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Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition)

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition)

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.R.R.R. Roberts
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bereiten. Ist das nicht«, er keuchte, während er versuchte, mit beiden Händen und unter erbärmlichem Beingestrampel Jean Pauls Finger zu lösen, »ist das nicht zum Beispiel der erste Sonnenstrahl, der sich da unversehens von hinten an euch herangeschlichen hat, haha?«
    Bertrand blickte über die Schulter. »Oui , das ist er wohl.«
    »Nun«, meinte Ganzalt, dessen Gesicht mittlerweile purpurrot angelaufen war und dessen Stimme immer keuchender klang. »Solltet ihr nicht schleunigst in eure Trollhöhle flüchten?«
    »Wes’alb sollten wir das tun wollen?«
    »Na ja, ihr wisst schon, die Morgendämmerung, der Sonnenschein wird euch, also ihr wisst schon … umbringen.«
    »Non , wird er nischt«, erklärte Pierre. »Was für ein Blödsinn.«
    »Oh«, keuchte Ganzalt. Er schien nach Worten zu ringen. »Sicher nicht?«
    »Ganz sischer nischt«, meinte Pierre.
    »Letztes Jahr bin isch im Urlaub in den Süden an die Côte d’Azur gefahren«, warf François ein. »Wunderbarer Sonnenschein, bin rischtig braun geworden. Braun werden ist vielleischt der falsche Ausdrück, es war mehr so eine Art Oxidationsprozess.«
    »Wenn Ihr vielleicht …«, zischte Ganzalt, dessen vormals purpurnes Gesicht nunmehr fast schwarz angelaufen war, »die Freundlichkeit besäßt … mich abzusetzen …«
    »Was sagt er?«, wollte Bertrand wissen. »Setz ihn doch mal einen Moment ab, Jean Paul. Vite, vite .«
    Der Zauberer fiel zu Boden und lag dort eine Weile nach Luft ringend, während die Trolle beratschlagten, wie er am besten in ihr Festmahl zu integrieren sei.
    »Jetzt reicht es«, meinte Ganzalt, indem er sich schwankend erhob. »Ihr habt mich wirklich wütend gemacht.«
    Die vier Trolle verstummten und blickten neugierig auf den Zauberer hinab.
    »Als Gentleman«, fuhr Ganzalt fort, »bin ich dazu verpflichtet, euch eine faire Chance zu geben. Bindet meine Begleiter hier los, entschuldigt euch gebührlich bei ihnen, und ich bin bereit, euch eurer Wege ziehen zu lassen. Doch ich warne euch, solltet ihr nicht auf der Stelle von eurem rüpelhaften Verhalten absehen, kann ich nicht für die Konsequenzen garantieren.«
    »Welsche Konsequenzen?«, fragte François.
    »Schreckliche Konsequenzen«, antwortete Ganzalt und schüttelte seine Faust. Vielleicht hielt er ihnen auch nur seine Faust entgegengestreckt, und sein ausgeprägtes Altmännerzittern sorgte für den Rest.
    »Isch glaub dir kein Wort«, meinte Bertrand. »Schrecklische Konsequenzen für wen ? Das würde isch einmal gerne wissen.«
    »Schrecklisch für ihn , würde isch sagen«, pflichtete Pierre ihm bei.
    »Soll isch ihn gleisch zertreten?«, schlug Jean Paul vor.
    »Ich bin ein Zauberer«, bemerkte Ganzalt, in dessen Stimme so etwas wie verletzter Stolz mitzuschwingen schien. »Wirklich.«
    »Na und?«
    »Ich werde euch verzaubern. Ich kenne ein paar ziemlich unangenehme Zauber, müsst ihr wissen.«
    »’a ’a ’a«, sagte Bertrand. Er sprach das Gelächter mehr als dass er es lachte, um den Zauberer besonders herablassend und sarkastisch wissen zu lassen, dass er ihm kein Wort glaubte. 19
    »Ich verfüge über mächtige Magie!«, meinte Ganzalt. »Manche Zaubersprüche sind geradezu schrecklich. Und ob.«
    »Unge’euerlisch, n’est-ce pas ?«, sagte François.
    »O ja«, bekräftigte Ganzalt.
    »Was ist dein unge’euerlischster Zauber?«, wollte François wissen.
    »Ich könnte euch alle zu Stein verwandeln«, verkündete Ganzalt würdevoll. »Überhaupt kein Problem.«
    »Aber wir sind schon aus Stein, du Dümmerschen«, bemerkte Pierre. »Weshalb sollte uns das Angst einjagen?«
    Bingo fand, dass Pierre nicht ganz Unrecht hatte.
    »Hmmm«, meinte Ganzalt, als müsste er über diesen Gesichtspunkt erst nachdenken.
    »Uns zu Stein verwandeln!«, rief Bertrand. »C’est bon!«
    »Alors «, meinte Jean Paul. »Zeig uns etwas Beeindruckendes.«
    In der Düsternis konnte man nicht gut sehen, denn die Schatten der Bäume tauchten alles trotz der zunehmenden Morgendämmerung in Dunkelheit. Dennoch kam es Bingos vor Schreck geweiteten Augen so vor, als würde die gewaltige Gestalt des Trolls für einen Augenblick gefrieren, bevor sie in sich zusammenfiel und auf einmal spurlos verschwunden war. Die übrigen drei wandten sich verwirrt der Stelle zu, an der gerade noch ihr Gefährte gestanden hatte. Einen Augenblick später brachen sie selbst zusammen, büßten ihre steinerne Substanz ein und zerbröselten ins Nichts. Sie schienen sich in Luft aufgelöst zu haben, und

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