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Der Hexer - GK579 - Das Haus am Ende der Zeit

Der Hexer - GK579 - Das Haus am Ende der Zeit

Titel: Der Hexer - GK579 - Das Haus am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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aus. Die Treppe bebte weiter. Mehr und mehr Brocken lösten sich, ganze Stufen kippten nach vorne und verschwanden donnernd in der Tiefe, dann entstand, weniger als eine Handbreit vor meinen Füßen, ein langer, gezackter Riß.
    Hastig sprang ich zurück. Die Galerie bebte und zitterte so heftig, daß ich für einen Moment fürchtete, mit in die Tiefe gerissen zu werden und hastig weiter zurücksprang. Ein ungeheures Krachen und Bersten erfüllte das Haus. Plötzlich war alles voller Staub und stürzenden Steinen. Das Haus erzitterte wie unter dem Fausthieb eines Giganten. Ich hörte Howard schreien, dann stürzten noch mehr Steine zu Boden, und ein Teil der Galerie folgte der zusammenbrechenden Treppe in die Tiefe. Erst nach einer Ewigkeit hörte es auf.
    Minuten vergingen, bis sich der Staub soweit gelegt hatte, daß ich wieder sehen konnte. Vorsichtig löste ich mich von meinem Platz, trat dicht an den zerborstenen Rand der Galerie heran und ließ mich auf die Knie nieder. Die Luft in der Halle war noch immer voller Staub, und unter mir türmte sich ein gewaltiger Berg aus Trümmern und zerborstenen Marmorstufen. Die Treppe existierte nicht mehr.
    »Robert! Bist du okay?« Es dauerte einen Moment, ehe ich Rowlf und Howard in all dem Staub erkannte. Sie schienen unverletzt zu sein, waren aber bis ans gegenüberliegende Ende der Halle zurückgewichen und husteten ununterbrochen.
    »Ich bin unverletzt!« schrie ich zurück.
    »Dann bleib, wo du bist!« antwortete Howard. »Wir suchen einen anderen Weg, um hinaufzukommen.«
    Ich überlegte einen Augenblick. Der Gedanke, allein weiterzugehen, gefiel mir nicht sonderlich. Aber ich mußte. Die Zeit lief unbarmherzig ab.
    Langsam richtete ich mich auf, klopfte mir den ärgsten Staub aus den Kleidern und sah mich unschlüssig um. Es war fast ein Dutzend Türen, die von der Galerie abzweigten. Die meisten waren verschlossen, nur eine oder zwei standen auf und gaben den Blick auf die dahinterliegenden, verwüsteten Räume frei. Die steinerne Galerie begann unter meinen Füßen zu beben, als ich mich in Bewegung setzte.
    »Robert! Verdammt nochmal, was tust du?« Howards Stimme überschlug sich fast vor Schrecken. »Bleib, wo du bist! Es ist zu gefährlich!«
    Ich ignorierte ihn. Das Wispern und Flüstern in meinem Inneren war verstummt, aber ich wußte einfach, welche Tür die Richtige war. Vorsichtig ging ich weiter. Meine Hand kroch unbewußt zum Gürtel und legte sich um den versilberten Knauf des Stockdegens, den ich aus der Bibliothek gerettet hatte.
    »Verdammt, Robert – bleib stehen!« schrie Howard. »Du weißt nicht, worauf du dich einläßt!«
    Aber selbst wenn ich gewollt hätte, hätte ich nicht stehenbleiben können. Es war die letzte Tür, ganz am Ende der Galerie, und meine Beine schienen sich fast ohne mein Zutun zu bewegen. Langsam streckte ich die Hand aus, zögerte einen unmerklichen Moment und berührte die bronzierte Klinke.
    Das Metall war eisig. Wieder zögerte ich einen Moment, dann drückte ich die Klinke herunter, stemmte mich mit der Schulter gegen die Tür und drückte sie langsam nach innen.
    Ein Hauch eisiger Luft und Modergeruch schlugen mir entgegen, wispernde, huschende Geräusche wie von winzigen Füßchen, die über feuchten Stein und Erde huschten, und dunkelgrüner, flackernder Lichtschein. Hinter der Tür lag kein Zimmer, sondern ein dunkler, gewölbter Gang mit niedriger Decke, dessen Wände sich irgendwo in unbestimmbarer Entfernung verloren. Das grüne Licht machte es unmöglich, Entfernungen zu schätzen, aber es mußten hundert oder mehr Yard sein – viel mehr, als das Haus überhaupt groß war.
    Aber in diesem Haus war ja nichts normal.
    Ich zögerte einen Moment, trat dann mit einem entschlossenen Schritt in den Gang und zog die Tür hinter mir zu. Howards Stimme verklang, als das altersschwache Schloß einrastete.
    Stille hüllte mich ein. Das Wispern und Huschen verklang, und von einem Augenblick auf den anderen war es so ruhig, daß ich mir einbildete, das Klopfen meines eigenen Herzens zu hören. Die Wände waren feucht. Moder und weißlicher Schimmelpilz nisteten in Ritzen und Fugen, und in dem sanften Windzug, der mir ins Gesicht fächelte, bewegten sich staubige Spinnweben unter der Decke. Die Luft war so trocken, daß ich nur noch mit Mühe ein Husten unterdrücken konnte.
    Nach einer Weile begann sich meine Umgebung zu verändern. Die rohen, lieblos aufeinandergesetzten Steinquader, die bisher die Wände des Stollens

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