Der heitere Polizeireport
seelisch . W as für ein Akt. Und der Beamte, so dachte Hans H., befand sich seinem Erachten nach in einem b e rauschten Zusta nd. Mensch, was war das gerade für eine Zeremonie.
Schließlich runzelte der Polizeibeamte seine Stirne, sah Hans H. mit einem ernsten, aber ästhetisch schmunzelnden Blick an, beugte sich leicht zu ihm und erklärte, das , wenn er nur Tee getrunken h abe , so zeige sein Testgerät, also das Dräger 7410 , augenblicklich 1, 8 Kamille an. Er habe al so einen im Tee , und d as gen ü ge ihm. Was er damit meinte, bekam Hans H. auch sofort zu spüren, denn er wurde flugs mit dem Streifenwagen zur Polizeiwache gefahren und du r f te sich dort einer Blutentnahme unterzieh en. Das tat jedoch ein Arzt. Ob wohl, ob e s wir k lich ein Arzt war, konnte Hans H. nicht fest s tellen, denn dieser Arzt trug w e der einen weißen Kittel, noch stellte er sich als ein so l cher vor.
Hans H. versuchte sich nicht vorzustellen, dass bei der ga n zen Sparwut in der einheimischen Polizei, dafür spezielle Beamte ausgebildet sind. Nur zu gut weiß er, egal aus we l chem Grund, dass die Blutentnahme laut Gesetz nur ein approbierter Arzt der Humanmedizin durchführen darf, der dem Proband en eine Kanüle in die Vene s eines Unterarms einführt und so das Blut entnimmt. (So heißt es im Gesetz oder so ähnlich.)
Nach der schmerzlosen Entnahme des Blutes aus einer Vene d es rechten Unterarms – deutete Hans H. an, dass die Entnahme seines begehrenswerten Blutes zweifelsohne fachmännisch erfolgte. Dann dur fte er dem Polizeibeamten noch seinen Führerschein au s händigen, wobei dieser Hans H. verschmitzt anlächelte und kurz sagte: »Beschlagnahmt!« Hans H. bekam d a für einen Termin für eine Verhandlung in seiner S a che vor dem Amtsgericht, der bereits in 4 Wochen stattfi n den sollte.
Da geht es aber schnell , dachte Hans H. Ja, man nennt das Schnellverfahren . Nur bei den G roßen , den ric h tigen Ganoven, da nehm se sich Zeit. Das dauert – überdauert so gar manchmal. Der eine oder andere Ganove stirbt gar während der langwierigen Ermittlungen und Vorbereitung der Anklag e schrift.
Und bei Hans H.? Dieser ganze Aufwand nur wegen eine s Gläschen s Tee . Was sind das für Freunde . Ja sie haben ihm geholfen – ja, sie haben ihm einen übergeho l fen . Das D umme daran war, das s er ja nicht ein mal mit dem Auto gefahren war, sondern extra mit dem Fah r rad, wofür man ja gar keinen Führerschein braucht, und , die Sprem auch genügend Platz zum Fahren bi e tet. Sie s ollten sich lieber um die Laden- und Handt a schendiebe dort in der Sprem kümmern, die kommen nämlich auch mit dem Fahrrad. Oder sah Hans H. eventuell auch wie so einer aus?
Also wird Hans H. bestimmt zukünftig die » Sprem « nicht mehr mit dem Ra d befahren und möglicherweise vorerst die Samowarabende vergessen können, denn mobil bleiben , das möchte er schon und nicht nur mit dem Fahrrad – wofür es Gott sei Dank noch kein Fahrverbot gibt . Außerdem könnte er es ja auch schi e ben, wie es so viele tun, denn aus welchem Grund stehen sonst vor den Kneipen immer Fah r räder.
Und wie trinkt Hans H. nun seinen Lieblingstee?
M it Sahne natürlich – oder?
Der Bürostuhlraser
In der Uferstraße in Guben musste die Polizei ein u n bekanntes Gefährt stoppen.
Ein 17-jähriger Bastler hatte einen Bürostuhl mit dem Motor eines Rasenmähers ausgestattet, und war damit durch die Stadt gerast. An die Bremsanlage, in diesem Fall stam m te sie von einem Fahrrad, hatte der Jugendliche d abei z u mindest gedacht, sodass dieser dem Haltesignal des Polize i beamten nachkommen konnte.
Das Gefährt wurde jedoch durch die Polizei stillg e legt, da es für den Straßenverkehr ungeeignet ist.
Der Duftmelder
Mit der Hygiene nahmen es einige Schülerinnen auf einer Klassenfahrt mit dem Bus durc h die Lausitzer Landschaft sehr ernst. Durch exzessiven Deo-Gebrauch lösten sie den Feuer melder aus. Zwei Fah r zeuge der Cottbuser und ein Fahrzeug der freiwilligen Feuerwehr, ein Notarztwagen, sowie zwei Funkstre i fenwagen aus Cottbus rasten zum ver meintlichen U n glücksort nach Burg/Spreewald.
Beim Eintreffen hatten sie dort jedoch nichts mehr zu tun.
Der Schlafgast
Eine Frau mu s ste die Polizei von einem betrunkenen und vor allem ungebetenen Gast befreien.
In Erwartung des Han dwerkers hatte sie den Mann h e r eingelassen. Doch dieser ging schnurstracks zum Bett und schlief dort seinen Rausch aus. Da sie ihn selbst nicht wach bekam,
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