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Der Hexer - NR01 - Das Erbe der Dämonen

Der Hexer - NR01 - Das Erbe der Dämonen

Titel: Der Hexer - NR01 - Das Erbe der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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legte er seine Rechte auf den Gürtel, dicht neben den Schwertgriff.
    »Wer sind Sie?« fragte Shannon noch einmal, viel schärfer als vorher. »Wer hat Ihnen erlaubt, diesen Raum zu betreten? Antworten Sie, oder –«
    »Oder?« fragte der Fremde. In seinen Augen stand ein hartes, entschlossenes Glitzern.
    »Oder was, Junge?« fragte er, als Shannon nicht weitersprach. »Was willst du tun, wenn ich nicht antworte? Mich töten?«
    Er lachte leise. Seine Hand rutschte ein Stück weiter auf den Schwertgriff zu, und Shannon sah, daß er die Beine ganz leicht spreizte und die Füße dabei nach außen drehte; weit genug, einen festen Stand zu haben.
    Shannon erschrak. Plötzlich spürte er ganz deutlich, daß von diesem Fremden etwas Bedrohliches ausging, ein intensives Empfinden der Gefahr.
    Er reagierte eine Zehntelsekunde, bevor die Hand des Fremden sich um den Schwertgriff schloß und die Waffe aus der ledernen Scheide riß.
    Mit einem gellenden Schrei flankte er über den Tisch, riß dabei Kerzen und Becher um und trat noch im Sprung zu. Der Fremde prallte zurück und taumelte gegen die Wand.
    Shannon fiel, wälzte sich blitzschnell auf den Rücken und zog die Beine an den Körper, als er die schattenhafte Bewegung gewahrte.
    Als das Schwert des Angreifers auf ihn herabsauste, schnappten seine Beine wie eine gewaltige Schere zu, schlossen sich um Handgelenk und Ellbogen und rissen den Mann herum.
    Der Fremde schrie auf, fiel, durch die Wucht seines eigenen Angriffes vorwärts gerissen, auf die Knie und ließ das Schwert fallen. Aus seinem Gesicht war alle Farbe gewichen; sein Arm war gebrochen.
    Aber Shannon blieb keine Zeit, auch nur eine Spur von Triumph zu empfinden. Hinter seinem Rücken wurde die Tür mit einem Schlag aufgesprengt, dann stürmten vier, fünf weitere Fremde in den Raum, alle auf die gleiche, sonderbare Weise wie der erste gekleidet und alle mit Schwertern oder anderen mittelalterlichen Waffen ausgerüstet.
    Shannon warf sich zur Seite. Etwas Großes, Massiges zischte herab und zerschmetterte den Fußboden an der Stelle, an der gerade noch sein Kopf gewesen war. Dann jagte eine Schwertklinge heran, riß eine blutige Scharte in seine Schläfe und hämmerte dicht neben ihn in das Tischbein.
    Der plötzliche Schmerz machte ihn fast wahnsinnig. Shannon schrie auf, stieß einen der Angreifer mit bloßen Händen von sich, tauchte unter dem singenden Schwert eines zweiten hindurch und rammte dem Mann die versteiften Finger in den Leib. Das Kettenhemd unter dem weißen Gewand nahm dem Schlag die Wucht, aber er reichte immer noch aus, ihn zurück- und gegen seine Kameraden taumeln zu lassen.
    Für einen kurzen Moment hatte Shannon Luft. Er brachte mit ein, zwei schnellen Schritten den Tisch zwischen sich und die Angreifer und sah sich wild nach einem Fluchtweg um.
    Es gab keinen. Einer der Männer war unter der Tür stehengeblieben und blockierte sie, während die vier anderen den Tisch zu umkreisen begannen. Zwei von ihnen waren mit Schwertern bewaffnet, der dritte mit einer sonderbaren Waffe, die fast wie ein übergroßer Kamm aussah, auf einer Seite aber eine rasiermesserscharfe Schneide hatte, während der letzte kampflustig den Morgenstern schwang. Und jeder einzelne von ihnen war Shannon an Kraft und Körpergröße überlegen.
    Er bewegte sich Schritt für Schritt rückwärts, bis er gegen den rauhen Stein der Kaminfassung stieß und die Hitze der Flammen spürte. Sein Blick tastete verzweifelt über die Gestalten der vier Männer.
    Sie hatten den Tisch umkreist und sich zu einem lockeren, aber undurchdringlichen Halbkreis aufgestellt. Jetzt begannen sie langsam auf ihn zuzugehen.
    Shannon ließ langsam die Hände sinken, entspannte sich und atmete hörbar aus. Hätten die fünf Männer ihn einzeln und nacheinander angegriffen, hätte er eine gute Chance gehabt, obwohl er unbewaffnet war. Aber so...
    »Ich weiß nicht, wer ihr seid«, sagte er, leise und mit leicht zitternder Stimme, die mehr von seiner Furcht verriet, als ihm lieb war, »und ich weiß nicht, was ihr hier wollt. Aber ich gebe euch eine Chance. Verschwindet von hier, und ihr bleibt am Leben.«
    Einen Moment lang hielten die Männer tatsächlich in ihrem Vormarsch inne, aber wohl eher aus Verblüffung über seine Worte. Einer von ihnen stieß ein ungläubiges Keuchen aus.
    Dann verzerrte ein hämisches Grinsen sein Gesicht. Seine Augen blitzten.
    »Na, dann komm doch!« sagte er kichernd. »Komm doch und zeig uns, wie du uns das Leben

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