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Der Hexer - NR16 - Die Prophezeiung

Der Hexer - NR16 - Die Prophezeiung

Titel: Der Hexer - NR16 - Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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das matte Schwarz der Drachenkrieger gekleidet und mit dem gleichen ungläubig-entsetzten Ausdruck in den Augen wie seine beiden Kameraden.
    Sekundenlang starrte ich die drei Toten an. Dann zog ich mein Taschentuch hervor und versuchte, mir das Blut aus dem Gesicht zu wischen. Erst dann bemerkte ich die vierte, vollkommen schwarz gekleidete Gestalt, die noch aufgerichtet am Ende des Ganges stand.
    »Hast du sie getötet?« fragte ich leise.
    Shannon nickte. »Ja.«
    »Warum?«
    »Sie hätten nicht gewartet«, antwortete Shannon. »Sie wollten deinen Tod und den der anderen.«
    »Es... es waren deine Kameraden«, sagte ich stockend. Der Anblick der Toten erfüllte mich weder mit Erleichterung noch mit Triumph, sondern nur mit kaltem Entsetzen.
    Shannon fegte meine Worte mit einer Handbewegung beiseite. »Das waren sie nicht«, behauptete er. »Sie waren Männer, die dem gleichen Herren dienten wie ich. Nicht mehr. Hast du das SIEGEL?«
    Ich nickte, griff in die Tasche und zog den kleinen, flimmernden Stein hervor, gab ihn Shannon aber noch nicht, sondern blickte sekundenlang auf das so harmlos aussehende Stück Kristall herab.
    »War es das wert?« fragte ich leise.
    Shannon trat einen Schritt auf mich zu und streckte fordernd die Hand aus. »Es ist eines der SIEBEN SIEGEL DER MACHT«, sagte er, als wäre das allein Erklärung genug. »Hundertmal mehr Menschen sind gestorben um den Besitz eines dieser SIEGEL willen. Gib es mir.«
    Ich gehorchte. Shannon schloß die Hand um den Stein und ließ ihn beinahe achtlos in der Tasche verschwinden.
    »Ich habe mein Wort gehalten«, sagte ich. »Hältst du deines auch?«
    »Zweifelst du daran?« fragte Shannon.
    »Nein«, antwortete ich. »Aber ich verstehe dich nicht. Warum bist du geblieben?«
    »Aus dem gleichen Grund, aus dem ich noch immer hier bin«, antwortete Shannon. Seine Stimme klang ein ganz klein wenig gereizt. Ich versuchte, auf geistigem Wegen mit seinem Bewußtsein Verbindung aufzunehmen, aber das Ergebnis war so, wie ich es erwartet hatte – als würde ich gegen eine Wand aus Stahl rennen.
    Shannon verzog abfällig die Lippen. »Laß das, Robert«, sagte er. »Du weißt, wie sehr ich dir überlegen bin. Wir haben eine Abmachung. Ich werde bleiben, bis der letzte Mensch die DAGON verlassen hat. Aber versuche nicht, mich zu betrügen.«
    »Das versuche ich nicht«, sagte ich hastig. »Ich... ich versuche nur herauszufinden, wer du eigentlich bist. Wir waren einmal Freunde, beinahe jedenfalls.«
    »Freunde?« Shannon schüttelte den Kopf. »Das waren wir nie, Robert. Ich war schwach, und ich wurde dafür bestraft. Wir dienen verschiedenen Herren.«
    »Dann sage dich von ihm los!« sagte ich heftig. »Necron wird dich benutzen, solange du ihm dienlich sein kannst, und dann töten. Komm zu mir. Ich... ich brauche einen Freund wie dich.«
    »Das ist unmöglich, Robert«, sagte Shannon leise. »Ich werde gehen, sobald deine Leute in Sicherheit sind. Ich muß es.«
    Mit einer fast verzweifelten Geste deutete ich auf die drei Toten. »Necron wird dich vernichten, wenn er erfährt, was du getan hast!« sagte ich.
    »Das wird er so oder so«, antwortete Shannon. »Es macht keinen Unterschied mehr.«
    »Warum hast du es getan? Warum... warum stellst du dich gegen deine eigenen Leute, um dann noch zu ihm zurückzukehren? Das ergibt keinen Sinn!«
    »Dieses Schiff wird zerstört werden, Robert«, antwortete Shannon leise. »Im gleichen Moment, in dem ich es verlasse. Nur die Anwesenheit des SIEGEL schützt euch noch vor dem Zorn dessen, den Necron entfesselt hat. Du hast den Strudel gesehen und den Sturm. Dies alles ist sein Werk. Und er kann tausendmal Schlimmeres tun. Ich mußte sie töten, um das Leben deiner Freunde zu retten.«
    »Und du behauptest, auf der anderen Seite zu stehen?« Ich schrie die Worte fast. »Du stellst dich gegen deinen Herren und tötest deine eigenen Krieger, um uns zu retten, und du behauptest noch immer, auf Necrons Seite zu stehen? Komm zu uns, Shannon.«
    Shannons Blick wirkte auf unbestimmte Weise traurig.
    »Das kann ich nicht, Robert«, sagte er sanft. »Was ich getan habe, hat nichts mit Ungehorsam zu tun. Mein Auftrag war, das SIEGEL zu holen, nicht zweihundert Unschuldige zu töten. Ich werde gehen, sobald der Letzte von Bord ist. Es dauert nicht mehr lang.«
    »Du wirst sterben, Shannon«, sagte ich. »Vielleicht«, erwiderte Shannon. »Aber welche Rolle spielt ein Leben in dem Spiel, in das wir hineingezogen wurden, Robert? Diese

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