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Der Hexer - NR37 - In der Festung des Dschinn

Der Hexer - NR37 - In der Festung des Dschinn

Titel: Der Hexer - NR37 - In der Festung des Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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er die Hand um die Flasche an seiner Seite, so fest, daß das uralte Glas zu knirschen begann.
    »Warum hast du uns nicht gewarnt, du Teufel!« brüllte er noch einmal.
    Aber dann hättet ihr mich doch niemals aus meinem Kerker befreit, antwortete die lautlose Stimme. Sie klang eindeutig amüsiert.
    Guillaume fühlte eine Woge heißer, hilfloser Wut in sich aufflammen. Für einen Moment war er nahe daran, die Tasche von seinem Gürtel zu reißen und an der Wand zu zerschmettern. Aber vermutlich hätte er dem Ungeheuer damit nur noch einen Dienst erwiesen. »Dann hilf uns!« verlangte er. »Beschütze uns gegen diese Kreaturen des Teufels!«
    Das kann ich nicht, antwortete die Geisterstimme. Meine Macht ist gebunden, so wie ich selbst in diesem magischen Behältnis gebunden bin. Öffne es, und ich werde euch retten.
    »Niemals!« keuchte Renard, der die Worte so deutlich verstanden hatte wie Guillaume. »Eher hacke ich diese ganze Bande in Stücke!«
    Er hob sein Schwert, als wolle er seine Ankündigung sofort in die Tat umsetzen, aber in diesem Moment meldete sich die Geisterstimme erneut: Halt, Herr! Es würde nichts nutzen! Sie sind unverwundbar, und ihre Zahl ist groß. Wenn ihr versprecht, mich freizulassen, zeige ich euch einen Weg, auf dem ihr aus der Stadt kommt.
    Guillaume überlegte einen Moment, die Mumienkrieger kamen näher, und obgleich sie sich sehr langsam und unsicher bewegten, wie Betrunkene oder Kranke, bewegten sie sich doch unerbittlich wie Maschinen. Früher oder später würden seine und Renards Kräfte erlahmen, dessen war er sicher. Und dann würden die Ungeheuer sie einholen...
    »Gut«, sagte er. »Unter einer Bedingung. Du mußt etwas für uns tun, wenn wir aus der Stadt heraus sind.«
    Dann folgt meinen Worten, wisperte die Geisterstimme. Nach rechts, Sidi. Zurück in den Schacht, aus dem ihr gekommen seid. Und eilt euch. Der Weg ist sehr weit.

    * * *

    Die ganze Nacht hindurch ritten wir nach Norden, ohne auch nur ein einziges Mal zu rasten. Das Beduinenheer, das selbst nach dem Gemetzel an Trouwnes Männern noch gute neunhundert Köpfe zählen mochte, schmolz in dieser Zeit mehr und mehr dahin, denn immer wieder trennten sich kleinere oder auch größere Gruppen von der Hauptmasse und verschwanden in der Nacht, und einmal – es mußte nach Mitternacht sein – beobachtete ich Bei Kurz, wie er erregt mit einem sehr alten Beduinen diskutierte – auf typisch orientalische Art, bei der Hände und Füße eine nicht unwichtige Rolle spielten –, und diese Diskussion um ein Haar in einen handfesten Streit ausartete. Zum Schluß zog Bei Kurz sogar für einen Moment seinen Säbel, schob die Waffe aber sehr schnell wieder zurück und beendete das Gespräch statt mit einem Schwerthieb mit einer knappen, herrischen Geste.
    Kurz darauf löste sich ein Trupp von sicherlich zwei- bis dreihundert Reitern von unserem Heer und verschwand in nordwestlicher Richtung. Ich begann allmählich zu begreifen, daß Hassan Ben Ismails Streitmacht nicht annähernd so groß war, wie ich ursprünglich geglaubt hatte. Vielmehr schien es sich um mehrere Gruppen zu handeln, die sich eigens zu dem Zweck zusammengerottet hatten, Trouwne und seine Highlander niederzumachen, und unter denen keineswegs eitel Freundschaft herrschte.
    Wovon Letitia und ich allerdings herzlich wenig hatten.
    Bis in die frühen Morgenstunden ging es so weiter. Mehr und mehr Beduinen verschwanden in der Wüste, und als die Sonne schließlich aufging, zählte unser Trupp nurmehr knapp hundert Reiter – noch immer eine erdrückende Übermacht gegen einen einzelnen Hexer aus London, die jeden Gedanken an eine Flucht schlichtweg lächerlich erscheinen ließ.
    Und dazu kam noch etwas.
    Ein Teil von mir wehrte sich mit aller Macht gegen den bloßen Gedanken – aber ich war nicht sicher, daß ich wirklich noch fliehen wollte. Letztendlich war ich zwar alles andere als freiwillig hierher gekommen, aber doch nicht unbedingt gegen meinen Willen. Es war die magische Sandrose gewesen, deren Spur Sherlock Holmes und ich verfolgt hatten, die mich hierhergebracht hatte, wenngleich ich keine Ahnung hatte, wie. Aber es wäre nicht das erste Mal gewesen, daß mich der Shoggotenstern im Knauf meines Degens auf Umwegen zu meinem Ziel führte – einem weiteren SIEGEL DER MACHT. Und nach allem, was ich erlebt hatte, war der magische Angriff auf Trouwnes Truppen die erste konkrete Spur, die ich hatte.
    Möglicherweise eine Spur, die geradewegs in den Tod führte

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