mauern und eine Stimme auf dem Hof. Neugierig führte er Leichtfuß zur Stalltür, um nachzusehen, was vor sich ging. Eine große Gruppe von Rittern und berittenen Bogenschützen strömte zum Tor herein, mindestens hundert Mann, die einige der prachtvollsten Pferde ritten, die Dunk je gesehen hatte. Irgendein großer Lord ist eingetroffen. Er packte einen vorübereilenden Stallburschen am Arm. »Wer ist das?«
    Der Junge sah ihn seltsam an. »Könnt Ihr die Banner nicht sehen? « Er riss sich los und rannte weg.
    Die Banner … Als Dunk sich umdrehte, hob ein Windstoß den schwarzen Seidenwimpel auf dem hohen Stab, worauf der wütende dreiköpfige Drache des Hauses Targaryen die Schwingen zu spreizen und scharlachrotes Feuer zu spucken schien. Der Bannerträger war ein hochgewachsener Ritter in weißer Schuppenrüstung mit Goldverzierungen, von dessen Schultern ein blütenweißer Mantel herabfiel. Zwei weitere Reiter waren ebenfalls von Kopf bis Fuß in weiße Rüstungen gekleidet. Ritter der Königsgarde mit dem königlichen Banner. Kein Wunder, dass Lord Aschfurt und seine Söhne aus den Toren der Festung gelaufen kamen, und die Schöne Maid ebenfalls, ein kleines Mädchen mit blondem Haar und einem runden, rosigen Gesicht. Mir kommt sie gar nicht so schön vor, dachte Dunk. Die Puppenspielerin war hübscher.
    »Junge, lass diese Mähre da los, und kümmere dich um mein Pferd.«
    Ein Reiter war vor den Ställen abgestiegen. Er redet mit mir, wurde Dunk klar. »Ich bin kein Stallbursche, M’lord.«
    »Nicht schlau genug?« Der Sprecher trug einen schwarzen, mit scharlachrotem Satin gefütterten Mantel, aber darunter ein Gewand so leuchtend wie Feuer, ganz in Rot und Gelb und Gold. Er war etwa in Dunks Alter, schlank und gerade wie ein Dolch, aber nur mittelgroß. Locken silbergoldenen Haares umrahmten sein feingeschnittenes und anmaßendes Gesicht; hohe Stirn und vorstehende Wangenknochen, gerade Nase, blasse, glatte Haut ohne Makel. Seine Augen hatten die Farbe von tiefem Veilchenblau. »Wenn du nicht mit einem Pferd umgehen kannst, bring mir etwas Wein und eine hübsche Dirne.«
    »Ich … Verzeihung, M’lord, aber ich bin auch kein Diener. Ich habe die Ehre, ein Ritter zu sein.«
    »Traurige Zeiten für den Ritterstand«, sagte der junge Prinz, aber dann kam einer der Stallburschen gelaufen, und er wandte sich ab und gab ihm die Zügel seines Zelters, eines prachtvollen Vollbluts. Dunk war im Handumdrehen vergessen. Erleichtert schlich er in den Stall zurück, um auf den Stallmeister zu warten. In unmittelbarer Nähe der Lords in ihren Zelten fühlte er sich unwohl genug, und es stand ihm nicht zu, mit Prinzen zu sprechen.
    Dass der wunderschöne Jüngling ein Prinz war, daran bestand kein Zweifel für ihn. In den Adern der Targaryen floss das Blut des verlorenen Valyria von jenseits des Meeres, ihr silbergoldenes Haar und die veilchenblauen Augen unterschieden sie von gewöhnlichen Menschen. Dunk wusste, dass Prinz Baelor älter war, aber der Junge hätte gut und gerne einer seiner Söhne sein können: Valarr, der häufig »der Junge Prinz« genannt wurde, um ihn von seinem Vater zu unterscheiden, oder Matarys, der »Noch Jüngere Prinz«, wie der Hofnarr des alten Lord Swann ihn einmal genannt hatte. Darüber hinaus gab es noch andere junge Prinzen, Vettern von Balarr und Matarys. Der Gute König Daeron hatte vier erwachsene Söhne, von denen drei wiederum selbst Söhne hatten. Während der Zeit seines Vaters wäre das Geschlecht der Drachenkönige um ein Haar ausgestorben, aber man sagte gemeinhin, dass Daeron II. und seine Söhne seinen Erhalt für alle Zeiten gesichert hatten.
    »Du. Mann. Du hast nach mir gefragt.« Lord Aschfurts Stallmeister hatte ein rotes Gesicht, das durch die orangerote Livree und seine barsche Sprechweise noch röter wirkte. »Was ist? Ich habe keine Zeit für …«
    »Ich will diesen Zelter verkaufen«, unterbrach Dunk ihn hastig, bevor der Mann ihn wegschicken konnte. »Sie ist ein gutes Pferd, trittsicher …«
    »Ich sagte dir, ich habe keine Zeit.« Der Mann schenkte Leichtfuß kaum mehr als einen Blick. »Mein Lord Aschfurt hat dafür keine Verwendung. Nimm sie mit in die Stadt, vielleicht gibt Henly dir ein Silberstück oder auch drei.« Nach diesen

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