Der Hundeflüsterer - Thriller (German Edition)
wieder das Wort. „Details darüber wird er unter der Folter preisgegeben haben.“
„Das ist anzunehmen!“ Müller presste die dünnen Lippen zusammen und dachte angestrengt nach. „Aber er hatte keine Ahnung, worum es bei den Meetings von Schneider und Ihnen ging. Er wusste nicht einmal, dass es eine Operation ,Hundeflüsterer‘ gibt.“
„Trotzdem sollten wir nichts riskieren und die Operation ,Hundeflüsterer‘ stoppen!“, mischte sich Schneider plötzlich wieder ein. „Ich bin zwar der Verbindungsoffizier von David Stein, aber auch sein Freund und als solcher sage ich: Stoppen wir die Operation, denn es könnten Informationen nach außen gelangt sein und wir wissen alle, was das heißt: David Stein ist dann so gut wie tot.“
Müller kniff die Augen zusammen und eine scharfe Falte bildete sich zwischen seinen dunklen Augenbrauen.
„Wenn das so ist, dann verschieben wir die Operation ,Hundeflüsterer‘ auf unbestimmte Zeit. Solange, bis wir die Zusammenhänge des heutigen Anschlags analysiert haben und zu hundert Prozent sicher sein können, dass keine Informationen zu Gurbanguly durchgedrungen sind.“
„Stopp! Sie können die Operation nicht verschieben“, protestierte David heftig. „Ich habe mein Leben aufgegeben, meine ganze Existenz für diesen Auftrag geopfert.“
Müller rückte wieder seine schwarze Brille zurecht, zuckte dann mit den Schultern. „Sorry, Stein. Aber Schneider hat recht. Zunächst muss Klarheit geschaffen werden.“
„Verdammt, Müller! Das ist mein Leben! Ich brauche die Koordinaten von Karsai. Ich brauche seinen Aufenthaltsort. Das war der Deal! Das bin ich auch Jane schuldig!“
„David, beruhige dich!“ Schneider legte die Hand auf Davids Arm und versuchte ihn zu besänftigen. „Glaube mir, es ist besser so! Du fährst zurück nach Mallorca, zu deiner hübschen Freundin und vergisst die ganze Sache!“
„Halte dich da raus, Schneider!“, fauchte David und lief hinter Müller her, der mit der filmenden Robyn auf dem Weg in den verwüsteten Besprechungsraum war.
„Müller, hören Sie doch einen Moment lang zu! Wir haben schon ziemlich viel Geld und Manpower in die Operation ,Hundeflüsterer‘ investiert. Außerdem habe ich vom Botschafter von Dakistan in Frankreich den Auftrag erhalten, den Hund zu trainieren! Ich bin ganz nahe daran, die Operation zum Erfolg zu führen. Ich weiß, dass die Operation erfolgreich wird! Verlassen Sie sich auf meine Intuition!“
Müller blieb stehen und drehte sich langsam zu David um, sein Gesicht war völlig regungslos, er hatte seine Gefühle komplett unter Kontrolle. Erst jetzt realisierte David, dass ihn Müllers Assistentin die ganze Zeit über gefilmt hatte.
„Robyn, schicken Sie Ihre Dokumentation an die übliche Abteilung. Die sollen entscheiden.“ Seine Assistentin setzte sich einfach auf den Boden, verknotete ihre Beine ineinander, verknüpfte den Camcorder mittels Bluetooth mit ihrem Smartphone und tippte hektisch auf das Display.
„Ist schon erledigt, Boss“, murmelte sie, ohne aufzublicken.
„Ich muss telefonieren“, sagte Müller nach einer kurzen Nachdenkpause. Er fischte ein winziges Handy aus seiner Hosentasche und drückte eine einzelne rote Taste. Er hielt das Handy fest an sein Ohr gepresst, hörte angespannt zu, nickte, rückte mit der anderen Hand seine Brille zurecht, seine Kiefermuskeln zuckten, als er das Handy wieder in seiner Hosentasche verschwinden ließ.
„Die Operation ,Hundeflüsterer‘ hat höchste Priorität, wurde mir soeben mitgeteilt! Wir sind die Speerspitze des Staates. Von dem Gelingen der Operation hängt es ab, ob wir alle in Frieden weiterleben können oder nicht! Deshalb wird die Operation fortgesetzt.“
Müller drehte sich zu Schneider, der ungläubig den Kopf schüttelte. „Es ist schön, dass Sie sich Sorgen um Ihren Freund David Stein machen, aber Emotionen sind in unserem Geschäft absolut fehl am Platz. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?“
Er wandte sich wieder zu David.
„Jetzt haben Sie Ihren Willen, Stein! Konzentrieren Sie sich also mit Ihrer ganzen Kraft auf die Operation ,Hundeflüsterer‘. Schneider bleibt Ihr Verbindungsoffizier. Denken Sie an die Koordinaten von Amir Karsai, die bei Abschluss auf Sie warten, und bringen Sie die Operation zu einem Erfolg. Ich zähle auf Sie!“
Abrupt drehte sich Müller um und winkte seiner Assistentin Robyn, die mittlerweile im Besprechungszimmer gerade den Agenten mit dem zerschmetterten Gesicht von
Weitere Kostenlose Bücher