Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Hexer - NR03 - Cthulhu lebt!

Der Hexer - NR03 - Cthulhu lebt!

Titel: Der Hexer - NR03 - Cthulhu lebt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
Vom Netzwerk:
Monaten, immer und immer wieder.
    Aber ich hatte nie eine Antwort gefunden.

    * * *

    »Schon gut, Junge«, sagte Howard, als ihm die Bedeutung meines anhaltenden Schweigens klar wurde. »Ich wollte keine alten Wunden aufreißen. Aber wir sollten darüber reden. Später.«
    Priscylla schlief noch immer, als wir das Zimmer durchquerten und wieder auf den Korridor hinaustraten. Howard schloß die Tür und lächelte mir noch einmal ebenso aufmunternd wie falsch zu.
    »Der Lunch ist unten im Salon vorbereitet«, sagte er, während wir die Treppe zur Tapetentür hinabstiegen. »Aber vorher muß ich dir noch etwas sagen. Wir –«
    Der Rest seiner Worte ging in einem dunklen, unglaublich machtvollen Dröhnen unter.
    Ich hatte das Gefühl, das Haus unter meinen Füßen erbeben zu fühlen. Fast wäre ich die Treppe hinuntergestürzt. Ein zweiter, lang hallender Schlag folgte, dann ein dritter, vierter – es war das gleiche, unheimliche Dröhnen, das ich schon draußen vor dem Haus gehört hatte, ein Schlagen wie von einem gigantischen, dunklen Gong, der mich zurücktaumeln und vor Schmerz aufstöhnen ließ, selbst, als der fürchterliche Laut endlich mit einem letzten, vibrierenden Nachhall endete.
    Howard blinzelte verwirrt, als ich die Hände von den Schläfen nahm. »Was ist los, Robert?« fragte er. In seiner Stimme klang echte Verwunderung.
    Ich starrte ihn an. »Das... das Läuten«, stotterte ich. »Du mußt es doch gehört haben.« Ich stockte und sah ihn fassungslos an. »Du hast... nichts gehört?« fragte ich.
    Howard verneinte. »Nichts. Wovon zum Teufel sprichst du?«
    Ich antwortete nicht. Vorhin, als er mich begrüßt hatte, hatte ich noch an einen kindischen Scherz geglaubt, den Gray und er sich zu meiner Begrüßung ausgedacht haben mochten. Aber er sagte die Wahrheit – er hatte wirklich nichts gehört!
    »Ich muß mich geirrt haben«, murmelte ich verstört. »Entschuldige, Howard. Ich bin übermüdet, glaube ich.«
    Howards Blick war jetzt eindeutig besorgt. Aber er sagte nichts mehr, sondern ging die letzten Treppenstufen hinab und trat durch die stahlverstärkte Tapetentür.
    Ich bemerkte die Bewegung im letzten Augenblick, sprang mit einem entsetzten Schrei vor und riß ihn an der Schulter zurück; den Bruchteil einer Sekunde, ehe die Tür mit einem berstenden Schlag ins Schloß krachte!
    Die Erschütterung riß uns beide von den Füßen. Die Tür bebte, und das Dröhnen, mit dem sie ins Schloß gekracht war, hallte noch lang in meinen Ohren. Kalk und kleine Holzsplitter rieselten aus dem geborstenen Rahmen, und im oberen Teil der Tür klaffte plötzlich ein fingerbreiter, gezackter Riß. Aber sie war doch aus Eisen!
    Ich stemmte mich wieder hoch und näherte mich vorsichtig der Tür. Howard sagte kein Wort, aber in seinen weit aufgerissenen Augen flackerte die Angst. Die Tür war nicht von Zugluft oder einer Laune des Zufalls zugefallen, sondern, wie von einem titanischen Fußtritt getroffen, ins Schloß geworfen worden. Nur ein Schritt mehr, und Howard wäre zerquetscht worden. Der Türrahmen war geborsten, und selbst im Mauerwerk zeigten sich Risse.
    »Mein Gott...« stammelte Howard. »Was war das?«
    Die Antwort auf diese Frage wußte ich so wenig wie er. Draußen auf dem Flur hatte niemand gestanden, das hatten wir beide gesehen. Es war, als hätte sich die Tür von selbst bewegt...
    Howard wollte die Hand nach dem Knauf ausstrecken, aber ich hielt ihn mit einer raschen Bewegung zurück, trat an ihm vorbei und berührte die Tür vorsichtig mit den Fingerspitzen.
    Ich lauschte. All meine Sinne waren zum Zerreißen gespannt, nicht nur die normalen, menschlichen Sinne. Ich wußte nicht genau, was ich erwartete – vermutlich nichts Bestimmtes.
    Aber ich fühlte auch nichts. Das Eisen der Tür war glatt und tot. Es gab nichts; kein Anzeichen irgendeines fremden Einflusses, schwarzer Magie oder des üblen Atem der GROSSEN ALTEN. Die Tür war eine Tür, mehr nicht.
    Langsam legte ich die Hand auf den Knauf, zögerte noch eine Sekunde – und drehte ihn ganz behutsam herum.
    Die Tür schwang mit einem hörbaren Knirschen auf. Der ungeheure Schlag hatte sie vollkommen verbogen.
    Mein Herz begann wie wild zu hämmern, als ich durch die Tür trat, in jedem Sekundenbruchteil darauf gefaßt, sie wieder mit der gleichen mörderischen Wucht zufallen zu sehen.
    Aber es geschah nichts dergleichen. Unbehelligt traten Howard und ich auf den Korridor hinaus. Ich atmete hörbar auf, während Howard sich noch

Weitere Kostenlose Bücher