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Der Herr der Ringe

Der Herr der Ringe

Titel: Der Herr der Ringe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. R. Tolkien
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Krümel und das Papier der Knallbonbons, die vergessenen Taschen, Handschuhe und Taschentücher und die nicht aufgegessenen Leckerbissen (ein sehr unbedeutender Posten) wegzuräumen. Dann kam eine Reihe von Leuten (ohne Auftrag): Beutlins und Boffìns und Tuks und andere Gäste, die in der Nähe wohnten oder übernachtet hatten. Um die Mittagszeit, als selbst jene, die am meisten gegessen hatten, wieder auf den Beinen waren, hatte sich eine große Volksmenge in Beutelsend eingefunden, uneingeladen, aber nicht unerwartet.
    Frodo empfing sie an der Tür; er lächelte, sah aber ziemlich müde und bekümmert aus. Er begrüßte die Besucher, doch konnte er ihnen nicht viel mehr sagen als am Vorabend. Auf alle Fragen antwortete er einfach: »Herr Bilbo Beutlin ist abgereist; soviel ich weiß, für immer.« Manche Besucher forderte er auf, näher zu treten, weil Bilbo »Botschaften« für sie hinterlassen hatte.
    Drinnen in der Halle türmten sich alle möglichen Pakete und Päckchen und kleinere Möbelstücke. An jedem war ein Zettel befestigt. Verschiedene lauteten etwa derart:
    Für ADELARD TUK zum BEHALTEN von Bilbo; an einem Regenschirm. Adelard hatte viele Schirme mitgehen lassen, die ihm nicht zugedacht waren.
    Für DORA BEUTLIN zur Erinnerung an eine LANGE Korrespondenz in Liebe von Bilbo; an einem großen Papierkorb. Dora war Drogos Schwester und die älteste überlebende Verwandte von Bilbo und Frodo; sie war neunundneunzig und hatte seit einem halben Jahrhundert ganze Bände von guten Ratschlägen geschrieben.
    Für MILO LOCHNER in der Hoffnung, dass es nützlich sein wird, von B. B. ; an einer goldenen Feder und einem Tintenfass. Milo hatte niemals Briefe beantwortet.
    Für ANGELIKA zum täglichen Gebrauch, von Onkel Bilbo; an einem runden, konvexen Spiegel. Sie war eine junge Beutlin und fand allzu offensichtlich ihr Gesicht sehr wohlgeformt.
    Für die Sammlung von HUGO STRAFFGÜRTEL von einem Spender; an einem (leeren) Bücherregal. Hugo war groß im Bücherborgen und mit dem Zurückgeben noch saumseliger als andere.
    Für LOBELIA SACKHEIM-BEUTLIN als GESCHENK; an einem Etui mit silbernen Löffeln. Bilbo glaubte, dass sie sich während einer seiner früheren Fahrten eine ganze Anzahl seiner Löffel angeeignet hatte. Lobelia wusste das ganz genau. Als sie etwas später an jenem Tage kam, begriff sie sofort, was gemeint war, aber die Löffel nahm sie.
    Das ist nur eine kleine Auswahl der Geschenke, die vorbereitet worden waren. In Bilbos Behausung hatten sich im Laufe seines langen Lebens allerhand Dinge angesammelt. Hobbithöhlen waren im Allgemeinen mit Dingen vollgestopft: die Sitte, so viele Geburtstagsgeschenke zu machen, war weitgehend daran schuld. Natürlich waren die Geburtstagsgeschenke keineswegs immer neu; es gab ein oder zwei alte Mathoms, die im ganzen Bezirk von Hand zu Hand gingen, obwohl ihr Verwendungszweck längst vergessen war; Bilbo dagegen hatte gewöhnlich neue Geschenke gemacht und die, die er erhielt, behalten. Jetzt wurde in der alten Höhle ein wenig Luft geschaffen.
    Jedes Einzelne der zahlreichen Abschiedsgeschenke war mit einem von Bilbo eigenhändig geschriebenen Zettel versehen. Mehrere Zettel enthielten eine Anspielung oder einen Scherz. Aber natürlich wurden die meisten Dinge dorthin gegeben, wo sie am dringendsten gebraucht wurden und willkommen waren. Die ärmeren Hobbits, besonders jene im Beutelhaldenweg, kamen sehr gut weg. Der Ohm Gamdschie erhielt zwei Sack Kartoffeln, einen neuen Spaten, eine Wollweste und ein Einreibemittel für knirschende Gelenke. Als Gegengabe für reichlich gewährte Gastfreundschaft bekam der alte Rorig Brandybock ein Dutzend Flaschen »Alter Wingert«: Ein kräftiger Rotwein aus dem Südviertel und jetzt ganz schön abgelagert, denn Bilbos Vater hatte ihn schon eingekellert. Nachdem Rorig die erste Flasche getrunken hatte, verzieh er Bilbo und nannte ihn einen Prachtskerl.
    Für Frodo war von allem noch reichlich genug da. Und natürlich blieben die eigentlichen Schätze und auch die Bücher, Bilder und mehr Möbel, als er brauchte, in seinem Besitz. Indes war überhaupt nicht die Rede von Geld oder Schmuck: Nicht ein Pfennig und nicht eine Glasperle wurden verschenkt.
    Frodo hatte eine sehr missliche Zeit an diesem Nachmittag. Ein falsches Gerücht, dass der ganze Haushalt aufgelöst und alles verschenkt würde, hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet; und es dauerte nicht lange, da wimmelte das Anwesen von Leuten, die hier nichts zu suchen

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