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Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition)

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition)

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.R.R.R. Roberts
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Heerschar schien die Wörter »Tot! Tot!« zu murmeln, ein Geräusch, das wie Donner durch die Reihen rollte.
    »Gebt mir das Ding™!«, verlangte Ghack.
    »Wenn ich es tue«, sagte Bingo, »lasst Ihr uns dann gehen?«
    »Ha!«, lachte Ghack. »Nein, Menschlein, natürlich werde ich das nicht tun. Aber wir werden euch schnell umbringen und eure Leichen verbrennen. Wenn Ihr mir das Ding™ verweigert, werden wir euch langsam töten und euch anschließend verspeisen.«
    »Verstehe«, meinte Bingo, als müsste er die beiden Optionen abwägen. Er sah tausend Gobblinpfeile, die auf ihn gerichtet waren. Seine Gedanken überschlugen sich. Die Pfeile sind nicht aus Zuckerwatte , überlegte er bei sich. Würde sie das retten? Welche boshafte Wendung konnte das Ding™ in eine derartige Aussage hineininterpretieren? König Ghack lebt , dachte er. Doch wenn der König starb, würden seine Krieger sie einfach alle niedermetzeln. Alle Gobblins sind kriegsbegeistert , dachte er, bezweifelte aber, dass die magischen Kräfte des Dings™ ausreichen würden, diese Aussage umzukehren. Die fanatische Kriegsbegeisterung aus allen Gobblinherzen gleichzeitig tilgen? Unmöglich! Welche bessere Aussage fiel ihm ein? Keine.
    »Sofort!«, kreischte Ghack. »Sofort! Oder ihr endet als Imbiss zwischen zwei Brötchenhälften!«
    Bingos Hand glitt in seine Jackentasche. Er zog den Schnarchstein hervor, der im sterbenden Tageslicht glitzerte. Die Gobblinkrieger, die ihm am nächsten standen, machten »Oooooh!« und wichen ein Stück zurück.
    Da kam es Bingo in den Sinn, dass die Gobblins nicht wussten, wie das Ding™ aussah. Woher sollten sie auch? Sie hatten es niemals besessen. Saubua hatte es einst in den Feuern von Mount Dumm erschaffen, und irgendwie war es an Schmollum gefallen.
    »Hier«, rief er und hielt das herrliche Juwel in die Höhe. »Hier ist das Ding™!«
    »Chchrrrrr«, machte der Schnarchstein.
    Bingo warf den Edelstein von sich. Das Juwel segelte funkelnd wie ein Feuerwerk durch die Strahlen der untergehenden Sonne. Ghack höchstpersönlich streckte seine Hand aus und pflückte den Stein aus der Luft. »Das Ding™!«, schrie er und hielt den Schnarchstein triumphierend über seinem Kopf. »Das Ding™!«
    Der Jubel der Gobblinheerschar war Furcht einflößend und hässlich.
    »Nichts wird sich uns mehr in den Weg stellen können!« , schrie Ghack. »Das Gobblingeschlecht wird sich die ganze Welt unterwerfen!«
    Der Jubel wurde noch größer und hässlicher.
    Bingo versuchte nachzudenken. Dies war seine einzige und zugleich letzte Gelegenheit. Früher oder später würde Ghack sie alle töten lassen. Alle Gobblins sind kriegsbegeistert , dachte er abwägend. Die Gobblins sind kriegsbegeistert . War die Gobblins besser als alle Gobblins ? Oder nur Gobblins ? Vielleicht Gobblins begeistern sich für den Krieg ? Aber begeistern ? Was würde das Ding™ daraus machen? Vielleicht würde es die Kriegsbegeisterung aus den Herzen der Gobblins tilgen, aber dort stattdessen eine professionelle, desinteressierte Hingabe einpflanzen. Es könnte sich auf das Wort Krieg konzentrieren und die Gobblins statt für Krieg für Metzeleien begeistern – dann gäbe es keinen Krieg mehr, sondern das totale, blutige Massaker. Es war unmöglich vorherzusagen, doch tief in seinem Herzen wusste Bingo, dass es hoffnungslos war. Diese Aussage durch das Ding™ zu machen war falsch.
    Bingos Finger umklammerten das Ding™. Es fühlte sich heiß an und schien in seiner Hand zu zucken und sich zu winden. Es war begierig, Bingo wusste das – begierig, von den Gobblins erbeutet zu werden. Sie würden damit tun, wofür es ursprünglich erschaffen worden war: Die Gobblins würden den bösen Kräften des Dings™ freien Lauf lassen, anstatt immer wieder zu versuchen, entgegen seiner Natur Gutes damit zu bewirken. Der kleine Hobbnix spürte, dass sich die Müdigkeit in ihm wie ein Sandsturm regte und von ihm Besitz ergriff. Er wollte sich nur noch hinlegen und schlafen. Wie sollte er in diesem Zustand einen Entschluss fassen?
    Der Augenblick der Entscheidung war gekommen. Wie so oft bei wichtigen Entscheidungen in Bingos Leben traf er sie, ohne es zu wissen.
    Das Ding™ war bereits in seiner Hand, und er hatte seine Hand bereits wieder aus der Tasche gezogen und an den Mund gelegt. Er erhaschte einen Blick auf Halbelfs angstverzerrtes Gesicht, als der Elb sah, was Bingo tat. So vieles konnte so furchtbar schief gehen.
    Was sollte er sagen? Wie sollte er es

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