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Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Titel: Der Himmel über Garmisch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Schüller
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die Treppe hinunter. Unten an der Rezeption stand immer noch Andi. Er sah sie an, als laste alle Verantwortung für den Zechpreller auf seinen Schultern. Gernot, der die Tagschicht machte, tippte mit betretener Miene auf dem Laptop herum und versuchte, nicht aufzufallen.
    Magdalena lächelte Andi traurig an und hob dann theatralisch hilflos die Arme. Andi sah betreten zu Boden.
    »Jetzt komm mal mit«, sagte sie und ging in die Bar. Andi trottete hinter ihr her.
    »Mach die Tür zu.«
    Andi gehorchte. Um diese Tageszeit war die Hotelbar leer. Magdalena trat hinter den Tresen. Sie nahm eine Flasche Fernet-Branca aus dem Kühlschrank, schenkte zwei Doppelte ein und reichte Andi einen.
    Er sah sie zweifelnd an. »Ist das nicht was früh? So am Tag, meinte ich. Also noch morgens. Wegen Alkohol?«
    Magdalena stieß mit ihm an. »Pfeif drauf«, sagte sie und stürzte den Bitter hinunter. Andi tat es ihr nach, und beide schüttelten sich in dem wohligen Schauer, den das Zeug ihre Rücken hinunterjagte.
    »Es gibt so Tage …«, sagte sie.
    »Alles Scheiße, was?« Andi sah sie von unten her an wie ein Hund, den man in den Regen geschickt hat.
    »Andi, vergiss es einfach. Du kannst nichts dafür. Ich bin doch selber auf ihn reingefallen. Der Mann war gut. Ein Profi.« Magdalena stellte die Flasche in den Kühlschrank zurück und spülte die Gläser.
    »Ich kann mich ja beteiligen. Also an dem Schaden, mein ich«, sagte Andi leise.
    Magdalena sah ihn kurz an, dann bückte sie sich und holte die Flasche wieder hervor. Eigentlich wollte sie gar nicht trinken, aber sie wusste nicht, wie sie anders aus Andis Blick kommen konnte, um die Träne fortzuwischen, die ihr urplötzlich in den Augenwinkel geschossen war. Sie drehte sich von Andi weg, nahm geräuschvoll neue Gläser aus dem Regal und zog dabei kurz und heftig die Nase hoch.
    »Einen nehmen wir noch«, sagte sie.
    Andi sah sie zweifelnd an.
    »Du hast doch sowieso längst Feierabend«, sagte sie und schenkte ein. Sie starrten beide auf ihre Gläser. Magdalena war drauf und dran, Andis Angebot anzunehmen. Es waren zwar noch vierzehn Tage bis zum Monatsende, aber wie es aussah, würde sie jeden Euro gut brauchen können, wenn die Gehälter fällig würden.
    Aber dann siegte ihr Stolz. Andi arbeitete wie ein Pferd, und eigentlich war er unterbezahlt. Es ging keinesfalls an, dass er jetzt auch noch ihre finanzielle Verantwortung übernahm.
    Sie griff nach dem Glas. Andi folgte nur zögernd ihrem Beispiel.
    »Auf die zahlenden Gäste dieser Welt. Mögen sie niemals aussterben«, sagte sie und stürzte das Glas hinunter. »Puuh«, stieß sie dann hervor.
    Auch Andi hatte getrunken und verzog das Gesicht.
    »Tolles Auto hat dieser Kant«, sagte er. »Maserati.«
    Magdalena lächelte, dankbar über den Themenwechsel.
    »Er möchte nicht mit Namen angesprochen werde, wenn jemand in der Nähe ist«, sagte Magdalena. »Sag das bitte auch den andern.«
    Andi zeigte keinerlei Verwunderung. »Geht klar«, sagte er nur.
    »Irgendwie ist das ein komischer Kerl«, sagte Magdalena.
    »Sieht gut aus«, sagte Andi. »Also glaub ich. Für ‘nen Mann und so.«
    »Und ein verdammt schicker Anzug«, sagte Magdalena.
    »So?« Andi zuckte die Achseln, als sei es ihm nicht aufgefallen. »Ich geh dann mal heim«, sagte er.
    »Schlaf gut«, sagte Magdalena. »Und träum was Schönes.«
    »Das wird wohl nichts heute«, sagte Andi. Er schüttelte den Kopf und ging mit müden Schritten aus der Bar.
    * * *
    »Schwierig«, sagte der Krois Ferdl. »Wer kommt denn auf so was?«
    »Meine Frau halt«, sagte Schwemmer.
    Ferdl kratzte sich am Kopf. »Man müsste wissen, wie süß und wie sauer dieses Süßsauer werden soll.«
    »Wie’s werden soll , ist nicht so wichtig. Wie es wird , das ist interessant.«
    »Ich lehn mich jetzt mal aus dem Fenster«, sagte Ferdl und ging entschlossen zu einem der hinteren Regale. Schwemmer folgte ihm auf dem Fuß.
    »Mittelrhein …« Ferdl griff ins Regal und reichte Schwemmer eine Flasche. »2003er Bopparder Hamm Feuerlay, Riesling halbtrocken.«
    »Mittelrhein? Nie gehört«, sagte Schwemmer.
    »Wenn Burgl experimentieren darf, musst du das auch dürfen«, sagte Ferdl.
    »Recht hast du. Dann gib mir mal zwei mit«, sagte Schwemmer bestimmt, was er an der Kasse ein wenig bereute.
    Als er die Tür aufschloss, umgab ihn sofort der süße Duft von karamellisiertem Zucker. Er ging in die Küche.
    »Wo bleibst du? Ich brauch den Wein zum Ablöschen«, sagte Burgl und gab ihm

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