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Der Hexer - NR17 - Gefangen im Dämonen-Meer

Der Hexer - NR17 - Gefangen im Dämonen-Meer

Titel: Der Hexer - NR17 - Gefangen im Dämonen-Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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er sich mit einem störrischen Kind. »Warum machen Sie es sich und mir nicht leichter, Craven?« fragte er.
    »Ich will meinen Konsul sprechen«, murmelte ich.
    Tergard seufzte. »Sie mißverstehen Ihre Lage, mein lieber Freund«, sagte er liebenswürdig. »Wir sind hier nicht in England, nicht einmal in irgendeiner eurer Kolonien. Roosfeld hier kann Sie zu Tode prügeln, wenn ich es ihm sage, und niemand würde auch nur eine Träne deswegen vergießen.« Er stand auf, kam umnseinen Tisch herum und beugte sich so dicht zu mir herab, daß ich seinen Atem im Gesicht spüren konnte. Seine Hand berührte meine Schulter, und wieder sah ich das Blitzen von Gold und Emaille und blutigrotem Rubin an seinem Ringfinger.
    »Ich mache Ihnen einen Vorschlag, Craven«, sagte er. »Sie werden mir jetzt alles erzählen – wer Sie geschickt hat, was Sie herausfinden wollten und wer Ihre Kontaktleute auf den Inseln sind, und wenn ich Ihre Angaben überprüft habe und merke, daß Sie die Wahrheit gesagt haben, können Sie als freier Mann diese Insel verlassen.«
    »Auch als Lebender?« stöhnte ich.
    Tergard lachte. Der Druck seiner Hand verstärkte sich um eine Winzigkeit. »Sie gefallen mir, Craven. Ich würde Sie wirklich ungern Roosfeld überlassen, obwohl er es mir sicher Übel nehmen wird, wenn ich es nicht tue. Er schlägt gerne, müssen Sie wissen.«
    »Sie... Sie irren sich, Tergard«, stöhnte ich. »Ich kann Ihnen nichts sagen. Ich bin kein Spion. Verdammt, ich bin nicht einmal Engländer! Was zum Teufel sollte ich hier suchen?«
    Tergard richtete sich mit einem zornigen Fauchen auf. Seine Augen blitzten. »Spielen Sie nicht den Narren, Craven!« sagte er. »Ihr verdammten Briten seid auf Indonesien scharf, seit diese Inseln entdeckt wurden. Glauben Sie, wir wären so dumm, nicht zu wissen, welcher Dorn die Tatsache, daß das große englische Empire seine Fahne hier nicht hissen konnte, in eurem Auge ist? Sie sind nicht der erste, Craven, der versucht, sich hier einzuschleichen und Unruhe unter der Bevölkerung zu schüren. Und Sie werden nicht der erste sein, der diesen Versuch bereut, das verspreche ich Ihnen.«
    »Ihre Politik interessiert mich nicht im mindesten, Tergard«, sagte ich. »Ich bin weder Engländer, noch arbeite ich für das Empire oder überhaupt irgendeine Regierung. Schicken Sie ein Telegramm an das amerikanische Konsulat in London und lassen Sie meine Identität überprüfen, wenn Sie mir nicht glauben.«
    »Craven, Craven«, seufzte Tergard. »Sie enttäuschen mich. Sie wissen genau, daß das Monate dauern kann.«
    »Ich habe Zeit«, antwortete ich patzig.
    Tergards Lächeln gefror. »Nun, wenn das so ist«, sagte er lauernd, »wir auch. Aber ich denke, es wird nicht nötig sein, so lange zu warten. Wir werden sicherlich einen Weg finden, der Wahrheit auf andere Weise auf die Spur zu kommen, nicht wahr, Roosfeld?«
    Der Angesprochene grinste. »Sicher. Geben Sie mir zwei Stunden, und er erzählt Ihnen alles, was Sie wissen wollen.« Er kicherte und ballte wie in wilder Vorfreude seine gewaltigen Fäuste. Seine Gelenke knackten.
    »Nun, Craven?« fragte Tergard.
    Ich starrte ihn an und schwieg, und nach einer Weile schüttelte Tergard in gespielter Enttäuschung den Kopf und trat einen Schritt zurück.
    »Wie Sie wollen, Craven«, sagte er. »Ich wollte Ihnen nur unnötige Schmerzen ersparen. Wir sehen uns in zwei Stunden.«
    Roosfeld riß mich so heftig von meinem Stuhl empor, daß mir schon wieder schwindelig wurde.

    * * *

    Die Nacht war fast so hell wie der Tag. Die Sonne war vor Stunden untergegangen, aber der Mond verströmte silbernes, mildes Licht. Selbst die Sterne, die von einem nahezu wolkenlosen Himmel herabschienen, schienen an diesem Tage mehr Leuchtkraft zu haben, als bemühe sich die Natur nach Kräften, die gespenstische Szene zu beleuchten.
    Eldekerk war erschöpft. Seine Hände waren blutig aufgescheuert, und seine Schultern schmerzten. Es war schwer gewesen, die fünfzig Meter Seil hinabzusteigen, so schwer, daß er auf den letzten Metern ernsthaft damit gerechnet hatte, abzustürzen. Er war sehr sicher, den Weg hinauf nicht mehr aus eigener Kraft zu schaffen. Die fünfzig Jahre, die er auf dem Buckel hatte, machten sich bemerkbar.
    Sein Blick streifte die dunkel gekleidete Gestalt des Fremden, der wie er hinter einem Felsen Deckung gesucht hatte und gebannt auf das Meer hinausstarrte, und in die Furcht, die die Nähe Shannons noch immer mit sich brachte, mischte sich eine schwache

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