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Der Hexer - GK595 - Tage des Wahnsinns

Der Hexer - GK595 - Tage des Wahnsinns

Titel: Der Hexer - GK595 - Tage des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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immer noch wirkte ihr Gesicht grau und eingefallen.
    »Mach dir keine Sorgen, mein Junge«, sagte Dr. Gray/Baltimore. »Sie wird bald zu sich kommen.«
    Ich wollte ihn schon fragen, wie er dessen so sicher sein konnte, aber dann beließ ich es bei einem flüchtigen Kopfnicken. Ich bog vorsichtig Priscyllas Finger zurück und nahm den Dolch in die Hand. Er war warm, wärmer als Priscyllas Körper, und fast schien es mir, als wolle er sich meinem Griff entziehen. Ich umklammerte ihn mit
    aller Kraft und erhob mich.
    »Wirf ihn auf den Boden«, sagte Dr. Gray ungeduldig.
    Ich zuckte mit den Achseln und folgte seiner Aufforderung. An der Stelle, an der der Dolch auf den Boden aufschlug, flammte ein kurzer, blendend heller Blitz auf, und dann war er verschwunden.
    »Das kann doch nicht wahr sein«, entfuhr es mir.
    »Gerade du solltest es besser wissen«, sagte Dr. Gray kühl. Er warf einen nachdenklichen Blick auf die Frauengestalt zu meinen Füßen.
    »Ich werde mich etwas intensiver um Priscylla kümmern müssen«, fuhr er fort.
    »Ach ja?« fragte ich. »Ich bin mir dessen noch gar nicht so sicher.«
    Howard räusperte sich und warf mir einen eindringlichen Blick zu. »Kannst du mir jetzt vielleicht mal erklären, wie Sean überhaupt hierherkommt?«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Ich wüßte auch gern, warum ihr gerade zum richtigen Moment erschienen seid. Aber lassen wir das. Was deine Frage angeht: Ich habe einen Verdacht, mehr nicht. Als wir Sean zum ersten Mal begegneten, entpuppte er sich als Andara, richtig?«
    Howard nickte. Er deutete auf Sean. »Aber das war nicht Roderick Andara«, sagte er leise. »Dein Vater hätte sich anders verhalten.«
    »Das glaube ich auch.« Ich schwieg einen Moment, bevor ich fortfuhr. »Ich glaube, daß Andara Sean benutzte. Irgendwie hat er seinen Willen beeinflußt, wahrscheinlich schon vor langer Zeit. Sean war nichts als ein Werkzeug, dazu bestimmt, Priscylla umzubringen.«
    »Aber warum?« fragte Howard. »Warum wollte er Priscyllas Tod?«
    Ich zögerte einen Moment, bevor ich meinen Verdacht äußerte. »Vielleicht, weil er das verhindern wollte, was ich jetzt tun werde«, sagte ich.
    »Und was wird das sein?« fragte Dr. Gray scharf.
    In seinen Augen blitzte unverhohlenes Mißtrauen. Ich nahm an, daß der alte Fuchs längst ahnte, worauf ich hinauswollte.
    »Ich werde Priscylla mit mir nach London nehmen«, sagte ich fest. »Ich werde sie niemandem mehr anvertrauen, Dr. Gray. Weder Ihnen, noch Howard oder sonst irgend jemandem. Wenn es einen Menschen auf der Welt gibt, der ihr helfen kann, dann bin ich es.«
    ENDE
     

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