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Der Herodes-Killer

Der Herodes-Killer

Titel: Der Herodes-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Roberts
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Baby beten könnte.
    Im schwachen Schein der Gelenkleuchte sah sie friedlich aus, abgesehen von einer Falte, die sich langsam in ihre Stirn eingrub. Er hielt ihre Hand fest umschlossen und hoffte, dass sie im Augenblick etwas träumte, was sich zu etwas Schönem und Sanftem auflösen würde.
    Die Falte verschwand so langsam, wie sie aufgetaucht war.
    Ihr Atem wurde noch ruhiger.
    Zärtlich legte er die Wange an ihren Leib und flüsterte: «Ohne dich bin ich nichts, bin ich ein Niemand.»
    Er beugte sich über sie und küsste sie auf die Stirn.
    Als er sich auf den Stuhl neben dem Bett setzte, hoffte er inständig, dass sie und das Baby es schaffen würden.

    Als der Morgen heraufzog, klopfte es sanft an der Tür von Sarahs Zimmer. Durch die Scheibe sah Rosen, dass Bellwood dort wartete, aber nicht direkt in den Raum schaute.
    Widerstrebend ließ er seine Frau zurück und trat nach draußen zu seiner Kollegin.
    Sie blickte sich um. Sie waren allein.
    «Tut mir leid, dass ich Sie störe, David.»
    «Was ist los, Carol?»
    «Parker und Willis haben Dwyers Haus umgekrempelt. Eine schiere Fundgrube an Beweismitteln. Die Babys im Keller. Dwyer hat die komplette Capaneische Bibel ausgedruckt, sowohl das Alte als auch das Neue Testament. Er hat sogar ein handschriftliches Tagebuch geführt, in dem für jeden Mord das Wie, Wann und Warum angeführt ist.»
    Rosen nickte. «Und die Babys?»
    «Die werden in den nächsten vierundzwanzig Stunden ihren Familien zurückgegeben. Der Hilfsdienst für Verbrechensopfer hat alle Familien aufgesucht. Sie wissen, dass Dwyer tot ist.»
    «Wie haben sie es aufgefasst, die Familien?»
    «Mit Würde.»
    Rosen schaute durch die Scheibe auf Sarah. Als sein Blick zu Bellwood zurückkehrte, erkannte er, dass das, was sie ihm gleich sagen würde, ihr zu schaffen machte.
    «Carol, was ist los?»
    «Harrison, er war bei Baxter. Er hat alles zugegeben.»
    Rosen sträubten sich die Haare, und ein Schauer lief ihm über die Haut.
    «Machen Sie weiter, Carol.»
    «Flint hat ihm eingeredet, er sei ein Beamter der internen Polizeikontrolle. Harrison hat eine Nachricht von Sarah auf Ihrem Handy abgefangen. Flint hat Sie und Sarah mit diesem getürkten Termin im St Thomas’s hinters Licht geführt.»
    Rosen ging die Kette der Ereignisse noch einmal durch. «Aber Harrison hat bei der Teambesprechung vor diesem Termin doch ein Foto von Flint gesehen.»
    «Ich erinnere mich gut daran; nach der Besprechung hat er fix und fertig ausgesehen», meinte Bellwood.
    «Er hat aber nichts gesagt. Warum?»
    «Das kann er offensichtlich nicht erklären.»
    «Wo ist Harrison jetzt?»
    «Er befindet sich in Gewahrsam und wird verhört.»
    Schweigen. Bellwood wirkte müde, aber aufgewühlt. Rosen wusste nur zu gut, wo sie gerade herkam.
    «Carol, Sie kehren jetzt besser in Dwyers Haus zurück.»
    «Wir kommen an unsere Grenzen, so viele Beweismittel müssen dort sichergestellt werden.»
    «Danke, Carol. Das alles war auch für Sie bestimmt nicht leicht. Halten Sie mich auf dem Laufenden.»
    Bellwood schaute an ihm vorbei. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich, sie wirkte jetzt etwas entspannter.
    «Ich glaube, Sie gehen besser wieder rein, David.»
    Rosen folgte Bellwoods Blick.
    Sarah rührte sich. Ihr Kopf drehte sich auf dem Kissen zur Seite.
    Rosen ging hinein und machte die Tür hinter sich zu.
    «Alles in Ordnung, Liebling», sagte er. «Ich bin wieder da.»

[zur Inhaltsübersicht]
    70
    Nachdem sie eine Ewigkeit gebraucht hatte, wie es schien, um wach zu werden, schlug Sarah die Augen auf. In der Morgendämmerung war ihr kleines Zimmer von der Gelenkleuchte mit nach unten geknicktem Schirm erhellt.
    «Ich habe Durst», sagte sie. Er half ihr, sich aufzusetzen, und führte eine Tasse mit Wasser an ihre Lippen. Seine Augen brannten noch immer.
    Sie wirkte verloren, und er fragte sich, an wie viel sie sich erinnerte und was sie wusste.
    «Was ist passiert?», fragte sie.
    «Du hast mir das Leben gerettet», antwortete er.
    Sie schwieg einen Augenblick, und ein Schatten huschte über ihr Gesicht. «Hat er …?»
    «Er hat dich mit einer Speiche angegriffen.»
    «Aber die hatte ich ihm doch durchs Gesicht gebohrt.» Sie nickte schon wieder ein.
    «Er hat sie herausgezogen, aber vorher darauf gebissen und sie dabei verbogen. Weil der Schaft krumm war, hat er damit ständig sein Ziel verfehlt, als er dich mit der Speiche durchbohren wollte. Auch die Spitze war verzogen, und so hat er dir nur oberflächliche Wunden

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