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Der Keil des Himmels

Der Keil des Himmels

Titel: Der Keil des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horus W. Odenthal
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Eingeweide. Dann wieder Horden von Menschen, die sich töten wollen, darüber hinweg wälzen. Zertreten, stampfen, rutschen aus in all dem Dreck.
    Doranths Abteilung, zwischen zwei Treffen eingeschlossen, sich nach allen Seiten erwehrend, spürte das Chaos, das die Attacke geführt von Aurics und Czands Schwertbataillonen in die Flanke der Valgaren getragen hatte, als ein Nachlassen im Druck. Sie spürten, irgendetwas geschah, sie fassten, im schlimmsten Schlachtgewühl, in der entsetzlichsten Verzweiflung, Mut.
    Der Feind beschloss, so von unvermutetem Widerstand bedrängt, dass es Zeit sei, seine versteckte Hand auszuspielen.

    Die Säume des dichten Tannenwaldes an den Hängen des Elsternforstes begannen zu leben. Stahl blitzte zwischen ihnen auf. Es schwankte und wimmelte in ihren Schatten. Gestalten brachen hervor. Reihen von Gewappneten, kampfbereit. Suevaren.
    Sie stürmten hervor, eine Reihe hinter der anderen. Sie liefen die Hänge hinab, ihre Waffen schwingend, schreiend, eine Welle von Gebrüll stieg von den dunklen, nadelbedeckten Hängen auf. Ihre Reihen drängten näher zueinander, sie schlossen die Front ihres Angriffs. Vor ihnen, hangabwärts lag der Rücken der Stoßfront, welche die Flanke ihres Heeres aufriss. Unvorbereitet. Überrumpelt. Fraß für ihre Klingen. Opfer ihres Zorn, Schlachtvieh ihrer Raserei.
    Sie fanden kein Schlachtlied, ihr Kampfschrei war eine einzige düstere, rollende Walze blutdürstigen, unartikulierten Brodelns, ein lawinenartiger dröhnender Schwall von Mordlust.
    Der Feind kam näher. Der Feind wandte sich ihnen zu. Der Feind hob die Waffen.
    Ihre Klingen klirrten ihm zur Antwort. Ihre Masse rauschte auf ihn herab, wie eine Welle flammenden Drachenzorns. Thyrins Paladine heulten in ihren Ohren. Ein einziger Donner, eine Schockfront mit hundert feurig schmetternden Hämmern.
    Stahl traf auf Stahl.

    Der eine Suevare fiel mit vor das blutende Gesicht gekrallten Händen, der andere wich zur Seite weg, und Auric stand vor einem Turm von einem Mann.
    Schwarzbärtig massige Züge, schwarzes Haar, das unter dem Helmrand hervorwallte. Rauchig stumpf geschecktes Schwarz fiel um seine Schultern. Ein Mantel aus Rabenfedern. Sein Wutgebrüll brandete ihm entgegen, tief und dröhnend. Schwert mit breiter Klinge in der Hand.
    In einem machtvollen Bogen drosch dieses Schwert auf ihn herab.
    Er wich, Schild erhoben. Die Klinge rammte am Schild entlang.
    Benjöki Rabenmäster, das ist er. Sollte nicht eigentlich dieser Haltyarn Sturmaxt der Riese sein?
    Er sprang zur Seite, damit aus der Formation seines Leibgardenkeils, führte eine schnelle Attacke, doch der breite Stahl war da, lenkte seinen Hieb ab. Der Rabenmäster grinste ihn mit zwischen schwarzen Bartfransen gebleckten Zähnen an.
    Um ihn drang eine erneuerte Welle von Suevaren gegen ihre Front vor, aufgeputscht und mitgerissen vom Angriff ihres Thans, wildes Schlachtgeschrei brüllend, stürmten auf Konnacht und Davernian und den Rest ein. Er stand gegen diesen Benjöki allein. Keine Kleingruppe, keine eingespielten Abläufe – ein Zweikampf.
    Augenblicklich stürmte der Riese wieder auf ihn ein, Schwert beidhändig zu mächtigem Hieb geschwungen, kein Parieren möglich. Auric wich erneut, stach nach, traf wieder Abwehr, hieb, fintete, schlug. Wieder löste der Suevaren-Than sich, wieder sauste das Schwert wie eine Sense. Ausweichen! Hätte er doch beide Hände am Schwert. Gegen einen solchen Gegner war der Schild kein Schutz, eher eine Behinderung. Er bekam den Arm nicht frei, die Schlaufen hielten den Schild. Benjöki dagegen, beide Hände am Schwertgriff, lenkte seinen Hieb mit Leichtigkeit ab. Warf ihn mit einer Finte zurück. Bekam Raum für einen erneuten mächtigen Hieb. Auric wich auch dem aus.
    Benjöki Rabenmäster gewann an Sicherheit. In der Hitze zum Mittag hin lief Auric der Schweiß heiß und brennend in die Augen. Sie umkreisten einander.
    Benjöki griff erneut an. Auric konnte dem Hieb gerade noch wieder durch Ausweichen entgehen. Sein Schild war ihm eher ein Hemmnis. Der Suevaren-Than merkte das, grinste.

    Ihre Klingen waren Sturmbrausen, ihre Rache grausiges Verhängnis. Thyrin Drachenvaters Paladine waren mit ihnen, führten ihren Stahl, er selber blickte aus zorneslodernden Augen mit Wohlgefallen herab auf sie und ihre Taten. Der Drachenmond wies ihnen wie eine rote Fackel den Weg, an den Ort, wo sie sich an den Herzen der Feinde laben würden und ihr Blut ihnen Salbung war. Sie warfen sich gegen die Reihen

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