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Der Hüter des Schwertes

Der Hüter des Schwertes

Titel: Der Hüter des Schwertes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duncan Lay
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kamen.
    Gello wartete, bis alle etwas zu trinken hatten, ehe er die Geschehnisse zusammenfasste.
    Sofort fühlte er die steigende Spannung im Raum. Ihre Gesichter ließen nicht viel erkennen, aber er wusste, was sie dachten. Diese Männer hatten seit über einem Jahrzehnt eng mit ihm zusammengearbeitet. Ihnen allen hatte er vieles versprochen: Gold, Frauen und nicht zuletzt das Kommando über eine Streitmacht. Jeder von ihnen hatte sich des Verrates schuldig gemacht, als er Gello unterstützt hatte. Keiner von ihnen hatte je gesehen, wie das Drachenschwert geschwungen wurde, aber sie alle waren mit den Erzählungen darüber aufgewachsen.
    »Wir haben uns auf diese Möglichkeit vorbereitet«, sagte er ihnen. »Wenn Merren ein Heer zusammenstellt, dann besteht es aus Bauern und Fußvolk, bewaffnet mit Mistgabeln und Knüppeln. Wir können sie mit einem einzigen Angriff niedermachen.«
    Er blickte in die Runde und sah, wie wieder Zuversicht in die Gesichter trat.
    »Meine Herren, wir stehen im wirklichen Leben, sind nicht Teil einer Sage. Bauern können sich nicht gegen Panzerreiter behaupten. Wir werden alle vernichten, die sich mir in den Weg stellen. Gibt es noch Fragen?«
    »Eure … Majestät«, ergriff ein verängstigter Veteran namens Grissum schließlich das Wort. »Mein Regiment ist kaum einsatztauglich. Ich glaube, keine hundertfünfzig von ihnen haben den Loyalitätsschwur abgelegt.«
    Gello nickte. Grissum war für die Bogenschützen verantwortlich. Ein Regiment, das seit jeher der Krone treu ergeben war. Vielleicht weil viele Soldaten dieses Regiments ehemals schäbige Bauern und Bürger waren, die sich ihm und seiner Reiterei verweigert hatten.
    »Majestät, bei meinem Regiment steht es noch schlimmer. Ich bezweifle, dass ich auch nur hundert zähle, die den Eid geleistet haben«, sagte ein dicker Hauptmann und Verbündeter Gellos. Sein Name war Beq.
    »Das ist ein Opfer, das wir erbringen müssen. Die Bogenschützen und Kommandotrupps werden nützlich sein, wenn wir Tetril und Berellia angreifen, also sollten wir sie nicht verschwenden. Aber wir können es nicht riskieren, dass sie sich der Königin anschließen. Sie werden in Kasernen gesperrt und strengstens bewacht. Jedem, der zu fliehen versucht, werden die Hände abgehackt.«
    Der älteste Hauptmann, ein hagerer Mann mit Bart, von dem Gello gelernt hatte, wie man einen Krieg führte, hustete.
    »Was ist, Feld?«, fragte Gello sofort.
    »Majestät, diese Regimenter sind am besten dazu geeignet, die Königin im Gelände zu verfolgen. Sie wäre wahnsinnig, sich in eine Stadt zu begeben, schließlich haben wir eine Garnison des Heeres in jeder Stadt. Sie wird ihr Lager in einem Wald oder in einem Gebirge aufschlagen. Dort kommen Soldaten zu Fuß bestens zurecht, aber es ist schlechtes Terrain für meine Panzerreiter.«
    »Meine Jagdreiter können sie dort erledigen«, widersprach ein Hauptmann von kräftiger Statur und mit langem roten Haar.
    »In der Tat! Deshalb habe ich einen jungen Offizier zum Hauptmann ernannt!«
    Daraufhin brach Gemurmel aus, und sie alle fragten sich, wer von ihnen ersetzt werden sollte. Beq und Grissum wirkten besonders besorgt.
    Gello hielt inne und genoss die Wirkung seiner Aussage auf die Männer. »Wir werden mehr Hauptleute benötigen, wenn wir das Heer vergrößern. Aber es wird ein vorübergehender Rang sein. Wenn der Mann seine Sache gut macht, wird er das erste unserer neuen Regimenter anführen. Er ist einer von deinen Leuten, Livett. Der Mann heißt Havrick.«
    Die Männer blickten sofort zum Hauptmann der Jagdreiter, der entsetzt wirkte. »Havrick? Aber, Majestät, ich habe andere, weitaus besser Offiziere als ihn …«
    Gello zuckte mit den Achseln. »Sie verfügen nicht über seine einzigartigen Qualitäten – er kennt den Kämpfer der Königin und wird vor nichts zurückschrecken, um ihn zu vernichten.«
    Livett sank auf seinem Stuhl zusammen.
    »Ich habe ihn zwei von Felds Kompanien zugeteilt und drei von Livett. Er hat außerdem die Vollmacht, auf die Truppen sämtlicher Stützpunkte zurückzugreifen. Sein Auftrag ist es, die Rebellen zu finden und sie zu zermalmen, bevor es zu viele werden. Wenn er erfolgreich ist, wird er Mitglied dieser Runde werden. Sollte er scheitern, wird sein Körper in einem namenlosen Grab verrotten.«
    Sie nickten zustimmend.
    »Das Kriegsglück hat sich vorübergehend von uns abgewandt. Aber Pläne überstehen die erste Feindberührung nie. Wir haben uns neu organisiert und werden

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