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Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition)

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition)

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.R.R.R. Roberts
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    Im entscheidenden Augenblick ließ ihn die Eingebung im Stich.
    »Krieg …«, sagte Bingo willkürlich. Das Wort driftete durch das Ding™.
    Sein Herz hörte auf zu schlagen.
    Dann schlug es wieder. Er holte tief Luft. Was hatte er getan?
    Nichts hatte er getan. Alles war, wie es gewesen war. Seine wenigen übrig gebliebenen Kameraden waren entwaffnet, hatten sich ergeben und waren ringsherum von blutrünstigen Gobblins umzingelt. Immer noch waren tausend Gobblinpfeile auf ihre Oberkörper gerichtet. Ghack hielt immer noch den Schnarchstein in die Luft. Durch das gesamte Gobblinheer ging ein Raunen, ein dumpf dröhnendes Geräusch stolzen Triumphes.
    »Was habt Ihr gesagt?«, zischte Halbelf. »Was habt Ihr durch das Ding™ gesagt?«
    »Ich glaube, es ist kaputt«, antwortete Bingo. Seine Stimme klang hoffnungsvoll, denn falls er die magischen Kräfte des Dings™ tatsächlich erschöpft haben sollte, wäre es nicht mehr ganz so schlimm, dass Ghack die Schlacht der fünf Heere gewonnen hatte. Die Gobblins würden weit weniger Schaden anrichten können. »Ich habe etwas gesagt, aber es ist nichts passiert.«
    »Was …?«, setzte Halbelf an, doch seine Worte gingen im allgemeinen Lärm unter.
    Das Dröhnen war lauter geworden.
    Bingo merkte, dass das Geräusch gar nicht von der Gobblinschar ausging. Es kam aus dem Boden unter ihm.
    Ghack drückte den Schnarchstein an sich und blickte zum Berg auf. Da machte sein triumphaler Gesichtsausdruck zum ersten Mal so etwas wie Angst Platz. Bingo wandte sich um und blickte ebenfalls nach oben.
    Von ihrem Standpunkt aus konnten sie gerade einmal das kleine Felsplateau sehen, wo die Zwerge noch vor ein paar Tagen mit Ganzalt und Bingo ihr Lager aufgeschlagen hatten. Dicke Rauchschwaden stiegen von dieser Seite des Berges auf.
    »Der Schornstein«, rief Bingo überrascht.
    Dann schoss Feuer aus dem Berg. Ein riesiger greller Strahl aus Licht und Hitze wuchs aus dem Fels in den Himmel. Kochende, spritzende Lava ergoss sich in großen Wogen von der westlichen Flanke des Berges die Spitze hinab, legte sich in Falten wie fließender Stoff. In hunderten einzelner Feuer gingen die Gräser und Büsche an den Berghängen in Flammen auf.
    Ein zweites Mal brach Feuer aus dem Berg, und wieder floss geschmolzenes Magma von oben herab, doch dieses Mal ergoss es sich in weiten Bögen nach Norden, Westen und – wie Bingo mitverfolgen konnte – nach Süden. Lavaklumpen kräuselten sich in der Luft, bevor sie auf die Erde niederfielen.
    »Das ist das Ende!«, kreischte Halbelf.
    Es hatte tatsächlich den Anschein. Nichts schien die Welle aus flüssigem Gestein, die auf sie zukam, aufhalten zu können. Das Triumphgeschrei der Gobblinheerschar war Wehklagen und Angstgeheul gewichen. Die Bogenschützen hatten ihre Waffen zu Boden geworfen und versuchten zurückzuweichen, was jedoch die Gobblinmassen hinter ihnen unmöglich machten. Ghack höchstpersönlich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch er sprach nie wieder. Ein hausgroßer Lavaklumpen traf ihn und seine Leibwächter frontal und riss die im Nu verbrannten Körper mit sich talabwärts. Bingo, Thothorin und die Elben und Menschen kauerten auf dem Boden und hielten schützend die Arme vor ihre Gesichter, während die glühende Hitze der Lava hundert Gobblinkrieger, die Ghack am nächsten gestanden hatten, nach hinten warf. Überall ging ein Sprühregen heißen Gesteins nieder, und dennoch traf keines der glühend heißen Stücke die Überreste der vier Heere. Doch immer mehr Lava flog durch die Luft und landete wieder und wieder inmitten der Gobblins.
    Bingo blickte zum Berg hinauf und sah den sengend heißen Strom aus geschmolzenem Gestein auf sie zuschießen. Die Luft darüber war so heiß, dass es aussah, als würde sie vor Angst zittern. Der Himmel wurde von Rauch und Staub verdunkelt. »Es ist so weit«, sagte er. »Dieser riesige Feuerstrom wird uns alle verschlingen.«
    Es kam aber doch anders. Der breite Strom aus flüssigem Stein traf ein Stück über dem Sims, auf dem die Überreste der vier Heere standen, auf einen Felsbrocken – und teilte sich. Der brennende Fluss stürzte links und rechts von Bingo in die Tiefe, pflügte durch die Reihen der Gobblins und verschlang sie mit seinem feurigen Atem.
    Viele lange Minuten schob sich der Feuerfluss weiter, ergoss sich talabwärts und schlug tödliche Breschen in die Gobblinhorde. Sie schrien gellend, schlugen wie wild um sich, versuchten davonzulaufen, sie

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