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Der Hexer - NR44 - Endstation Hölle

Der Hexer - NR44 - Endstation Hölle

Titel: Der Hexer - NR44 - Endstation Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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seinem Innern stärker.
    Cthugha, das Kind, wußte nicht ein noch aus. Es war egal, was es tat, es konnte jedesmal richtig oder verkehrt sein.
    Die Gedanken des Flammenden fingen an, sich im Kreis zu drehen und durcheinander zu gehen. Langsam näherte sich seine Verwirrung den Grenzen zu jenem Bereich, in dem der Wahnsinn herrschte.
    Und davor hatte Cthugha mehr Angst als vor allem anderen.

    * * *

    Der Urwald schwieg und wirkte dadurch wie tot. Seine Blätter glänzten von dem vielen Wasser, das aus den dickbauchigen, schwarzen Wolken herabgestürzt war.
    Die Landschaft hatte sich innerhalb von drei Minuten verwandelt. Hatte sie zunächst in paradiesischer Blüte gestanden mit sorgsam geordneten Blumenfeldern und Reisterrassen an den Hängen hinter der Stadt, so bildete sie jetzt ein vom Wasser verwaschenes Gebiet, in dem die Räder der Rikscha zu einem Drittel einsanken und der Kuli kaum mehr vorwärtskam. Alles war aufgeweicht, von den sonnenglitzernden Palästen am Meer war nichts mehr zu sehen. Sie waren im Dunst verschwunden, der sich als grauer Teppich über die Felder gelegt hatte und nichts mehr erkennen ließ, was sich ein bis zwei Handspannen über ihm befand. Erst darüber wurde die Luft klarer.
    »He, awwa!« machte Howard, aber der Malaye reagierte nicht. Träge stapfte er vorwärts. Seine Kniegelenke vollführten Bewegungen wie eine schwer anlaufende Dampflokomotive, wenn die Pleuelstangen krampfhaft versuchten, die Räder des tonnenschweren Ungetüms in Umdrehung zu versetzen. Sein Rücken krümmte sich vergeblich gegen das Gestell, mit dem er das Fahrzeug vorwärtszog. Die Räder blieben endgültig im trüben Morast stecken, aus der Brust des Mannes rang sich ein Keuchen. Er wandte den Kopf und blickte Howard aus stumpfen Augen an.
    »No Sir«, pfiff er. »No more! You get back money!«
    »Aber nich’ doch«, brummte Rowlf gutmütig. »Wir gem dir noch ’n Pfund drauf!«
    Er griff in die Tasche seiner Jacke und klaubte eine Pfundnote hervor. Hastig steckte der Mann das Geld ein, strich sich die Nässe aus den Haaren und hob dann beide Hände wie zu einem Schwur. Rowlf hatte sich in dem Gefährt erhoben und zerrte an den dünnen Bambusstangen, mit denen das Stoffdach über der Sitzbank befestigt war. Eine Wasserlache hatte sich darin gebildet, die das Leinen nach unten drückte. Erste Tropfen drangen durch den Stoff und plumpsten auf die beiden Insassen herab.
    Rowlfs mächtige Faust stieß nach oben und beulte das Dach aus. Es begann zu rauschen und zu plätschern, als das Wasser an den Außenseiten hinablief. Wieder zerrte der Hüne an den Stangen, und diesmal gaben sie nach. Das Dach schwenkte zur Seite, und Rowlf stieg aus und hielt es wie einen Regenschirm über sich. Er machte Howard mit dem Kopf Zeichen, schleunigst unter das schützende Segel zu kommen.
    Der Amerikaner turnte auf den Weg hinaus. Sofort versanken seine Stiefel bis zu den Knöcheln im Morast. Er warf Rowlf einen stummen Blick zu, der einen leichten Tadel beinhaltete, aber der Hüne tat, als bemerkte er ihn nicht. Er drückte ihm zwei der vier Stangen in die Hand und deutete dann mit der freien Hand nach vorn.
    »Siehste den Fleck da oben zwischen den Stauden? Das muß das Hotel sein. Wenn, dann sinse dort!«
    »Okay«, nickte Howard. Er winkte dem Kuli zu, und der Malaye wuchtete den Karren herum und schleppte ihn mühsam und doch sichtlich erleichtert zurück in jene Nebelfront, hinter der die Stadt, der Hafen und das Meer lagen.
    Es war eine vage Spur, der Howard und Rowlf folgten. Fogg und sein Diener hatten sich nachweislich in dem Zug befunden, der von Haiderabad abgegangen war. Als er endlich in Bezwada eingetroffen war, da hatten sich die beiden nicht mehr in den Wagen aufgehalten. Niemand hatte sie gesehen, sie waren wie vom Erdboden verschluckt. Es war fraglich, ob sie die Vorgänge unterwegs überlebt hatten.
    Über vier Wochen hatten Howard und Rowlf auf den Zug gewartet. Inzwischen waren einundfünfzig Tage seit ihrer Abfahrt in Charing Cross Station vergangen, und der Kalender hatte den fünften Dezember angezeigt. Es war ihnen nichts anderes übriggeblieben, als nach Bandar zu reiten und dort Erkundigungen einzuholen. Am Hafen hatten sie wenigstens einen kleinen Hinweis erhalten. Dort waren am Morgen zwei Männer an Bord eines Schiffes gegangen, auf die die Beschreibung zutraf. Das Schiff gehörte der Ostindien-Company und hatte als Zielhafen Hongkong. Die beiden Männer hatten bis Singapur gebucht.
    Howard und

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