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Der Hexer - NR10 - Wenn der Stahlwolf erwacht

Der Hexer - NR10 - Wenn der Stahlwolf erwacht

Titel: Der Hexer - NR10 - Wenn der Stahlwolf erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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leise. »Ich werde sterben. Aber Sie... sie wird Ihnen nichts tun. Das hat sie mir versprochen.«
    Eine Sekunde lang starrte ich sie an, dann sprang ich auf und fuhr mit einer wütenden Bewegung herum. »Was haben Sie mit ihr getan, Sie... Sie Ungeheuer?« fragte ich wütend.
    Das dunkelhaarige Mädchen blickte mich wieder mit dieser Mischung aus Trauer und Mitleid an. »Nichts, Robert«, sagte sie. »Nichts, was Sie verstehen oder akzeptieren würden. Sie ist aus freien Stücken hier.«
    »Das glaube ich nicht!«
    »Dann überzeugen Sie sich«, sagte Cindy. »Sie sind ein Magier, Robert – Sie können es. Bitte.«
    Verwirrt blickte ich sie noch eine Sekunde lang an, dann drehte ich mich wieder zu Lady Audley um und sah auf sie herab.
    Als ich in ihre Augen blickte, wußte ich, daß Cindy die Wahrheit gesagt hatte. Lady Audley stand nicht unter dem Einfluß eines fremden Geistes. Was sie sagte, entsprang ihrem freien Willen.
    »Mein Gott«, flüsterte ich. »Was... was geht hier vor?«
    »Es ist alles in Ordnung, Robert«, wiederholte Lady Audley. »Was getan werden muß, wird... wird geschehen.«
    »Aber sie wird Sie umbringen!« sagte ich verzweifelt.
    Lady Audley nickte. »Nicht umbringen, Robert. Opfern.«
    Ich ächzte. »Aber Sie –«
    »Versuchen Sie nicht, es zu verstehen, Robert«, fuhr Lady Audley mit leiser, halb gebrochener Stimme fort. »Es ist gut so, wie es kommt. So hat das Leben einer nutzlosen alten Frau schließlich doch noch einen Sinn bekommen. Es ist besser, ER nimmt mich, als Sie oder irgend einen anderen Unschuldigen.«
    »ER?«
    Lady Audley sprach nicht weiter, sondern starrte aus glanzlosen Augen an mir vorbei ins Leere, und so drehte ich mich wieder zu dem Mädchen unter der Tür um und ballte in hilflosem Zorn die Fäuste.
    »Warum tun Sie das?« fragte ich leise. »Warum müssen Sie diese alte Frau töten? Warum müssen Sie Unschuldige umbringen, um Ihre verdammten Ziele zu erreichen?«
    »Niemand ist unschuldig, Robert«, antwortete das Mädchen.
    Ich fegte ihre Bemerkung mit einer wütenden Handbewegung beiseite. »Hören Sie mit diesen leeren Sprüchen auf!« fauchte ich. »Sie haben Menschen umgebracht, und –«
    »Nicht umgebracht, Robert«, sagte sie sanft. »Geopfert. Für einen höheren Zweck.«
    »Einen höheren Zweck? Wie etwa den, Shub-Niggurath zum Leben zu erwecken?«
    Diesmal gelang es ihr nicht ganz, ihre Überraschung zu verbergen. »Sie wissen?« fragte sie.
    »Ich bin vielleicht ein Narr, wie Sie sagen«, antwortete ich trotzig, »aber kein dummer Narr.«
    »Aber Sie sind unwissend«, entgegnete sie. »Unwissenheit kann schlimmer sein, Robert. Sie begreifen so wenig. Ich bin nicht Ihr Feind. Weder Ihrer noch der Ihres Volkes.«
    »Meines... Volkes?« wiederholte ich gedehnt. »Was soll das heißen? Wer sind Sie?«
    »Nicht die, für die Sie mich halten«, antwortete das Mädchen. »Dieser Körper ist nichts als eine leere Hülle. Eine Maske, wenn Sie so wollen. Mein wahres Äußeres würde Sie erschrecken, denn ihr Menschen urteilt vorschnell.« Sie lächelte. »Obgleich ich diesem Leib vielleicht ähnlicher bin, als ich selbst bis vor kurzer Zeit ahnte. Wenn auch auf andere Art, als Sie verstehen würden. Ich wählte diesen Körper, weil er ein Quell großer magischer Macht war, als er noch lebte, und ich wählte sie –« Sie deutete auf Lady Audley. »– weil sie die gleiche magische Kraft besitzt. Sie ahnt nichts davon und hat nie gelernt, ihre Kräfte so zu benutzen und zu fördern wie Sie, Robert. Und doch wäre sie Ihnen ebenbürtig.«
    Unsicher sah ich Lady Audley an. »Es ist wahr, Robert«, flüsterte sie. »Sie hat mir alles erzählt. Sie braucht einen Menschen wie mich oder Sie, um die Zeremonie zu vollziehen. Sie hätte Sie genommen, aber ich... ich habe darum gebeten, Sie zu verschonen. Ich bin nur eine alte Frau, die ohnehin nicht mehr lange zu leben hat. Sie dagegen haben Ihr Leben noch vor sich.«
    Mühsam wandte ich mich wieder um und starrte das Mädchen an. »Wer sind Sie?« fragte ich noch einmal. »Was sind Sie?«
    Das Mädchen lächelte. »Sie können mich Shadow nennen, wenn Sie der Name Cindy stört«, sagte sie. »Und glauben Sie mir – ich bin nicht Ihr Feind, Robert.«
    »Was haben Sie vor?« fragte ich mit zitternder Stimme.
    »Sie wissen es«, antwortete Shadow. »Es muß getan werden. Nur alle tausend Jahre stehen die Sterne in der richtigen Stellung. Shub-Niggurath wird erwachen, Robert Craven. Heute nacht, sobald der Mond am Himmel

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