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Der Herodes-Killer

Der Herodes-Killer

Titel: Der Herodes-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Roberts
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Schmerzen in seinen Beinen und seiner Brust wie verschwunden, jetzt hämmerte das Blut in seinem Kopf wie eine Kriegstrommel aus Urzeiten.
    «Warten Sie, bis ich rufe», befahl er Bellwood.
    Er kippte den Kopf nach hinten, füllte seine Lungen mit so viel Sauerstoff wie möglich und hielt den Atem an. Als der gelbe Strahl seiner Taschenlampe einen blutigen Handabdruck am Fuß der Treppe zeigte, war es fast um seine Beherrschung geschehen.
    Sie hatte versucht zu entkommen, blutend und verängstigt, sie hatte alles gegeben, um am Leben zu bleiben.
    Er nahm die Taschenlampe in die linke Hand und zog rechts seine Pistole.
    «Sarah? Sarah?»
    Es war, als wäre er blind. Als er auf eine Wand stieß, drückte er sich mit dem Rücken dagegen und tastete sich mit den Schultern vorwärts. Er bewegte sich rasch, leuchtete den Qualm aber sorgfältig mit der Taschenlampe ab.
    Er erkannte einen Schemen, einen Sarg, wie er auf den ersten Blick dachte, aber es war kein Sarg. Es war zu breit.
    «Sarah?»
    Sie ist tot , dachte er.
    Rosen machte eine Vierteldrehung, berührte mit der Schulter immer noch die Wand und bog um die erste Ecke.
    «Sarah?»
    Sie ist gestorben. Ich habe nichts mehr, also habe ich auch nichts mehr zu verlieren.
    In der Wand war eine Tür. Er machte sie auf und richtete den Lichtstrahl in die Dunkelheit. Es war ein Gang, der in einem 45-Grad-Winkel nach oben führte. Die Getreiderutsche.
    Der Rauch brannte ihm in den Augen und drang in seine Lunge, aber er bewegte sich immer schneller, hastete am Rand des Raums entlang und kam zu einem Türrahmen.
    Er leuchtete mit der Taschenlampe in den mittleren Raum.
    Eine Art Maschine.
    Faaborgliften. Er hatte keine Ahnung, was das war, wusste nur, dass es hier als ein Foltergerät gedient hatte. Seine Taschenlampe strich über die Buchstaben auf dem Gerät.
    Ein Tisch und der Ort, wo die entsetzliche Hitze herkam. Es sah aus wie ein riesiger Grill. Die Flammen loderten und spuckten um den Tisch herum.
    Das Tuch auf dem Tisch brannte.
    Rosen steckte die Taschenlampe zwischen die Zähne, packte den brennenden Samt, zog ihn auf den Boden hinunter, bedeckte damit das Feuer. Er verbrannte sich dabei an der linken Hand. Sein Schmerzensschrei blieb ihm in der Kehle stecken, während die Flammen am Boden mit dem sie erstickenden Samt kämpften.
    Er zog sich vom Feuer zurück, blickte über die Schulter in den Qualm und lenkte das Licht die Wand entlang zum Eingang des dritten Raums. Sie konnte sonst nirgends mehr sein. Als er «Sarah?» flüsterte, spürte er die Nähe eines anderen Menschen. Er fühlte, dass sie da war, ein Wiedererkennen, das sich über Jahre herausgebildet hatte.
    Er richtete das Licht nach unten. Sarah lag auf dem Boden. Ihr Gesicht war unversehrt, ihr Körper in Blut gebadet.
    «David!» Bellwoods Stimme kam leise und gedämpft von oben durch die Decke. «David! Er ist da drin! Er hat gerade die Treppe in Brand gesteckt!»
    Sarahs Körper schien auf einer roten Decke zu liegen. Rosen kniete sich neben sie und stellte fest, dass es keine Decke war. Es waren ihre Kleider, von ihrem Blut durchtränkt. Er richtete das Licht auf ihr Gesicht. Er legte die Taschenlampe weg und griff nach ihrem Handgelenk, um den Puls zu fühlen.
    Aber er fand keinen. Dann entdeckte er einen ganz schwachen Hinweis auf ein Pochen, fragte sich aber, ob er sich das nur einbildete, weil er es sich so sehr wünschte.
    Im matten Licht sah er ihren Körper. All die Wundmale. Er hatte noch nie so viele einzelne Wunden an einem Menschen gesehen.
    In diesem Augenblick der Qual spürte er, dass sie nicht allein waren. Oben stampfte jemand mit dem Fuß auf den Boden, und Gold schrie: «David! David! Rufen Sie meinen Namen!» Seine Intuition wurde durch einen Atemzug hinter ihm bestätigt. Rosen blickte sich um, aber der Rauch war so dicht, dass er nichts sehen konnte.
    Sarah schien nicht mehr zu atmen. Er kippte ihren Kopf nach hinten, hielt ihr die Nase zu, atmete in ihren Mund und legte den Handballen zwischen ihre Rippen. Er begann, ihr Herz zu massieren, und spürte, wie er dabei aufschluchzte.
    Ihr Körper war geschunden, und ihr Blut sickerte zwischen seinen Fingern hindurch, während er die Herzdruckmassage fortsetzte.
    In der Ferne hörte er Bellwoods Stimme und Golds Rufen, aber sie waren weit, weit weg. Sie schrien wegen des Feuers und riefen den Namen «David», aber den verband er nicht mit sich selbst. Sie riefen nach einer anderen Person an einem anderen Ort.
    Er schob die Hand

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