Der Hexer - NR37 - In der Festung des Dschinn
mich vor, ergriff den Zügel und zerrte mit aller Gewalt daran.
Etwas Hartes, Eiskaltes krallte sich an meinem Bein fest und zerrte daran. Ich schrie auf, fuhr herum und entdeckte einen Mumienkrieger, der mich aus dem Sattel zu ziehen versuchte. Ich stieß nach ihm und trat ihm ins Gesicht, aber das Ungeheuer schien meinen Hieb nicht einmal zu spüren.
Verzweifelt änderte ich meine Taktik. Statt weiter zu versuchen, den Unhold von mir zu stoßen, zerrte ich ihm mit beiden Händen zu mir herauf – und warf ihn auf der anderen Seite des Kamels wieder hinunter, geradewegs in die Flammen hinein.
Er stürzte, blieb einen Moment wie benommen liegen – und richtete sich wieder auf. Sein uralter, zundertrockener Körper brannte wie eine Pechfackel. Aber ich beachtete ihn gar nicht mehr, sondern verwandte mein letztes bißchen Kraft dazu, Letitias bockendes Kamel unter Kontrolle zu bekommen.
Als ich es endlich geschafft hatte, waren Dschakids Krieger fast heran. Noch drei, vier Schritte, und die Phalanx der lebenden Toten mußte Letitia und mich erreichen und von den Kamelen zerren.
Was ich dann tat, entsprang purer Verzweiflung.
Mit aller Macht riß ich mein und Letitias Kamel gleichzeitig herum – konzentrierte mich ein letztes Mal und schaltete der Tiere Willen aus –
Und zwang sie, geradewegs in die lodernden Flammen hineinzuspringen!
Ich spürte ihren Schmerz wie meinen eigenen, als sie das brennende Zelt niederstampften und die Flammen ihr Fell und ihre Haut versengten. Dann waren wir hindurch, und zwischen uns und Dschakids Kreaturen war das einzige, was diese Ungeheuer aufzuhalten vermochte – Feuer.
Aber unsere Lage hatte sich kaum gebessert, denn statt eines Dutzends lebender Leichen sah ich mich plötzlich einigen hundert durcheinanderstürmenden und schießenden Beni Ugad gegenüber!
Ein Schatten auf einem gewaltigen Reitkamel tauchte neben mir auf – Ali!
Er gestikulierte wild mit den Armen, deutete in die Richtung, aus der noch immer die Pfeile herangeflogen kamen, und schrie etwas, das ich nicht verstand. Aber ich begriff, was er meinte. Instinktiv schlug ich meinem Kamel die Absätze in die Flanken und sprengte los.
Letitias Reittier zwischen uns und tief über den Hals unserer eigenen Kamele gebeugt, jagten wir den Hügeln entgegen, während hinter uns mehr als einhundert Beni Ugad zu ihren Pferden rannten, um die Verfolgung aufzunehmen.
ENDE DES ERSTEN TEILS
Und in vierzehn
Tagen lesen Sie:
Inmitten der glühenden Wüste erhob sich wie ein Trugbild des Schreckens eine finstere Festung, ein Ort des abgrundtief Bösen. Die Gebeine zahlloser Opfer, die im heißen Sande bleichten, zeugten von der Grausamkeit ihres Herrn. Hier herrschte Nizar, der Magier.
Niemand, der ihn sah, hätte in seiner aufgedunsenen Hülle eine solch todbringende Macht vermutet.
Doch Nizar war nicht mächtig; nicht wirklich. Keiner seiner angstgepeitschten Untertanen ahnte, daß der große Nizar seine Magie einzig aus dem Rubin bezog, den er um seinen fetten Hals trug. Ein Stein, der ein gefährliches Eigenleben zu entwickeln begann, als ein echter Magier die Festung betrat – Robert Craven!
Das Auge des Satans
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