Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
Vom Netzwerk:
Lord.«
    »Sie ziehen sich zurück? Unmöglich!«
    »Sehr schnell sogar, mein Lord. Jene, die noch leben.«
    »Was willst du damit sagen? Wie viele unserer fünftausend Mann sind es noch?«
    »Etwa fünfhundert Infanteristen, mein Lord, und vielleicht hundert Reiter, aber das ist schwer zu schätzen, denn sie sind völlig verstreut.«
    »Gib dem Piloten meines Ornithopters Anweisung, meine Maschine fertig zu machen.«
    »Jawohl, mein Lord.«
    »Nun, ist der Pilot aufbruchbereit?«
    »Ja, mein Lord.«
    »Was ist mit Falkenmond und seiner Armee? Und den Männern im Silberhelm?«
    »Sie verfolgen die Überreste unserer Truppen, mein Lord.«
    »Man hat mich getäuscht, Herold.«
    »Das muss wohl so sein, mein Lord. Es sind viele tot. Und jetzt metzeln die Barbarenkrieger unsere Infanterie nieder. Nur die Kavallerie hat eine Chance zu entkommen.«
    »Ich kann es nicht glauben! Verflucht sei diese Blindheit! Mir ist, als hätte ich einen Alptraum.«
    »Ich führe Euch jetzt zum Ornithopter, mein Lord.«
    »Danke dir, Herold. Nein, Pilot, nach Londra. Beeil dich, ich muss neue Pläne ausarbeiten.«
    Als der Ornithopter sich in den blaßblauen Himmel hob, fühlte Meliadus einen Silberblitz über seine Augen huschen. Er blinzelte und blickte in die Tiefe. Er konnte sehen! Er konnte die sechs grellglänzenden Helme sehen, von denen der Herold ihm berichtet hatte. Er konnte die geschlagenen Legionen sehen, von denen er so sicher gewesen war, dass sie Falkenmonds Truppen niedermachen würden. Er konnte die wenigen Kavalleristen sehen, die um ihr Leben ritten. Und er hörte das ferne Gelächter, das er als das Falkenmonds erkannte.
    Er schüttelte drohend die Faust. Falkenmond! Falkenmond!
    Silber glitzerte, als ein Helm nach oben blickte.
    »Eure Tricks helfen Euch nichts, Falkenmond!« brüllte er hinunter. »Ihr werdet noch heute Nacht vernichtet werden. Ja, das werdet Ihr!«
    Er starrte hinunter, schäumte vor Wut, denn Falkenmond lachte immer noch. Er hielt nach den Barbaren Ausschau, die seine Soldaten niedergemetzelt hatten. Aber er sah keinen einzigen.
    Es war wahrhaftig ein Alptraum, dachte er. Oder hatte der Herold ihn belogen? War er auf Falkenmonds Seite? Oder waren die Wilden ganz einfach unsichtbar für seine Augen?
    Meliadus rieb sich das Gesicht. Vielleicht machte die Blindheit ihm immer noch auf unberechenbare Weise zu schaffen? Vielleicht befanden sich die Barbaren auf einem anderen Teil des Schlachtfeldes?
    Aber nein, er konnte keine Barbaren entdecken.
    »Beeil dich, Pilot«, brüllte er durch das laute Flügelschlagen der metallenen Schwingen. »Beeil dich – wir müssen so schnell wie möglich nach Londra zurück.«
    Falkenmond und seine Leute waren also nicht so leicht zu besiegen, wie er geglaubt hatte. Doch da erinnerte Meliadus sich an Kalan und die Maschine des Schwarzen Juwels. Er lächelte.

 
14 Die Kraft kehrt zurück
     
    Sie waren selbst überrascht über ihren Sieg, der sie nur zwölf Tote und einige Leichtverletzte gekostet hatte. Falkenmond und seine Freunde nahmen ihre Silberhelme ab und blickten den flüchtenden Reitern nach.
    »Sie hatten nicht mit der Legion der Morgenröte gerechnet.« Graf Brass lächelte. »Ihr Erscheinen verwirrte sie, und sie waren fast zu benommen, sich zu wehren. Aber bis wir Londra erreichen, werden sie besser vorbereitet sein.«
    »Der Ansicht bin ich auch«, pflichtete ihm Falkenmond bei. »Und zweifellos wird Meliadus auch für die nächste Schlacht viel mehr Männer einsetzen.« Er betastete das Rote Amulett an seinem Hals und blickte Yisselda an, die ihr blondes Haar zurückstrich.
    »Du hast gut gekämpft, mein Lord«, sagte sie. »Wie hundert Mann zusammen.«
    »Das Amulett verleiht mir die Kraft von fünfzig, und deine Liebe die von fünfzig mehr.« Er lächelte.
    Sie lachte leise. »Solche Komplimente hast du mir nicht einmal gemacht, während du um mich geworben hast.«
    »Das liegt vielleicht daran, dass ich dich jetzt mehr liebe denn je.«
    D’Averc räusperte sich ein wenig verlegen. »Es wäre vielleicht angebracht, wir schlagen unser Lager in einiger Entfernung von all diesen Toten auf.«
    »Ich kümmere mich um die Verwundeten«, erklärte Bowgentle. Er wandte sein Pferd und ritt zur kamarganischen Kavallerie, die es sich neben ihren Pferden bequem gemacht hatte.
    »Ihr habt eure Sache großartig gemacht, Jungs«, rief Graf Brass ihnen zu. »Es ist wie in alten Zeiten. Nur ist unser Einsatz jetzt höher. Wir kämpfen, um Europa zu

Weitere Kostenlose Bücher