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Der Herzog und seine geliebte Feindin

Der Herzog und seine geliebte Feindin

Titel: Der Herzog und seine geliebte Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Milan
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Ames getroffen zu haben. Er zuckte die Achseln und blickte hinab auf – das vermutete er wenigstens – Miss Pursling, um zu sehen, wie sie diese Äußerungen aufnahm.
    Sie wirkte weder überrascht noch schockiert über die unromantischen Enthüllungen ihres Beinahe-Verlobten. Stattdessen machte sie eher einen resignierten Eindruck.
    „Du wirst mit ihr ins Bett müssen, weißt du“, sagte Ames.
    „Stimmt. Aber, dem Himmel sei Dank, nicht sonderlich oft.“
    „Sie ist wie eine Maus. Und wie alle Mäuse wird sie wahrscheinlich quieken, wenn sie die Schlange sieht.“
    Ein dumpfer Schlag war zu hören.
    „Was?“, jaulte Ames auf.
    „Das“, verkündete Gardley, „ist für meine zukünftige Gattin gewesen, über die du da sprichst.“
    Vielleicht war der Kerl doch nicht so schlecht.
    Dann sprach er jedoch weiter: „Ich bin der Einzige, der daran zu denken hat, dieser Maus seine Schlange zu zeigen.“
    Miss Pursling presste die Lippen zusammen und hob die Augen gen Himmel, als erflehe sie Beistand von oben. Und wenn sie empor sah, würde sie durch den Spalt in den Vorhängen …
    Ihr Blick traf Roberts. Ihre Augen wurden groß und rund. Sie schrie nicht, sie schnappte nicht nach Luft. Sie zuckte mit keiner Wimper. Sie schaute ihn einfach an, stumm, vorwurfsvoll und erbost. Ihre Nasenflügel bebten.
    Robert blieb nichts anderes übrig, als seine Hand zu heben und ihr zuzuwinken.
    Sie nahm ihre Brille ab und wandte sich mit hochmütiger Verachtung ab, sodass er zweimal hinsehen musste, um sich zu vergewissern, dass sie tatsächlich inmitten ihrer Röcke zu seinen Füßen saß. Dass er aus diesem ungünstigen Winkel oberhalb von ihr geradewegs in ihren Ausschnitt sehen konnte – genau auf den Teil ihrer Figur, der ihm nicht streng erschien, sondern weich und …
    Heb dir das für später auf, mahnte er sich und hob seinen Blick ein paar Zoll. Weil sie sich abgewandt hatte, sah er zum ersten Mal die blasse Narbe auf ihrer Wange, ein wirres Spinnennetz feiner sich kreuzender Linien.
    „Wo auch immer deine Maus hin entschwunden ist, hier ist sie jedenfalls nicht“, sagte Ames gerade. „Sie ist vermutlich im Erfrischungsraum für die Damen. Ich sage, wir gehen zurück und gönnen uns wieder etwas Spaß. Du kannst deiner Mutter immer noch sagen, du habest in der Bibliothek einen Wortwechsel mit ihr gehabt.“
    „Stimmt“, bemerkte Gardley. „Und ich muss ja nicht eigens erwähnen, dass sie nicht anwesend war – und schließlich ist es ja auch nicht so, als hätte sie etwas als Antwort darauf zu erwidern gehabt, wäre sie da gewesen.“
    Schritte verklangen; die Tür knarrte erneut, dann waren die Männer fort.
    Miss Pursling würdigte Robert keines Blickes, nachdem sie gegangen waren, nahm seine Gegenwart noch nicht einmal mit einem finsteren Stirnrunzeln zur Kenntnis. Stattdessen erhob sie sich auf die Knie, ballte eine Hand zur Faust und schlug damit gegen die Rückenlehne des Sofas – einmal, dann zweimal, so fest, dass es unter der Wucht ihres Schlages nach vorne rutschte – die ganzen hundert Pfund.
    Er fing ihre Hand ab, bevor sie ein drittes Mal zuschlagen konnte. „Ruhig, ruhig“, sagte er. „Sie wollen sich gewiss nicht seinetwegen wehtun. Das verdient er nicht.“
    Sie starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen an.
    Er konnte nicht begreifen, wie irgendjemand diese Frau schüchtern nennen konnte. Sie knisterte förmlich vor Erbitterung. Er ließ ihren Arm los, ehe der Zorn in ihr auf seine Hand überspringen konnte und ihn verzehren. Er hatte selbst genug Zorn in sich.
    „Achten Sie nicht weiter auf mich“, sagte sie. „Offensichtlich bin ich nicht imstande, mir selbst zu helfen.“
    Beinahe wäre er zurückgesprungen. Er war sich nicht sicher, was er erwartet hatte, wie ihre Stimme klingen würde – scharf und streng, wie es ihr Aussehen vermuten ließ? Vielleicht hatte er sich vorgestellt, sie würde mit einem hohen Quietschen sprechen, als sei sie die Maus, die man sie genannt hatte. Aber ihre Stimme war warm und sehr sinnlich. Es war die Sorte Stimme, die ihn jäh daran erinnerte, dass sie vor ihm kniete, ihr Kopf in etwa in Höhe seines Geschlechts war.
    Das besser auch erst später.
    „Ich bin eine Maus. Alle Mäuse quietschen, wenn sie eine Schlange sehen.“ Sie schlug noch einmal gegen das Sofa. Sie würde sich noch die Knöchel wundschlagen, wenn sie so weitermachte. „Haben Sie vielleicht vor, mir Ihre Schlange zeigen?“
    „Nein.“ Verirrte Gedanken zählten nicht, dem Himmel sei

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