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Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition)

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition)

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.R.R.R. Roberts
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Mittlerweile hatten sie direkt am Berg Stellung bezogen, westlich des Eingangs. Bingo konnte sich nicht daran erinnern, wie sie zurückgewichen waren – aber hier waren sie nun einmal.
    »Wie steht es, Meister Hobbnix?«, fragte Halbelf. »Anstrengende Arbeit?«
    »Potz Blitz«, entgegnete Bingo, was seine Art war, dem Elbenfürsten zuzustimmen.
    »Mylord!«, rief ein Subalterner, der mit Blut und Schmutz verschmiert war und eine klaffende Wunde an der Stirn hatte. »Mylord, die Gobblins haben die östliche Flanke des Berges erreicht. Ich fürchte, sie werden über das Haupttor klettern und uns von oben angreifen.«
    »Trübe Aussichten«, erklärte Halbelf. »Wenn es ihnen gelingt, dort oben Stellung zu beziehen, ist es um uns geschehen. Bogenschützen!«, rief er. »Das Tor!«
    Diejenigen Schützen, die noch lebten, begannen ihre Pfeile auf die Gobblins abzuschießen, die den mächtigen Türsturz des Haupteingangs entlang eilten. Bingo erkannte die Gefahr. Sobald eine ausreichend große Meute die schmale Felskante überwunden hatte, würden sie die höher gelegenen Berghänge beherrschen. Dann könnten sie ohne weiteres Geschosse, Felsbrocken oder sonst etwas auf die Verteidiger herunterregnen lassen. Mit wild klopfendem Herzen beobachtete er die Bogenschützen bei der Arbeit. Sie zielten genau, und etliche Gobblins stürzten in die Tiefe. Doch es waren viel zu viele Gobblins, um sie alle auf diese Weise aufhalten zu können. Scharenweise erreichten sie die oberen Hänge.
     
    Bingos nächste Erinnerung stammte von einem späteren Zeitpunkt an jenem Tag. Er hätte nicht zu sagen vermocht, was in der restlichen Zeit passiert war. Als er sich umsah, stand die Sonne um einiges tiefer im Westen. Außerdem fühlte er sich viel, viel müder – so müde, wie er sich noch nie in seinem Leben gefühlt hatte. Sein Schwert war verbogen und schartig. Außerdem war es voller Blut. Ein riesiger Gobblin kam mit einem Beil auf ihn zugerannt. Halb duckte sich Bingo, halb fiel er, wobei er sich um die eigene Achse drehte und seinem Angreifer das Schwert von hinten in den Hals stieß. Sein Arm war so müde, dass ihn ein flammender Schmerz durchzuckte. Seine Muskeln gehorchten ihm nur noch widerwillig. Er konnte kaum mehr den Griff seiner Waffe halten.
    »Bingo!«, schrie Mori. »Hey, Mann, Bingo!«
    Der Zwerg taumelte auf ihn zu. Sein Bart triefte vor Blut – schwarzem Gobblinblut und rotem Blut, das dem Bartträger gehörte. Mehrere Pfeile ragten aus seinem Körper. »Hey, fette Sensation, du lebst noch, Kollege!«, rief der Zwerg. Als er Bingo erreicht hatte, stolperte er und sank auf die Knie.
    »Mori, seid Ihr verletzt?«
    »Hey, alles easy «, erwiderte der Zwerg. »Des pikst nur bisschen, weißt du?« Er rollte auf den Rücken.
    Gobblinpfeile landeten im Boden um sie herum und ragten wie tote schwarze Stängel aus der Erde. Da ließ Bingo sein Schwert fallen und packte den Zwerg an den Beinen. Mit aller Kraft schleppte er Mori weiter nach oben. Er erklomm einen schmalen Felssims, auf dem ein paar Elben und Menschen Schulter an Schulter standen. Überall auf den schmalen Pfaden lagen Tote. Von oben regneten Steine und Pfeile herab. Sechs Männer hielten als Deckung vor diesem tödlichen Hagel ihre breiten Schilde nach oben.
    »B-Bingo«, sagte Thothorin, der dem Hobbnix entgegengeeilt kam, um ihm zu helfen, Mori unter das behelfsmäßige Schutzdach zu ziehen. »H-hey, f-fett k-korrekt, d-dass du n-noch am L-Leben bist, h-hey.«
    »Und Ihr, Sir«, keuchte Bingo, der vor Erschöpfung den Tränen nahe war. »Was ist mit den anderen?«
    »Hey, war f-fett brutaler T-Tag«, meinte der Zwergenkönig kopfschüttelnd.
    »Dies ist unsere letzte Zuflucht«, erklärte Halbelf, der sich hinkauerte, um mit dem Hobbnix auf Augenhöhe zu sein. »Wir sind bis hierher zurückgedrängt worden – unsere Gegner sind einfach in der Überzahl. Es tut mir außerordentlich Leid, aber Lord Dart ist außer Gefecht gesetzt.«
    »Tot?«
    »Tot, mit vielen anderen heldenhaften Seelen.« Dann meinte er leichthin, »Ach ja, man kann nicht immer siegen.«
    »Nicht siegen?«, jammerte Bingo. »Ist das wirklich wahr?«
    »Sie hatten hinter dem Heer, das wir sehen konnten, noch eines«, erläuterte Halbelf. »Insgesamt zwanzigtausend Krieger. Wir hingegen hatten eintausendundsechs. Wir hatten im Grunde genommen nie wirklich eine Chance. Tja.«
    Bingo ließ seinen Blick über die Ebenen südlich und westlich des Berges schweifen. Überall türmten sich

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