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Der Keil des Himmels

Der Keil des Himmels

Titel: Der Keil des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horus W. Odenthal
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    Auric drehte sich zu Benkart, seinem ersten Signalisten um.
    „Ruf mir unseren Senphoren herbei! Es dürfte jetzt für ihn sicher genug sein.“ Weit und breit, war kein Feind, der noch stehen konnte, mehr zu sehen. Es war anders gelaufen, als sie in allen ihren Spekulationen erwartet hatte – er, Silgenja, Ikun und Makuvan. Er brannte darauf, sich mit ihnen auszutauschen, vielleicht hatten sie alle irgendetwas übersehen.
    Feldscher und Heilgehilfen rannten von hier nach dort, schleppten Verwundete auf Tragen, behandelten unmittelbar direkt vor Ort, wo es am nötigsten war. Jetzt wo der allgemeine Schlachtlärm abgeklungen war, klang das vereinzelte und verlorene Schreien, Heulen und Brüllen der Schwerverwundeten, derer, denen Gliedmaßen amputiert wurden, noch grausiger.
    Krieg, was für ein Geschäft. Wie konnte ich nur so lange Zeit …?
    Zum Westen hin, zu den Flanken des Buikanan sah er Angehörige der Föderierten über das Feld streifen, von einem toten oder schwerverwundeten Feind zum nächsten. Plünderer, die ihre Gelegenheit gekommen sahen. Ein einzelner Reiter, ein Angehöriger ihres kleinen Haufens schwerer Kavallerie, ritt über das Feld, zwischen den grausigen Überresten des Kampfes hindurch, auf sie zu, wahrscheinlich in Richtung des Lagers hin. Er wirkte verloren in dem Durcheinander. Schwärme von Krähen kreisten, sanken herab, ließen sich auf den Leichen nieder.
    War es das?
    Er blickte sich erneut um, in Richtung ihres Lagers, in Richtung des Ausgangs der Talenge, sah dort, wie der Trupp um Hubbarb sich ihnen näherte, ein Knäuel von Schilden um den durch schweres Rüstwerk geschützten Senphoren. Ihr Mittel der Verständigung über große Entfernungen, eine Waffe, die gehütet und beschirmt werden musste.
    Die Sonne stieg über den Ausläufern des Elsternforsts zu ihrem höchsten Punkt.
    Jetzt konnte er Hubbarb erkennen. Er nahm sich wirklich zu komisch aus, in seinem massiven Körperschutz, ein gepolstertes, gepanzertes Tönnchen. Er musste darunter in dieser Sommerhitze Ströme von Schweiß vergießen. Na ja, eine Schwitzkur konnte ihm bei seiner Statur bestimmt nicht schaden. Und er hatte ja auf seine Sicherheit allergrößten Wert gelegt. Im Näherkommen hob er grüßend die Hand.
    Auric hörte das Geräusch eines galoppierenden Pferdes näherkommen. „Was ist das?“, hörte er Schwarzfuchs sagen.
    In der Helligkeit des Sommertages brach eine weißglühende Narbe auf. Ein gleißender, knisternder Riss ging durch die Welt. Ein Geschoss aus Licht und Wucht fuhr in die sich nähernde Gruppe.
    Knisterndes, weiß blendendes Feuer sprang über die Rüstplatten, die den Senphoren umgaben. Weißes Blitzgeflamme hielt die Panzerhaut in ihrem Griff. Er hörte das schrill gellende Kreischen Hubbarbs, dass alle anderen Geräusche durchschnitt. Es schrillte ihm heiß bis zur Schädeldecke hoch. Die Männer der Eskorte schrien vor Entsetzen, sprangen auseinander, hoben die Schilde, unsicher in welche Richtung. Irgendwo hinter sich hörte er, wie ein Echo zu all dem, das dumpfe, verpuffende Donnern einer kleinen Explosion.
    Ein weiterer Blitz, im Pfad des ersten, wie ein gleißendes Geschoss schlug er ins gleiche Ziel ein. Ein Krachen, trocken und scharf, als sauste an einem spröderen, dunkleren Ort ein Fleischerbeil durch die Knochen der Welt. Das Kreischen Hubbarbs riss ab. Bruchstücke seines Rüstschutzes flogen durch die Luft wie Funken von einer Feuerstelle.  
    Die erregten Schreie seiner Entourage loderten um ihn hoch. „Der Reiter!“, das war, was Auric kristallklar heraushörte. Auric fuhr herum und sah ihn. Der einzelne Reiter der schweren Kavallerie. Er donnerte im Galopp auf sie zu. Ohne angelegte Lanze, ohne irgendeine Waffe in der vorgereckten Hand. Die schwarze Fahne einer Rauchwolke wurde hinter ihm in der schwachen Brise zerstreut und davongetragen. Er sah, wie Davernian neben ihm, blitzschnell, die Armbrust aus dem Sattelhalfter riss, sah Widerhalle der gleichen Bewegung in der Entourage um ihn herum.
    „Schwarzer!“
    Etwas Schweres, ein Körper traf ihn von der Seite, riss ihn mit, sein Fuß ruckte im Steigbügel, riss frei. Er stürzte vom Pferd, ein schwerer Schatten über ihm. Beide prallten sie auf, dicht nebeneinander rollten sie ab, der Flammenhauch fegte über sie hinweg. Ein schrecklich schrilles, entsetztes tierisches Geräusch, das er nicht zuordnen konnte, das nicht aufhören wollte. Er rappelte sich auf die Ellenbogen hoch.  
    Ein brennendes Pferd lief die

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