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Der Hexer - NR21 - Krieg der Götter

Der Hexer - NR21 - Krieg der Götter

Titel: Der Hexer - NR21 - Krieg der Götter
Autoren: Verschiedene
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Blitzschnell setzte sie ihm nach, hob seinen Dolch vom Boden auf, fiel neben dem Gestürzten auf die Knie –
    und stieß mit einer schnellen Bewegung zu.
    Als ich das Gesicht des Eindringlings erkannte, bäumte ich mich vor Überraschung auf.
    Es war Jennifer!
    Ihr langes, schwarzes Haar hing in Strähnen und war verbrannt, ihr Gewand zerfetzt und ihre Haut mit Wunden bedeckt Ihre Augen blickten wild, und ihr Gesicht hatte sich zu einer Grimasse verzerrt. Und trotzdem erkannte ich sie sofort.
    In diesem Moment erwachte auch der zweite Magier aus seiner Erstarrung und warf sich mit einem zornigen Knurren nach vorne. Anders als sein Kamerad war er waffenlos, aber gegen seine hünenhafte Gestalt wirkte die Jennifers wie ein Zwerg. Offenbar glaubte er, leichtes Spiel mit ihr zu haben.
    Er begriff seinen Irrtum einen Sekundenbruchteil zu spät.
    Jennifer wartete, bis er ganz dicht heran war, trat dann blitzschnell zur Seite und ließ ihn über ihr Bein stolpern. Der Magier keuchte, verlor das Gleichgewicht und fiel mit wild rudernden Armen dicht hinter ihr auf die Knie.
    Jennifer drehte sich nicht einmal herum.
    Aber ihr Ellbogen krachte ins Genick des Magiers. Er brach tot zusammen.
    Für die Dauer eines einzelnen, schmerzhaft schweren Herzschlages starte ich Jennifer nur an, unfähig, zu glauben, was ich gerade gesehen hatte. Es war weiß Gott nicht das erste Mal, daß ich zusehen mußte, wie ein Mensch ums Leben kam. Aber ich hatte selten eine derartige Kaltblütigkeit erlebt wie bei dem, was dieses so zart aussehende Mädchen gerade getan hatte. Die beiden Männer waren tot gewesen, ehe sie auch nur Zeit fanden, die Gefahr überhaupt zu begreifen, in der sie schwebten.
    Dann, von einer Sekunde auf die andere, begriff ich, wem ich wirklich gegenüberstand. Das war nicht Jennifer. Es war ihr Körper, oder wenigstens etwas, das aussah wie ihr Körper, aber längst nicht mehr sie selbst.
    Etwas von der Abscheu und dem Schrecken, den ich empfand, mußte sich wohl auf meinem Gesicht widerspiegeln, denn Jennifer runzelte plötzlich die Stirn und blieb einen Moment stehen, ehe sie näherkam. Dann kniete sie neben meinem Stuhl nieder, hob die Hände und versuchte, meine Stirn zu berühren.
    Ich schlug ihren Arm beiseite, obwohl die Bewegung fast mehr Kraft von mir verlangte, als Barlaams ausgezehrter Körper noch aufzubringen vermochte.
    »Rühr mich nicht an, du... du Ungeheuer«, krächzte ich.
    Jennifer sah verwirrt auf. »Was hast du gesagt?« In ihren Augen stand ein Staunen geschrieben, das beinahe echt wirkte.
    »Du hast es... gehört«, antwortete ich mühsam. Meine Stimme drohte mir den Dienst zu verweigern. »Rühr mich nicht an, Hastur!«
    Jennifer fuhr wie unter einem Peitschenhieb zusammen. »Sprich diesen Namen nicht aus!« keuchte sie. »Niemals, Robert, hörst du?«
    »Warum nicht?« fragte ich zornig.
    »Es ist verboten«, flüsterte Jennifer. »Es bringt großes Unglück, ihn auch nur zu denken, Robert. Woher... weißt du ihn?«
    »Hast du vergessen, daß ich zwei Jahre meines Lebens damit zugebracht habe, die alten Schriften und Bücher zu studieren, Hastur?« fragte ich. »Oder ist es dir einfach nur unangenehm, daß ein so schwacher und dummer Mensch wie ich dein Geheimnis gelöst hat?«
    (Für all die unwissenden Leser, die das Rätsel nicht gelöst haben: die Rede ist von jenem UNAUSSPRECHLICHEN, der die DAGON versenkte.)
    »Ich und...« Jennifer versuchte zu lächeln, brachte aber nur eine Grimasse zustande. »Du täuschst dich, Robert. Ich bin nicht der, für den du mich hältst. Ich bin Jennifer.«
    Und irgend etwas sagte mir, daß das die Wahrheit war. Es war nicht mein magisches Talent, Lüge von Wahrheit zu unterscheiden, denn das war wie alles andere erloschen, seit ich in diesem zerstörten Körper gefangen war. Aber ich wußte es einfach.
    »Aber noch gestern...« begann ich, wurde aber sofort wieder von Jennifer unterbrochen, die heftig den Kopf schüttelte und mir mit einer Geste bedeutete, zu schweigen.
    »Gestern – das war ich nicht«, sagte sie. »Ich weiß nicht, wem du begegnet bist, vielleicht wirklich ihm, dessen Namen man nicht aussprechen darf, aber ich war es nicht.«
    »Aber wie... wie kommst du dann hierher?«
    »Er hat mich geschickt«, antwortete Jennifer.
    »Um mich zu retten?«
    Jennifer schüttelte den Kopf. »Nein«, gestand sie. »Bis vor wenigen Minuten noch wußte ich nicht einmal, daß du hier bist. Ich wurde aus einem anderen Grund geschickt. Aber wie es scheint, bin
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