0686 - Die Flotte der Toten
Die Flotte der Toten
Sie kommen aus Andromeda - und landen im Mahlstrom der Sterne
von William Voltz
Im Frühling des Jahres 3460 terranischer Zeitrechnung existiert das Solare Imperium nicht mehr als politische Konstellation - und zwar seit dem Tag, da Terra und Luna, mit dem größten Teil der Solarier „an Bord", die Flucht durch den Sol-Transmitter antraten.
Der Planet und sein Trabant rematerialisierten nicht, wie vorgesehen, in einer abgelegenen Region der Galaxis, sondern sie landeten in einem völlig fremden Kosmos, dessen erste Erkundung sich für die Terraner als sehr gefahrvoll und abenteuerträchtig erwies, wie die Erlebnisse mit den Feuerfliegern, Zeus, dem Rieseninsekt, und den Ploohns klar aufzeigten.
Doch ebenso wenig wie die in der Galaxis zurückgebliebenen Terraner ihren Kampf gegen Leticron und die Laren, die neuen Herren der Galaxis, aufgeben, ebenso wenig lassen sich die im „Mahlstrom der Sterne" gestrandeten Solarier unter Perry Rhodans Führung beirren.
Sie versuchen weiterhin mit aller ihnen zu Gebote stehenden Hartnäckigkeit, ihre Position im unbekannten Kosmos zu bestimmen und ihre neue Umgebung zu erkunden.
Lordadmiral Atlan ist ebenfalls nicht untätig. Von Andromeda aus operierend, aktiviert er einen altlemurischen Sonnentransmitter, um so der verschwundenen Erde auf die Spur zu kommen. Dabei wird der Transmitter für vier terranische Raumfahrer zu einer Todesfalle oder zumindest zum Ausgangspunkt einer Reise ohne Wiederkehr - denn die Terraner folgen der FLOTTE DER TOTEN...
Die Hauptpersonen des Romans:
Stackon Mervan - Er kommt von Andromeda und landet im Mahlstrom der Sterne.
Zamahr Abartes , Ablither Greimoon und Tessen Amun - Mervans Begleiter und Leidensgenossen.
Alaska Saedelaere - Der Transmittergeschädigte übernimmt einen Suchauftrag.
Fronchie - Ein Mahsackener wird wiedererweckt.
Willpuhr Amph Taccatsch - Herrscher über ein kleines „Imperium".
Mascotsch - Erster Berater des Herrschers.
1.
Stackon Mervan lehnte mit dem Rücken gegen das geschlossene Schott des lemurischen Wracks und beobachtete, wie Zamahr Neun Abartes, Tessen Amun und Ablither Greimoon in den völlig zerstörten Hangar hereingeschwebt kamen. Im Licht der Helmscheinwerfer sahen die drei Männer wie große grüne Fische aus.
„Ich glaube", sagte Mervan, „daß wir unsere Aufgabe erledigt haben. Wir werden jetzt zurückkehren."
Die Aufgabe, von der er sprach, hatte darin bestanden, eines von zahlreichen zerstörten lemurischen Schiffen in eine Abstrahlposition des großen lemurischen Transmitters Gercksvira zu bringen.
Die Transmittertechniker Conschex und Thelnbourg hofften, mit einer simulierten Fehlabstrahlung jenen Punkt anpeilen zu können, wo vor vielen Jahrtausenden 22.000 lemurische Schiffe verschwunden waren. Von diesen Ortungsergebnissen wiederum erhoffte sich Atlan einen Hinweis auf das Gebiet, in dem sich die verschwundene Erde aufhalten konnte.
Mervan dachte daran, wie vage solche Hoffnungen waren. Daß sie dieses Manöver trotzdem durchführten, bewies, wie verzweifelt die Situation war.
Abartes ließ sich vor Mervan auf den Boden sinken.
Der untersetzte, bullig wirkende Mann kam aus dem terranischen Bundesstaat Honduras und hatte indianisches Blut in den Adern. Er war dreiundvierzig Jahre alt und galt als ausgezeichneter Lemur-Technohistoriker. Sein breites Gesicht wurde von einer knolligen Nase und fleischigen Lippen beherrscht. Seine Stirn glänzte ebenso speckig wie sein schwarzes Haar, das in der Mitte gescheitelt war.
Mervan wußte, daß Zamahr Neun Abartes der am schwierigsten zu führende Mann seiner Gruppe war. Der neunte Sohn der Familie Abartes war aufbrausend und unterwarf sich nur sehr ungern Befehlen anderer.
Ganz im Gegensatz zu Abartes stand Tessen Amun, ein stiller, in sich gekehrter Mann von achtunddreißig Jahren. Der schlanke Positronik-Logistiker mit den dunklen Haaren und den etwas hervorquellenden Augen würde niemals Schwierigkeiten machen.
Seinen dritten Begleiter, Ablither Greimoon, mochte Meryon am wenigsten. Greimoon war ein Sportsmann mit markanten Gesichtszügen und selbstsicherem Auftreten. Obwohl Greimoon gutmütig und hilfsbereit war, beschäftigte er sich in seiner Freizeit nach Mervans Ansicht zu sehr mit Frauen. Einem Gerücht zufolge trug Greimoon eine Unzahl von 3-D-Farbbildern mit sich herum, die alle anrüchige Widmungen enthielten. Der Programmierungs-Ingenieur war in
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