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Der Herr der Ringe

Der Herr der Ringe

Titel: Der Herr der Ringe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. R. Tolkien
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kniete nieder, und Gandalf setzte ihm die Weiße Krone aufs Haupt und sagte:
    »Nun kommen die Tage des Königs, und mögen sie glückselig sein, solange die Throne der Valar bestehen!«
    Doch als Aragorn aufstand, starrten ihn alle, die ihn sahen, stumm an, denn es schien ihnen, dass sie ihn jetzt zum ersten Mal erblickten. Groß wie die See-Könige von einst, überragte er alle, die um ihn standen. Hochbetagt erschien er, und doch in der Blüte der Manneskraft; und Weisheit lag auf seiner Stirn, und Kraft und Heilung waren in seinen Händen, und ein Licht war um ihn. Und dann rief Faramir:
    »Sehet den König!«
    Und in diesem Augenblick wurden alle Trompeten geblasen, und König Elessar schritt voran und kam zu dem Schlagbaum, und Húrin von den Schlüsseln stieß ihn auf; und begleitet von der Musik von Harfen und Fiedeln und Flöten und vom Gesang heller Stimmen schritt der König durch die blumengeschmückten Straßen und kam zur Veste und betrat sie; und das Banner des Baums und der Sterne wurde am höchsten Turm aufgezogen, und die Herrschaft von König Elessar begann, von der viele Lieder berichtet haben.
    In seiner Zeit wurde die Stadt schöner gemacht, als sie je gewesen war, selbst in den Tagen ihrer ersten Blüte; und sie erhielt eine Fülle von Bäumen und Springbrunnen, und ihre Tore wurden aus mithril und Stahl geschmiedet und die Straßen mit weißem Marmor gepflastert; und das Volk des Berges arbeitete hier, und das Volk des Waldes freute sich herzukommen; und alles wurde heil und gut gemacht, und die Häuser wurden mit Männern und Frauen und dem Lachen von Kindern gefüllt, und kein Fenster war öde und kein Hof verlassen; und nach dem Ende des Dritten Zeitalters der Welt bewahrte die Stadt bis in das neue Zeitalter hinein die Erinnerung und den Glanz der Jahre, die vergangen waren.
    In den Tagen nach seiner Krönung saß der König auf seinem Thron in der Halle der Könige und sprach Recht. Und Gesandtschaften kamen aus vielen Landen und aus vielen Völkern, aus dem Osten und dem Süden und von den Grenzen des Düsterwaldes, und aus Dunland im Westen. Und der König verzieh den Ostlingen, die sich ergeben hatten, und entließ sie als Freie; und er schloss Frieden mit den Völkern von Harad; und die Sklaven von Mordor ließ er frei und alle Lande ums Núrnen-Meer gab er ihnen zu eigen. Und viele wurden zu ihm gebracht, um Lob und Belohnung für ihre Tapferkeit zu erhalten; und zuletzt brachte der Hauptmann der Wache Beregond zu ihm, damit das Urteil über ihn gesprochen werde.
    Und der König sagte zu Beregond: »Beregond, durch dein Schwert wurde Blut vergossen an den Weihestätten, was verboten ist. Auch hast du ohne Erlaubnis des Herrn oder Hauptmanns deinen Posten verlassen. Einstmals wurden solche Vergehen mit dem Tode bestraft. Daher muss ich nun dein Urteil sprechen.
    Jede Bestrafung entfällt in Anbetracht deiner Tapferkeit in der Schlachtund vor allem, weil alles, was du getan hast, aus Liebe zu Herrn Faramir geschah. Dennoch musst du aus der Wache der Veste ausscheiden und die Stadt Minas Tirith verlassen.«
    Da wich alles Blut aus Beregonds Gesicht, und er war ins Herz getroffen und senkte den Kopf. Doch der König sagte:
    »So muss es sein, denn du bist der Weißen Schar zugeteilt, der Wache von Faramir, dem Fürsten von Ithilien, und du sollst ihr Hauptmann sein und in Ehren und Frieden in Emyn Arnen wohnen und im Dienste dessen stehen, für den du alles gewagt hast, um ihn vor dem Tode zu retten.«
    Und da erkannte Beregond die Gnade und Gerechtigkeit des Königs und war froh, und er kniete nieder und küsste seine Hand und ging freudig und zufrieden von dannen. Und Aragorn gab Faramir Ithilien als sein Fürstentum und bat ihn, in den Bergen des Emyn Arnen in Sichtweite der Stadt zu wohnen.
    »Denn«, sagte er, »Minas Ithil im Morgul-Tal soll völlig zerstört werden, und wenn es auch in späterer Zeit gesäubert werden mag, so kann doch auf viele lange Jahre kein Mensch dort wohnen.«
    Und als Letzten von allen empfing Aragorn Éomer von Rohan, und sie umarmten sich, und Aragorn sagte: »Zwischen uns kann nicht die Rede sein von Geben oder Nehmen, und auch nicht von Belohnung; denn wir sind Brüder. In einer guten Stunde ritt Eorl aus dem Norden, und niemals war ein Bündnis von Völkern glücklicher, sodass keiner den anderen je im Stich ließ, und auch niemals im Stich lassen wird. Nun, wie Ihr wisst, haben wir Théoden den Ruhmreichen in eine Gruft in den Weihestätten gelegt,

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