Der Hundeflüsterer - Thriller (German Edition)
„Er hat sich mit einer hochgiftigen Plutoniumsubstanz infiziert, die in dem Halsband ist!“
„Stirbt jetzt auch mein Hund?“, fragte der Mann leise und seufzte betrübt.
„Nein“, beruhigte ihn David und klappte vorsichtig den Haltegriff wieder um, damit keine Gefahr mehr bestand. Dann drückte er auf seinem Smartphone die Raute-Taste, die eine verschlüsselte Botschaft in einer Cloud parkte, die beim nächsten Satellitenslot von Robyn empfangen werden konnte. „Hundeflüsterer kommt!“ waren die beiden Worte, die den positiven Abschluss der Operation mitteilten. David blickte auf der Suche nach einem Fahrzeug nervös umher.
„Wir brauchen sofort ein Auto und müssen so schnell wie möglich von hier weg, sonst erwischen uns Gurbangulys Leute doch noch!“
„Ich weiß, wo wir einen Wagen finden!“, rief der Mann und rannte auch schon los. David und der Saluki folgten ihm über den Rasen zu einer lang gestreckten Halle, in der hunderte von Autos geparkt waren. Plötzlich begann eine Sirene zu heulen, eine rote Lampe blinkte auf und das riesige Eisentor über der Garageneinfahrt begann sich langsam zu senken.
„Los, steigen Sie ein!“, rief er dem arabisch aussehenden Mann zu und setzte sich selbst ans Steuer eines azurblauen Rolls-Royce Corniche, in dem der Zündschlüssel steckte. Dann pfiff er Ali Baba. Elegant wie eine weiße Feder sprang der Windhund über das Heck des Rolls-Royce auf die Rückbank, leckte verzückt dem Mann auf dem Beifahrersitz das Gesicht und winselte glücklich.
„Sie sind also sein rechtmäßiger Besitzer“, stellte David fest, gab Gas und im letzten Moment schafften sie es nach draußen, ehe das Garagentor geschlossen wurde. „Der Hund wird es bei Ihnen gut haben, dass spüre ich an Ihrer Ausstrahlung!“
„Ich bin Machmud. Ich komme von weit her, um meinen Hund zu suchen. Jetzt habe ich ihn gefunden und Sie haben den Mann, der meinen Hund gestohlen hat, für seinen Diebstahl bestraft. Es war Allahs Wille, dass wir uns getroffen haben!“
Trotz des Höllentempos, mit dem David den Wagen über das Gelände jagte, zog Machmud ruhig ein Samttuch aus seiner Hosentasche, in das er vorsichtig den Dolch einwickelte. Als er den Dolch weggesteckt hatte, drehte er sich zu David.
„Ich habe Sie zwei Tage lang beobachtet und gesehen, wie Sie meinem Hund das Selbstvertrauen wieder zurückgegeben und ihn an seine Stärke erinnert haben. Sie haben seine Freude am Wettkampf geweckt, indem Sie mit ihm trainiert haben. Ich habe gesehen, wie Sie beide am Boden gelegen sind und Sie Ihre mentale Stärke auf meinen Hund übertragen haben. Sie haben als Hundeflüsterer dieselbe Kraft, wie sie bei uns die Magier der Wüste besitzen.“
„Ich bin kein Magier. Ich habe nur eine mentale Verbindung zu Ali Baba aufgebaut“, sagte David und gab Gas.
23. Berlin – Zentrale der „Abteilung“ am Lehniner Platz
„Wir haben den Satellitenslot!“, rief Robyn und aktivierte sämtliche Monitore im Medienraum der „Abteilung“. Auf allen Bildschirmen tauchte dasselbe Bild auf: Das weitläufige Gelände mit der riesigen, sternförmigen Villa von Gurbanguly, den verschiedenen Häusern und Garagen, der denkmalgeschützten Fitzgerald-Villa und natürlich die Rennbahn.
„Zoomen Sie das Bild näher!“, befahl Marius Müller und trat so nahe die Monitore heran, dass man den Eindruck hatte, als würde er in die Szenerie eintauchen. „Scheiße!“, rief er dann ganz gegen seine Gewohnheit, als Robyn einen Extrazoom auf die Rennbahn machte und Müller mehrere Leichen auf dem Boden erkennen konnte.
„Du meine Güte! Das ist ja ein barbarisches Massaker!“, rief er aus, als er den toten Leibwächter neben dem schwarzen Caddie entdeckte. Sein Kopf war weit zurückgebogen und der Schnitt durch seinen Hals klaffte so weit auf, dass er auf den Monitoren wie ein grinsender Mund aussah. „Das kann unmöglich Stein gewesen sein! Dem Mann wurde ja beinahe der Kopf abgeschnitten!“
„Trotzdem ist die Operation ,Hundeflüsterer‘ zu einem positiven Abschluss gelangt“, kommentierte Robyn emotionslos die Satellitenbilder.
„Wie kommen Sie darauf? Ich sehe hier drei Tote und weit und breit keinen Gurbanguly!“, fauchte Müller und fuhr sich mit seiner Hand über die Stirn.
„Ich habe soeben über Cloud die Meldung erhalten: ,Hundeflüsterer kommt‘“, antwortete Robyn. „Die Operation war also erfolgreich!“
„Wie erfolgreich, wird erst die nachträgliche Analyse zeigen! Diskret ist die
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