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Der Herr der Ringe

Der Herr der Ringe

Titel: Der Herr der Ringe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. R. Tolkien
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dem Mittjahrstag, als der Himmel blau war wie Saphire und weiße Sterne im Osten erschienen, aber der Westen noch golden war und die Luft kühl und duftend, kamen die Reiter den Nordweg herunter zu den Toren von Minas Tirith. Voran ritten Elrohir und Elladan mit einem silbernen Banner, und dann kamen Glorfindel und Erestor und all die Edlen von Bruchtal, und hinter ihnen kamen Frau Galadriel und Celeborn, der Herr von Lothlórien, auf weißen Rössern, und mit ihnen viel schönes Volk aus ihrem Land in grauen Mänteln und mit weißen Edelsteinen im Haar; und als Letzter kam Herr Elrond, mächtig unter Elben und Menschen, und er trug das Szepter von Annúminas, und neben ihm auf einem grauen Zelter ritt Arwen, seine Tochter, Abendstern ihres Volkes.
    Und als Frodo sie kommen sah, schimmernd im Abend, mit Sternen auf der Stirn und von einem süßen Duft umgeben, da wurde er von großem Staunen ergriffen, und er sagte zu Gandalf: »Endlich verstehe ich, warum wir gewartet haben! Das ist das Ende. Nun wird nicht nur der Tag geliebt werden, sondern auch die Nacht wird schön und gesegnet sein, und all ihre Ängste vergehen!«
    Dann begrüßte der König seine Gäste, und sie saßen ab; und Elrond übergab das Zepter und legte die Hand seiner Tochter in die Hand des Königs, und zusammen gingen sie hinauf in die Hohe Stadt, und alle Sterne blühten am Himmel. Und Aragorn, der König Elessar, ehelichte Arwen Undómiel in der Stadt der Könige am Mittjahrstag, und die Geschichte ihres langen Wartens und ihrer Mühen war zu einem Ende gekommen.

SECHSTES KAPITEL
    VIELE ABSCHIEDE
    A ls die Freudentage vorüber waren, dachten die Gefährten schließlich daran, in ihre Heimat zurückzukehren. Und Frodo ging zum König, der mit Königin Arwen am Springbrunnen saß, und sie sang ein Lied von Valinor, während der Baum wuchs und blühte. Sie hießen Frodo willkommen und standen auf, um ihn zu begrüßen, und Aragorn sagte:
    »Ich weiß, weshalb du gekommen bist, Frodo: Du möchtest in deine Heimat zurückkehren. Nun, liebster Freund, der Baum wächst am besten im Boden seiner Vorväter; aber in allen Landen des Westens wirst du immer willkommen sein. Und obwohl über dein Volk in den Sagen der Großen wenig Ruhmreiches berichtet wurde, wird es jetzt mehr Ansehen genießen als viele große Reiche, die nicht mehr sind.«
    »Es stimmt, dass ich wieder in das Auenland gehen möchte«, sagte Frodo, »aber zuerst muss ich nach Bruchtal. Denn wenn mir in einer so glückseligen Zeit etwas hätte fehlen können, so vermisste ich Bilbo; und ich war betrübt, als ich sah, dass er nicht mit Elronds Gefolge gekommen war.«
    »Wundert dich das, Ringträger?«, sagte Arwen. »Denn du kennst die Macht des Dinges, das jetzt zerstört ist; und alles, was durch diese Macht geschaffen wurde, vergeht nun. Doch dein Verwandter besaß dieses Ding länger als du. Er ist jetzt alt an Jahren nach den Maßstäben seines Geschlechts, und er wird keine Fahrt mehr unternehmen außer einer.«
    »Dann bitte ich um Erlaubnis, bald zu gehen«, sagte Frodo.
    »In sieben Tagen werden wir aufbrechen«, sagte Aragorn. »Denn wir werden ein weites Stück mit euch reiten, bis in das Land Rohan. In drei Tagen wird Éomer hierherkommen, um Théoden heimzuholen, auf dass er in der Mark ruhe, und wir werden mit ihm reiten, um den Gefallenen zu ehren. Doch jetzt, ehe du gehst, will ich die Worte bestätigen, die Faramir zu dir sprach, dass du auf immer das Recht hast, dich im Reich Gondor frei zu bewegen, und deine Gefährten gleichermaßen. Und wenn es irgendwelche Geschenke gäbe, die ich dir machen könnte und die deiner Taten würdig sind, dann solltest du sie haben; doch was immer du wünschst, sollst du mit dir nehmen, und ihr sollt mit allen Ehren reiten und gekleidet sein wie Fürsten dieses Landes.«
    Doch Königin Arwen sagte: »Ein Geschenk will ich dir machen. Denn ich bin die Tochter von Elrond. Ich werde nicht mit ihm gehen, wenn er zu den Anfurten aufbricht; denn ich habe die Entscheidung Lúthiens getroffen, und wie sie habe ich das Süße und das Bittere gewählt. Doch an meiner stattsollst du gehen, Ringträger, wenn die Zeit gekommen ist und du es dann wünschst. Wenn deine Verletzungen dich noch schmerzen und die Erinnerung an deine Bürde schwer ist, dann darfst du in den Westen gehen, bis all deine Wunden und Müdigkeit geheilt sind. Doch trage nun dies zur Erinnerung an Elbenstein und Abendstern, mit denen dein Leben verflochten war!«
    Und sie nahm

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