Der Hüter des Schwertes
immer noch aus wie eines seiner alten Kurzschwerter, aber es war leicht und lag unglaublich ausgewogen in der Hand. Die Anspannung vom frühen Morgen war verschwunden, wie er es auch erwartet hatte. Im Laufe der Jahre hatte er gelernt, sich zu entspannen und sich beim Kämpfen voll und ganz auf seinen Körper zu verlassen. Wenn er sich zu viele Gedanken machte, verlangsamte ihn das nur. Es war viel besser, wenn er sich von seinen Instinkten leiten ließ und seine Muskeln tun ließ, wozu sie trainiert waren. Jene, die darüber nachdachten, was sie taten, bevor sie es tatsächlich taten, waren zuerst einen Deut langsamer und dann tot. Zwei der Soldaten hoben zerbrochene Lanzen auf, die nur noch etwas größer als Kurzspeere waren, und stürmten auf ihn zu. Er erkannte sofort, dass sie so versuchten wollten, ihn auf Entfernung zu halten und ihn in eine Ecke zu drängen, wo sie ihm den Rest geben konnten.
Er hatte diesen Gedanken noch nicht ganz zu Ende gedacht, da sprang er auch schon auf sie zu, und das Drachenschwert schnitt die Spitze des provisorischen Speers ab, den der Mann zu seiner Rechten als Waffe benutzte. Fast gleichzeitig schnitt Martil dem anderen Soldaten mit seinem alten Kurzschwert die Kehle durch. Die beiden übrigen stießen Kriegsrufe aus und versuchten, um das hochgewachsene Gartenbeet zu laufen, also beschloss Martil, sich etwas Freiraum zu verschaffen. Der zweite Mann, der immer noch die zersplitterte Lanze hielt, trug einen Brustpanzer, und Martil stieß das Drachenschwert mitten hinein. In Erwartung des Rückpralls spannte er seine Unterarmmuskeln. Er rechnete damit, dass der Mann nach hinten stolpern würde, sodass er selbst mehr Raum gehabt hätte. Statt des Aufpralls von Metall gegen Metall versank das Drachenschwert im Stahl des Brustpanzers, und die Spitze trat am Rücken wieder hervor; Blut spritzte vorn und hinten aus dem Mann.
Martil hielt erschrocken inne und mochte seinen Augen nicht trauen. Schwerter konnten keinen Stahlpanzer durchbohren, als wäre dieser aus Butter. Ohne zu überlegen, zog er das Schwert mit einer Drehung des Handgelenks wieder heraus. Es sah nicht mehr aus wie eines seiner alten Schwerter, sondern hatte seine richtige Form angenommen. Er starrte es an. Kein Tropfen Blut befleckte die Oberfläche. Der Mann, durch dessen Brust er das Schwert gebohrt hatte, war ebenfalls entsetzt. Er starrte auf das Loch an der Vorderseite seiner Rüstung und berührte es, als hätte er so etwas nicht für möglich gehalten. Ein Schwall Blut spritzte aus der Wunde, und der Mann kippte rücklings zu Boden.
Die anderen Soldaten hatten nicht gesehen, was geschehen war, und griffen Martil unbeeindruckt an. Martil war immer noch verblüfft davon, was das Drachenschwert vollbracht hatte. Er hätte sich nicht verteidigen können, wenn Conal nicht vorgetreten wäre, lauthals gebrüllt und mit Martils altem Schwert herumgefuchtelt hätte. Er traf die Angreifer nicht, aber die Boshaftigkeit, mit der er vorgeprescht war, hatte gerade gereicht, um einen der Soldaten zögern zu lassen. Sein lautes Gebrüll hatte Martil aus seinen Gedanken gerissen. Er drehte sich auf der Stelle um und wehrte mit seinem linken Schwert einen Schlag ab, der ihn getötet hätte. Dann wich er etwas zurück und beschloss, das Schwert zu testen. Er täuschte links an, stieß das Schwert jedoch mit aller Kraft nach vorn und durchschnitt Lanze, Brustpanzer, Kettenhemd, Fleisch und Knochen. Der Soldat schrie im Angesicht des Todes und vor Fassungslosigkeit, als sein stählerner Brustpanzer und sein Kettenhemd, die ihn selbst vor den allerschwersten Hieben einer Axt geschützt hätten, ihm nicht mehr Schutz boten als gewöhnliche Kleider. Martil war von den Fähigkeiten des Schwertes überwältigt. Kein Wunder, dass Männer sich um diese Waffe scharten! Jemand, der ein solches Schwert besaß, war unbesiegbar. Er hatte das Gefühl, als könne er es allein mit einem ganzen Regiment berellischer Axtkämpfer aufnehmen, wenn er das Schwert in den Händen hielt. Er war nicht bereit, den letzten Soldaten mit dem Leben davonkommen zu lassen, also ging er auf ihn los.
In Angst und Schrecken versetzt von dieser Waffe, die durch die beste Rüstung schnitt, schlug der Soldat wild um sich, während er zurückwich. Martil wehrte die Hiebe mit Leichtigkeit ab und holte mit dem Drachenschwert aus, um wieder mit aller Kraft zuzuschlagen und Helm und Kopf des Mannes zu spalten. Blut spritzte, und das Gehirn des Mannes verteilte sich auf
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