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Der Herr der Ringe

Der Herr der Ringe

Titel: Der Herr der Ringe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. R. Tolkien
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und Sam kam hinterdrein. »Na, wenn das nicht allem die Krone aufsetzt!«, sagte er. »Streicher, oder ich schlafe immer noch!«
    »Ja, Sam, Streicher«, sagte Aragorn. »Es ist ein weiter Weg, nicht wahr, von Bree, wo dir mein Aussehen missfallen hat? Ein weiter Weg für uns alle, aber der eure war der dunkelste.«
    Und dann beugte er zu Sams Überraschung und höchster Verwirrung das Knie vor ihnen; und er nahm sie bei der Hand, Frodo zu seiner Rechten und Sam zu seiner Linken, und führte sie zu dem Thron, setzte sie darauf, wandte sich zu den Mannen und Hauptleuten um, die nahebei standen, und sprach, und seine Stimme schallte über das ganze Heer, und er rief:
    »Rühmet und preiset sie!«
    Und als der frohe Zuruf emporgestiegen und wieder verklungen war, trat zu Sams höchster und vollkommener Befriedigung und reiner Freude ein Sänger von Gondor vor, kniete nieder und bat um die Erlaubnis zu singen. Und siehe! er sagte:
    »Ihr Herren und Ritter und Mannen von unbeschämter Tapferkeit, Könige und Fürsten und das gute Volk von Gondor und Reiter von Rohan und ihr Söhne Elronds und Dúnedain des Nordens und Elb und Zwerg und ihr Wackeren aus dem Auenland, und alles freie Volk des Westens, hört nun mein Lied. Denn ich werde singen von Frodo mit den Neun Fingern und dem Ring des Schicksals.«
    Und als Sam das hörte, lachte er laut auf aus reinem Entzücken, und er stand auf und rief: »O große Pracht und Herrlichkeit! Und alle meine Wünsche sind in Erfüllung gegangen!« Und dann weinte er.
    Und das ganze Heer lachte und weinte, und inmitten ihrer Fröhlichkeit und Tränen erhob sich die klare Stimme des Sängers wie Silber und Gold, und alle Mannen waren still. Und er sang bald in der Elbensprache, bald in der Sprache des Westens, bis ihre Herzen, von süßen Worten verwundet, überflossen und ihr Glück sie wie ein Schwert durchbohrte und sie in Gedanken in Gefilden weilten, wo Schmerz und Freude ineinander übergehen und Tränen der Wein der Glückseligkeit sind.
    Und als schließlich die Sonne vom Mittagspunkt herabsank und die Schatten der Bäume länger wurden, endete er. »Rühmet und preiset sie!«, sagte er und kniete nieder. Und dann stand Aragorn auf, und das ganze Heer erhob sich, und sie gingen hinüber zu vorbereiteten Zelten, um zu essen und zu trinken und fröhlich zu sein, solange der Tag währte.
    Frodo und Sam wurden zu einem Zelt geführt, und dort zogen sie ihre alten Kleider aus, aber sie wurden zusammengefaltet und ehrerbietig beiseitegelegt; und reines Linnen wurde ihnen gegeben. Dann kam Gandalf, und zu Frodos Verwunderung hatte er auf dem Arm das Schwert und den Elbenmantel und den mithril -Panzer, die ihm in Mordor abgenommen worden waren. Für Sam brachte er einen vergoldeten Kettenpanzer und seinen Elbenmantel, von Schmutz und allen Beschädigungen, die er erlitten hatte, befreit; und dann legte er zwei Schwerter vor sie hin.
    »Ich möchte kein Schwert haben«, sagte Frodo.
    »Wenigstens heute Abend solltest du eins tragen«, sagte Gandalf.
    Da nahm Frodo das kleine Schwert, das Sam gehört und das er in Cirith Ungol neben Frodo gelegt hatte. »Stich habe ich dir geschenkt, Sam.«
    »Nein, Herr! Herr Bilbo hat es dir gegeben, und es gehört zu seinem silbernen Panzer; er würde nicht wollen, dass irgendein anderer es jetzt trägt.«
    Frodo gab nach; und Gandalf, als wäre er ihr Knappe, kniete nieder und gürtete sie mit den Schwertgehenken, und er stand auf und setzte ihnen Stirnreifen aus Silber auf. Und als sie angekleidet waren, gingen sie zu dem großen Fest; und sie saßen an des Königs Tisch mit Gandalf und König Éomer von Rohan und dem Fürsten Imrahil und all den großen Hauptleuten; und auch Gimli und Legolas waren da.
    Doch als nach dem Stillen Gedenken Wein gebracht wurde, kamen zwei Knappen, um den Königen aufzuwarten; das schienen sie jedenfalls zu sein: Der eine war in das Silber und Schwarz der Wachen von Minas Tirith gekleidet, und der andere in Weiß und Grün. Aber Sam fragte sich, was so junge Knaben in einem Heer mächtiger Männer taten. Dann plötzlich, als sie näher kamen und er sie deutlich sehen konnte, rief er aus:
    »Ach, schau, Herr Frodo! Schau nur! Na, wenn das nicht Pippin ist. Herr Peregrin Tuk sollte ich sagen, und Herr Merry! Wie sie gewachsen sind! Du meine Güte! Aber ich sehe, es gibt mehr Geschichten zu erzählen als unsere.«
    »Allerdings«, sagte Pippin, zu ihm gewandt. »Und wir werden anfangen, sie zu erzählen, sobald dieses Fest

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