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Der Infekt

Der Infekt

Titel: Der Infekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe A. O. Heinlein
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nebeneinander auf der Brücke und starrten schweigend in die lodernden Flammen.

Korfu, Griechenland
    E inige Tage nach diesen Ereignissen landete eine Maschine der Olympic Airways, von London kommend, auf dem Flughafen von Kerkyra.
    Die letzten vier Passagiere, die die Boeing verließen, hatten es nicht besonders eilig. Gezwungenermaßen, denn Jeanne Lumadues Gipsverband hinderte sie an allzu schnellen Bewegungen.
    Idwood Green und Stan Lundquist trugen die blonde Journalistin gemeinsam die Treppe hinunter und über das kleine Rollfeld, während sich die Vierte im Bunde, Angela MacRae, mit dem Handgepäck abmühte.
    Wenig später hatten sie die Zollkontrolle hinter sich gebracht und die Koffer in Empfang genommen.
    »Ich ruf mal ein Taxi«, kündigte Stan Lundquist an.
    »Tu das«, meinte Green. »Ich geh inzwischen telefonieren.«
    Jeanne sah ihn kopfschüttelnd an. »Mit wem willst du denn jetzt telefonieren? Mit Sir Ronald?«
    Green nickte. »Ich befürchte schon. Vielleicht hat er inzwischen neue Informationen über Katie Pafka. Ich will's noch mal versuchen, ein letztes Mal für den Urlaub, okay?« Er ging in Richtung Telefonzellen davon.
    Auch Stan Lundquist ging telefonieren. Angela MacRae sah ihm liebevoll nach. Als sich die beiden nach Jeannes Rückkehr aus dem Krankenhaus in London erstmals getroffen hatten, hatte es gefunkt zwischen ihnen. Man sah es ihnen an.
    »Ein netter Mensch, dieser Stan, nicht?« neckte Jeanne Lumadue.
    »So ist es«, gab Angela mit strahlenden Augen zurück. »Ein Glück, daß ich ihn getroffen habe.«
    Fünf Minuten später waren die beiden Männer wieder zurück. Während Stan über die erfolgreiche Anforderung eines Taxis berichtete, waren Idwoods Bemühungen weniger fruchtbar gewesen. »Noch nichts. Aber Sir Ronald hat Robert und Chester in Marsch gesetzt.«
    »Hoffentlich ist ihr nichts passiert!« meinte Lundquist.
    »Das wird sich zeigen. Abbott hat unseren Vorschlag angenommen und die Erkenntnisse an die Amerikaner weitergeleitet. Hoffentlich nehmen die sich diesen Professor Seitz vor.«
    Lundquist blickte seinen Freund nachdenklich an.
    »Glaubst du eigentlich, daß sie Ermittlungen gegen die FunFries -Geschäftsleitung einleiten werden?«
    Green lachte gekünstelt. »Willst du mich veräppeln? Diese Leute haben doch offiziell von nichts eine Ahnung! Was will man denn da ermitteln? Außerdem ißt der Präsident auch HappyBurger zu Mittag. Wir können froh sein, wenn die Behörden in Uruguay ein paar seuchenhygienische Maßnahmen veranlassen.«
    »So gesehen!« meinte Lundquist.
    Die vier gingen hinaus und stiegen in das Taxi, das Lundquist bestellt hatte.
    »Fahren wir direkt nach Sinarades oder gehen wir erst was essen?« fragte der Lange aufgeräumt.
    »Zum Beispiel wohin?« fragte Green.
    »Nun, ich kenne am Hauptplatz von Kerkyra ein Restaurant, wo sie unglaublich leckere Lammkoteletts braten. Aber wir können natürlich auch gegenüber essen. Eine FunFries- Filiale! Vielleicht einen HappyBurger oder Cheeseburger? Mit Pommes frites?«
    Entsetzt starrte Idwood Green den Australier an.

Nachwort
    N atürlich verhält es sich mit dieser Geschichte wie mit so vielen anderen: Alle Namen, Verstrickungen, Orte und so weiter sind rein fiktiv. Somit entfällt auch die Notwendigkeit anzunehmen, es gäbe das erwähnte verseuchte Fleisch in den Produkten von Fast-Food-Ketten. Mit anderen Worten: Nichts ist so, wie es scheint!
    Nur eines könnte so sein, wie es auch erschien: Die Zeitungsmeldung im Notizbuch des bedauernswerten Dr. Charles Kossoff gab es in ähnlicher Form tatsächlich. Ein renommiertes amerikanisches Forschungsinstitut hat vor einigen Jahren in Argentinien ohne Wissen und Genehmigung des dortigen Gesundheitsamtes Freilandrinder mit bestimmten rekombinanten Impfseren behandelt. Die dabei verwendeten gentechnisch hergestellten Hybridviren konnten einige Wochen später im Blut einiger Viehhirten nachgewiesen werden, ohne allerdings irgendwelche Symptome hervorzurufen.
    Bliebe nur noch die Frage zu klären, wie viele Koffer mit ähnlichem Inhalt wie der in unserer Geschichte, den Roessner in einem Pariser Schließfach deponiert hat, in den Schließfächern dieser Welt schlummern!
    Solange die Viren dort hermetisch abgeschlossen bleiben, kann nach allem menschlichen Ermessen nichts weiter passieren. Denn Viren brauchen bestimmte Bedingungen, um aktiv zu werden. Sie sind bemerkenswerte Strukturen, allein schon deshalb, weil man unwillkürlich zögert, sie als Lebewesen

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