Der höchste Preis (German Edition)
seinem Waffenschrank, den Blick ins Leere gerichtet.
Gruber richtete seine Pistole auf den Mann.
„So nicht, Freundchen“, sagte er. „So nicht ...“
„Herrgott“, hauchte ihm Bischoff ins Ohr. „Ich dachte schon wieder ...“
Hinter ihnen drängten sich die SEK-Beamten in den Flur.
47
Gruber war nicht wenig erstaunt, als er Schott und Monika Hochstätter beim Händchenhalten antraf.
„Na so was“, sagte er und blieb in der Tür stehen. „Störe ich etwa?“
„Red bloß keinen Blödsinn und komm endlich rein ...“, erwiderte Schott ungeduldig.
Gruber zog sich einen Stuhl heran und setzte sich neben Monika zu Schott ans Bett.
„Jetzt erzähl schon, was habt ihr herausgefunden“, sagte Schott. Und mit einer Kopfbewegung zu der Frau: „Sie kann doch hier bleiben, oder?“
Gruber nickte.
„Rausgefunden ist gut“, sagte er dann. „Ich habe soeben einen Mann erschossen und einen zweiten davon abgehalten, sich mit einer Jagdflinte den Kopf wegzuschießen.“
„Was?“ Schott wie auch Monika Hochstätter blickten Gruber verstört an.
„Okay, der Reihe nach: Also erst einmal war dein Tipp goldrichtig. Hauser hatte in der Straße einen Komplizen, einen Gebrauchtwagenhändler namens Erich Borsche, einen Ex-Fremden legionär.“
„Heißt das, Hauser war tatsächlich euer Mann?“, unterbrach Schott.
„Ja, stell dir vor.“
„Wie, euer Mann?“, fragte Monika Hochstätter. „Was hat er denn jetzt wieder ausgefressen?“
Gruber zögerte kurz. „Tut mir leid, Ihnen das mitteilen zu müssen“, sagte er dann, „aber Ihr Ex-Mann ist der Mädchenmörder, nach dem wir seit zwölf Jahren fahnden.“
„Was?“ Monika Hochstätters Gesichtszüge froren ein. Nur ihre Augen blitzten vor Entsetzen. „Was sagen Sie da?“
„Wir haben ihn vor circa einer Stunde festgenommen“, erklärte Gruber. „Sekunden, bevor er sich mit einer Kugel aus einem seiner Jagdgewehre umbringen wollte.“
„Großer Gott. Sind Sie sicher?“
„Absolut.“
Die Frau sackte schluchzend in sich zusammen und vergrub ihr Gesicht in den Händen.
Gruber und Schott blickten sich schweigend an.
„Aber es gibt auch eine gute Nachricht, Frau Hochstätter“, sagte Gruber. „Sein letztes Opfer ist am Leben und hat die Sache, wie es scheint, einigermaßen gut überstanden.“
Die Frau wischte sich ein paar Tränen aus dem Gesicht. „Wirklich?“, fragte sie mit erstickter Stimme.
„Ja, wenn ich es sage ...“
„Und ... Und was sagt sie? Was hat er mit ihr gemacht?“
„Darüber reden wir später, einverstanden?“ „Ja ...“
Monika Hochstätter hielt Gruber die Hand hin, und Gruber half ihr auf die Beine. Er legte seinen Arm um die Schultern der Frau und begleitete sie in den Flur hinaus. Dort winkte er einem Pfleger und bat ihn, sich um sie zu kümmern.
„Und weiter?“, drängte Schott, sowie Gruber wieder am Bett Platz genommen hatte. „Was ist jetzt mit diesem Autohändler?“
„Wie gesagt, den musste ich erschießen“, erwiderte Gruber.
„Heißt das, er hat vorher auf euch geschossen?“
„Genau das. Er war quasi der Hausmeister dort und Mädchen für alles ...“ Gruber stockte. „Pardon“, sagte er dann.
„Ich werd verrückt ...“
„Wir sind da übrigens gerade noch rechtzeitig auf gekreuzt. Hauser hatte ihm nämlich wenige Stunden zuvor eine E-Mail geschickt mit dem Text: Sofort verkaufen. Weitere Entwicklung abwarten . Eine ziemlich klare Anweisung, das Mädchen zu töten ...“
„Und wie geht es ihr wirklich?“
„Sie ist noch jung, sie wird es hoffentlich mit professioneller Hilfe überstehen. Die zwei Dreckskerle haben sie regelmäßig brutal vergewaltigt, aber zum Glück nicht gefoltert ...“
„Was vermutlich aber noch gekommen wäre, oder?“
„Vermutlich, ja ...“
„Und waren die beiden jetzt die Einzigen, oder gibt es noch mehr, die in der Sache drinhängen?“ „Das Mädchen sagt nein ...“
„Und Hauser?“
„Der sagt kein Wort. Hat nur zwei der besten Anwälte aus München verständigt, die noch heute Abend hier eintreffen werden.“
„Oh, Mann, das wird vielleicht ein Spektakel werden ...“
„Das kannst du laut sagen.“ Gruber blickte auf die Uhr. „Wird gleich losgehen. In zehn Minuten haben wir die erste Pressekonferenz. Entschuldige, ich habe dich gar nicht gefragt, wie es dir geht?“
„Wie du siehst, schon wieder bestens.“
„Im Ernst?“
„Ja ... Und du? Ich meine, wenn man gerade jemanden erschossen hat ...“
„Ach was, vergiss
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