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Der Hexer - NR17 - Gefangen im Dämonen-Meer

Der Hexer - NR17 - Gefangen im Dämonen-Meer

Titel: Der Hexer - NR17 - Gefangen im Dämonen-Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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kennen Sie mich, und was wollen Sie eigentlich von mir?«
    Der Fremde lächelte, lehnte sich gegen die Tür und verschränkte die Arme vor der Brust. Bei jedem anderen hätte die Geste nichtssagend oder allenfalls großspurig gewirkt. Bei ihm wirkte sie drohend. Eldekerk verspürte einen kurzen, heftigen Anflug von Furcht.
    »Woher ich Sie kenne und wer ich bin, spielt keine Rolle, Mijnheer Eldekerk«, sagte der Fremde. »Mein Name ist Shannon, das mag fürs erste genügen. Ich habe Ihnen einen Vorschlag zu machen.«
    »Was für einen Vorschlag?« schnappte Eldekerk. »Ich bin nicht interessiert.«
    »Sie haben ihn ja noch gar nicht gehört«, sagte Shannon lächelnd.
    »Das brauche ich auch nicht«, antwortete Eldekerk, weit heftiger, als angemessen erschienen wäre. Plötzlich, von einer Sekunde auf die andere, als hätte irgend etwas, das nun nicht mehr da war, bisher seinen Willen gelähmt, flammten Zorn und Furcht vor diesem unheimlichen Fremden in ihm auf. Er wollte nicht zuhören, was er zu sagen hatte. Er wollte überhaupt nichts hören.
    »Gehen Sie«, sagte er. »Verschwinden Sie! Sofort! Ich will nichts hören. Ich will nur, daß Sie gehen. Hauen Sie ab, oder –«
    »Oder?« fragte Shannon lächelnd.
    Eldekerk schluckte krampfhaft, starrte den schlanken jungen Mann an – und zog sein Klappmesser aus der Tasche. »Raus hier«, sagte er.
    Er bekam nicht einmal richtig mit, was geschah. Shannon tat irgend etwas, und der nächste klare Eindruck, den Eldekerk hatte, war der, auf dem Rücken zu liegen und nach Luft zu schnappen, während Shannon das Klappmesser in der Hand hielt und noch immer so freundlich lächelte wie zuvor.
    Und noch kälter.
    »Sind Sie jetzt bereit, mir zuzuhören?« fragte Shannon ruhig.
    Eldekerk antwortete nicht. Aber das schien der Fremde auch nicht erwartet zu haben.

    * * *

    Die Arrestzelle des Garnisonshauptquartiers unterschied sich kaum von der an Bord der VAN HELSING – auch sie war klein, fensterlos und so niedrig, daß ich nicht einmal aufstehen konnte, ohne mir den Schädel an der Decke einzurennen, und an den Wänden klebte anstelle von Verputz der eingetrocknete Dreck von zehn Jahren. Mindestens. Der einzige wohltuende Unterschied war, daß der Boden nicht ununterbrochen schwankte.
    De Cruyk hatte nicht länger mit mir diskutiert, sondern mich kurzerhand in die Bilge seines famosen Schiffes sperren lassen, wo ich geblieben war, bis die VAN HELSING den Hafen anlief. Wie lange das gedauert hatte, wußte ich nicht – ich war irgendwann eingeschlafen und erst wieder erwacht, als mich grobe Hände zuerst auf die Füße und dann von Bord des Schiffes zerrten.
    Mein Körper hatte eine Menge Schlaf nachzuholen, und er nahm sich das Versäumte. Ich vermutete, daß ich einen ganzen Tag verschlafen hatte, denn der Abend dämmerte bereits wieder, als ich von Bord der VAN HELSING und hierher in die sogenannte Garnison gebracht wurde.
    Meine Hoffnungen, damit aus meiner mißlichen Lage befreit zu sein, wurden jedoch grausam enttäuscht. De Cruyk hatte mich in die Obhut eines vierschrötigen Marineoffiziers überstellt, der meine energisch vorgebrachte Forderung, dem amerikanischen Konsul vorgeführt zu werden, mit einem Lachkrampf quittiert hatte. Seitdem befand ich mich hier in der Arrestzelle, und wenn kein Wunder geschah, würde ich es wohl auch noch sehr lange Zeit bleiben.
    Nun, was das Wunder anging – ich war durchaus in der Lage, eines zu bewirken; oder zumindest etwas, das einem normalen Menschen so vorgekommen wäre. Hätte ich es wirklich gewollt, hätte mir De Cruyk mit Freuden sein Schiff geschenkt und wäre als Pfadfinder bis China vorausgeschwommen. Aber ich wollte nicht.
    Ich hatte gute Gründe, so zu handeln. Die Zeit, die ich schwimmend im Meer und anschließend hier in der Arrestzelle verbracht hatte, war lang genug gewesen, um über alles nachzudenken. Ich wußte weniger denn je, worum es sich bei dem geheimnisvollen Wesen handelte, das mir auf der DAGON beigestanden hatte; es gab Dutzende, wenn nicht Hunderte von mehr oder weniger einleuchtenden Erklärungen, und ich hatte sie alle der Reihe nach erwogen und wieder verworfen.
    Das einzige, was mir klar geworden war: es konnte sich nicht gerade um einen Freund Necrons und der GROSSEN ALTEN handeln – was nicht automatisch bedeutete, daß es auch mein oder der Freund der Menschheit war. Und noch etwas war mir bewußt geworden, im gleichen Moment, als ich den Kalender in De Cruyks bewohnbarer Mülltonne gesehen

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