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Der Killer wartet

Der Killer wartet

Titel: Der Killer wartet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Wege gemacht.
    Norbert und ich sind in der Nacht dorthin gefahren und haben ihn da vergraben. Heute gehen Spaziergänger darüber. Kein Mensch wird da auf absehbare Zeit nochmal graben..."
    "Und jetzt hast du den Kerl in Verdacht, den du in der Wohnung getroffen hast?" schloß Carola messerscharf. "Du denkst, daß er etwas mit dem Anschlag zu tun hat!"
    "Natürlich!"
    "Wie sah er aus, wie alt war er?"
    "Etwas älter als ich", sagte Feller.
    "Dann glaube ich nicht, daß er es war, der auf dem Motorrad saß."
    "Bist du dir da wirklich sicher?" Fellers Tonfall hatte einen Anflug von Sarkasmus.
    "Naja...", meinte sie und hob hilflos die Hände.
    "Der Mann war sehr hager und sehr gut durchtrainiert, so jedenfalls mein Eindruck. Und wenn er das Gewicht gehalten hat... Der Motorradfahrer hatte immerhin einen Helm auf! Was willst du da schon erkannt haben!"
    Carola atmete tief durch, erhob sich und ging dann unruhig vor dem Fenster auf und ab. "Vielleicht hast du recht", murmelte sie.
    Feller nickte.
    "Sicher habe ich recht!"
    "Und was sollen wir jetzt machen? Rumsitzen und Däumchen drehen, bis er dich erwischt hat? Auf diesen Killer warten wie ein Kaninchen vor der Schlange? Nee, du, dazu habe ich keine Lust!"
    Feller lachte heiser und mit einem Anflug von Verzweiflung. "Und was schlägst du vor?" fragte er dann.
    "Und wenn du doch zur Polizei...?"
    "Meinst du, ich habe Lust, in den Knast zu wandern?"
    Indessen ging die Haustür auf. Jemand kam ins Haus.
    "Das wird Sven sein!" vermutete Carola.
    Feller nickte leicht. "Möchte wissen, wo der Junge sich den ganzen Tag herumtreibt! Für sein Abi macht er jedenfalls nichts!"
    Carola konnte da nur die Augen verdrehen.
    "Das ist doch jetzt wohl völlig unwichtig!" behauptete sie.
    Mit schlurfenden Schritten kam ein hochgewachsener, schlaksiger Lockenkopf durch die Tür. Das war Sven, der Sohn des Hauses, auf dem alle Hoffnungen ruhten und der so wenig davon erfüllen konnte.
    "Hallo", nuschelte er so nachlässig, wie er in allem anderen auch war.
    "Hallo", erwiderte Feller, ohne seinen Sohn anzusehen.
    Feller nahm einen Schluck aus der Bierflache. Dann blickte er auf und fragte: "Ist was?"
    Sven hatte die Hände in den Taschen seiner überweiten und megacoolen Jeans vergraben und zuckte die schmalen Schultern.
    "Mama hat mir gesagt, du wolltest noch ein Hühnchen mit mir rupfen."
    Martin Feller machte eine wegwerfende Handbewegung.
    "Ein andernmal", murmelte er.
    "Mir auch recht.
    "Gut."
    "Noch was anderes."
    Feller sah seinen Sohn erstaunt an.
    "Was denn?"
    Sven fingerte einen Umschlag aus der Jackentasche heraus und legte ihn auf den niedrigen Wohnzimmertisch.
    "Hier, das klemmte im Briefschlitz!" sagte er dazu.
    "Ein Umschlag?"
    Feller nahm ihn an sich. Keine Adresse, nichts. Aber zugeklebt war er.
    "Was ist drin! Nun mach doch schon auf!" forderte Carola.
    "Nein...", murmelte Feller. "Jetzt nicht." Und dabei fühlte er, wie seine Hände zitterten, als er den Umschlag in die Hemdtasche steckte.
    *
    Feller öffnete den Umschlag später, im Schlafzimmer. Ein Foto, mehr war nicht darin. An der linken Ecke oben hatte es ein Eselsohr.
    Auf dem Bild war das Gesicht eines Mannes zu sehen. Die Augen waren weit aufgerissen und starr. Aus dem Mund sickerte Blut. Man hatte ihm die Zähne eingeschlagen und auf seiner Stirn war ein kleines, rotes Einschußloch.
    Feller lief es eiskalt über den Rücken, und das nicht nur wegen des Zustandes, in dem sich der Abgebildete befand.
    Carola kam herein.
    Sie sah Feller auf der Bettkante sitzen, das Gesicht farblos, der Blick leer und ins Nichts gerichtet. Sie setzte sich neben ihn, legte die Hand auf seine Schulter. Er ließ zu, daß sie ihm das Bild aus der Hand nahm.
    "Das war alles?" fragte sie.
    "Ja. Ich wollte es nicht aufmachen, solange der Junge dabei war." Er zuckte die Achseln.
    Carola verengte ein wenig die Augen, als sie das Foto betrachtete.
    Dann sagte sie: "Der Mann auf dem Foto sieht aus, als ob..." Sie brach ab.
    Feller nickte.
    "Als ob er tot ist. Ja. Du kannst dich drauf verlassen: er IST tot."
    "Wer ist es?"
    "Es ist der Mann, den ich damals in Ottos Wohnung getroffen habe."
    "Bist du sicher?"
    "Hundertprozentig. Er ist zwar ein paar Jahre älter geworden, aber das Gesicht habe ich nicht vergessen. All die Jahre nicht! Nein, ich bin mir absolut sicher. Da gibt es keinen Zweifel."
    "Er sieht schlimm aus..."
    Feller lächelte matt.
    "Nicht so schlimm, wie manches, was man im Fernsehen sieht!" meinte er schnoddrig.
    Carola verzog

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