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Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition)

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition)

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.R.R.R. Roberts
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Bäume hinter ihm.
    Mehrere Minuten lang herrschte Schweigen.
    Schließlich bedeutete Elbbaum ihnen mit einem Wink, ihm durch den Wald zu folgen.
    Lord Halbelf saß hoch oben in einem Baum auf einem Thron aus Zweigen und kunstvoll zurechtgestutzten Ästen. Es war unmöglich zu sagen, wie alt er war. Er war ganz in Purpur und Blau gekleidet, trug im Auge ebenfalls ein poliertes Kristallglas und im Knopfloch die Nelke der Wilden Elben. Mori flüsterte Bingo zu, dass alle Elben auf Bäumen lebten, auch wenn es dem Rest der Welt äußerst seltsam vorkam. Und tatsächlich war Halbelf in seinem Blätterreich von zahlreichen Elben umgeben, die hochmütig auf die Reisenden hinabblickten.
    »Ganzalt der Zauberer«, sprach Halbelf. »Wie schön ist es, Euch wiederzusehen. Verläuft Eure Suche zufriedenstellend?«
    »Schätzungsweise halb fünf«, antwortete Ganzalt. »Schwer zu sagen«, fügte er hinzu, »so ganz ohne Uhr.«
    »Und Ihr seid Thothorin, der König der Zwerge, wenn ich mich nicht irre«, fuhr Halbelf gelassen fort.
    Thothorin machte eine so tiefe Verbeugung, dass sein Bart auf dem Boden wie ein kleines Pelztier vorwärts kroch. »E-es i-ist k-krasse E-ehre, h-hier in f-fett b-berühmten E-elbenpapalast z-zu s-sein, h-hey i-isch sch-schwör«, erklärte er.
    »Pardon?«, fragte Halbelf. »Ich fürchte, ich habe Euch nicht ganz …«
    Mori kam ihm zu Hilfe. »Hey, unser Chef, der König, hat halt endkorrekte Begrüßung gemacht – weissu, wie isch mein, Lord Halbelf, Mann?«
    »Thothorin«, meinte Thothorin kleinlaut und blickte zu Boden.
    »Unsere Reise war halt voll brutal«, sprach Mori weiter. »Story, ja? Wir haben mehrere Mitglieder von unsere Gesellschaft verloren – Brüder, Kameraden, die einen krass endruhmvollen Tod gefunden haben.«
    »Tatsächlich?«, erkundigte sich Halbelf, mit einem Mal hellwach. »Wie das?«
    »Trolle«, verkündete Mori düster. »Vier von unsere Kameraden mussten sterben tun, bevor wir die oberüblen Monster vernischten konnten, hey. Qwalin, Nasi, Klön und Bifi. Ihre Namen mögen in alle Ewigkeit mit Respektcredits genannt werden.«
    »Oje«, erwiderte Halbelf. »Einen Zwerg zu verlieren mag als Unglück gelten. Vier zu verlieren ist fast Schlamperei.«
    Die Elben um ihn herum lachten ihr glockenhelles Lachen.
    »Hey, Kollege, hast du irgendein Problem? Lachst du über misch, oder was?«, wollte Mori wissen, dem die Zornesröte ins Gesicht stieg.
    »Einen Zwerg zu verlieren«, wiederholte Halbelf, »mag als Unglück gelten. Vier zu verlieren ist fast Schlamperei. Das ist ein Bonmot.«
    »Hey, Mann, soll des ein Witz sein, oder was?«
    »Nein, ein Bonmot.«
    »Findest du des vielleischt lustig, dass vier Leute gestorben sind?«, sagte Mori. »Wieso ist es schlampig, wenn einem vier Freunde gekillt werden? Was redst du da von Schlamperei, Mann? Außerdem ist des doch fett tragisch und net komisch, hey oder?«
    Halbelf wirkte ein klein wenig beunruhigt. »Die Guten enden glücklich, die Bösen unglücklich, das ist es, was man unter Zwergentum versteht.«
    »Hey, Pause. Was geht denn jetzt ab?«, ereiferte sich Mori. »Sind schon mal vier von deine Freunde auf ein Schlag gestorben, Alter? Fändest du des korrekt, dass disch einer als schlampig bezeichnen tut, wenn …«
    Elbbaum trat einen Schritt nach vorne. »Ich fürchte, hier liegt ein Missverständnis vor. Elben und Zwerge, lasst uns nicht zu Feinden werden.«
    »Auf keinen Fall«, stimmte Halbelf träge zu. »Denn in der Wahl seiner Feinde kann man gar nicht vorsichtig genug sein.«
    Mehrere Elben im Baum hinter ihm fingen wieder an, erheitert und melodiös zu kichern.
    »In der Wahl seiner Feinde, hey oder?«, fragte Mori. »Was soll das heißen? Man tut sisch seine Feinde net einfach so auswählen , Mann. Weißt so, ›Hey, der hat schwule Frisur, des ist jetzt voll mein Erzfeind.‹ Das ist doch voll der Schwachsinn, des was du von dir geben tust.«
    »In der Tat, Lord Halbelf. Eure Aussage scheint mir nicht den geringsten Sinn zu ergeben«, pflichtete Bingo dem Zwerg bei.
    Niemand sagte etwas.
    Ganzalt brach das Schweigen, indem er einmal kurz markerschütternd hustete, doch dann verstummte auch er wieder.
    Mit einigem Unbehagen gewahrte Bingo, dass die Augen aller auf ihm ruhten. Verzweifelt suchte er nach einem unverfänglichen Gesprächsthema. »Muss schrecklich sein, auf einem Baum zu leben«, meinte er schließlich. »Könntet ihr nicht einen schönen, modernen Graben ausheben und unter der Erde leben, wie es

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