Der heitere Polizeireport
Einsatzbearbeiter der Wache auf g e fordert, doch noch mal s den ganz konkreten Ereignisort zu benennen.
Schon wollte er seinen Spruch abgeben, als sich lau t hals sein Partner einmischte und dem Ein satzbearbeiter lakonisch mitteilte: »Na da, wo es schon öfters g e brannt hat!«
Wieder nach kurzem Knistern und Knacken im Bordfunk meldete sich der Einsatzbearbeiter: »Ach da – na ist schon klar.»
Sollte diese Beschreibung nun besser sein als me i ne? G ut, die alten Hase n werden schon wissen, was sie da machen, überlegte P M Ukkat .
Gemächlich steuerte der alte Hase den Funkstreife n wagen durch die Nacht, ohne direkt zum flammenden Inferno zu eilen. P M Ukkat störte und irritierte das. Di e se Gleichgültigkei t seines dienstälteren Par t ners ließ ihm keine Ruhe.
Alsbald wagte er dennoch zaghaft, aber beherrschend die Frage, ob vielleicht nicht doch die Möglichkeit bestü n de, etwas zügiger, und vor allem, zum Ereignisort zu fa h ren.
Das nützte gar nichts. Sein Partner blieb stumm und stoppte schließlich den Funkstreifen wagen an einer übe r sichtlicheren Stelle, dort, wo P M Ukkat das Feuer festg e stellt hatte.
Er grinste: »Fällt dir was auf?«
»Ja, es brennt immer noch«, entgegnete PM Ukkat verärgert . Nun brach sein Partner in schallendes G e lächter aus und rich tete seinen Zeigefinger auf das in zwei Kilometer entfernt gelegene Chemiewerk PCK. Sogleich entdeckte P M Ukkat auch einen großen Schornstein, aus dem sich eine m e ter hohe Flamme schlängelte. Diese Flamme wiederum spiegelte sich in den Fenstern des Wohngebäudes und ließ ihn glauben, dass das Gebäude lichterloh brenne. Nun blieb ihm nichts weiter übrig, als mitzulachen.
In die Polizeiwache zurückgekommen li eß er sich zur all g e m e inen Erheiterung aller Kollegen als Held der Arbeit feiern.
Dieses Erlebnis, so erfuhr P M Ukkat , hätten bisher alle Frischlinge erfahren müssen, die neu in diesem Wache n be reich ihren ersten Dienst antraten, und in den meisten Fällen auch mit einem Nachtdienst.
Inzwischen gehört P O M Enrico Ukkat auch zu den alten Ha sen der Dienststelle.
Und er hat wieder Nachtdienst.
POM Ukkat lenkt den Funkstreifenwagen durch seine Stadt, genau zu dem Standtort, an dem er sein erstes und nachha l tiges E rlebnis im Polizeialltag hatte.
Sein Partner ist ein neuer, junger Kollege, frisch von der Polizeischule und fremd in der Stadt.
P OM Ukkat musste gar nicht lange warten, bis der Neue lauthals schrie: »He du, da brennt’s!«
POM Ukkat schmunzelte.
Täter vor Ort
Während einer lauschigen Streifenfahrt, einer sog e nannten o perativen Fahndungskontrolle , bei der man durchaus etwas gemächlich rollen kann, durchbricht ein lauter und aufge brachter Schrei des Einsatzbearbe i ters der Polizeiwache Schwed t die stille Nacht: »Ei n bruch – Täter vor Ort!«
Es hatte sich eine völlig aufgewühlte ältere Dame aus dem Friedrich-Wolf-Ring der Oderstadt bei der Polizei gemeldet, die in ihrer Aufregung angab, dass sich me h rere fremde Personen in ihrer Wohnung aufhalten würden.
Schnellstmöglich, in der Hoffnung die dreisten Ei n brecher noch am Tato rt dingfest zu machen, eilten die Polizeib e amten zum Ort des Geschehens.
An der betreffenden Wohnung wurden sie von einer etwa 80-jährigen Frau, die sichtlich verängstigt schien und am ganzen Körper zitterte, erwartet. Sie wies den Polizisten mit den Worten: »Da sind sie drin! Da im Schlafzimmer. «
Die Polizisten öffneten vo r sichtig die Tür, erwarteten die Übeltäter , aber sahen nichts.
Noch völlig verängstigt überzeugte sich die Frau davon, dass sich keine Personen in ihrem Schlafzi m mer befanden.
Zum Sachverhalt befragt, erzählte die verzweifelte Frau, dass schon seit einigen Tagen fremde Menschen des Nachts in ihrem Schlafzimmer erscheinen und dort wilde Partys feiern. Immer, wenn sie mit der Polizei drohe, verschwä n den sie. In dieser Nacht aber sei das nicht der Fall gewesen und deshalb habe sie die Polizei gerufen.
Nun, hier hatte wohl das fortgeschrittene A l ter dem Geist der alten Frau ein Schnippchen geschl a gen.
Im weiteren Verlauf des Gesprächs wurde bekannt, dass ein Stockwerk höher im Haus der Sohn der Frau wohne. Da die Polizeibeamten die verängstigte Frau in Obhut wissen wollten, begaben sie sich zu dieser Wohnung und weckten den schon schlafenden Sohn.
Taktvoll, nicht wissend in, wie weit dem Sohn der gei s tige Zustand seiner Mutter bekannt ist, erzählten sie ihm die Geschichte,
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