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Der Killer wartet

Der Killer wartet

Titel: Der Killer wartet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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kannte Martin schon sehr lange. Woher genau, weiß ich nicht. Norbert hat auch nie viel darüber gesagt..."
    "Wieso haben Sie Feller angerufen, als Ihr Mann verschwunden war?"
    "Seit einiger Zeit bekamen wir seltsame Anrufe. Am anderen Ende der Leitung meldete sich niemand. Und dann die Briefe..."
    "Briefe?" echote Moeller.
    Barbara Wolf nickte.
    "Ja. Zusammengeklebte Todesdrohungen, wie man das aus dem Fernsehen kennt."
    "Können Sie mir einen dieser Briefe zeigen?"
    "Mein Mann hat sie alle vernichtet. Er wandte sich an Martin Feller, aber die beiden haben immer dafür gesorgt, daß ich nicht mithören konnte."
    "Wußten die beiden, wer hinter den Anrufen steckte?"
    "Ich weiß es nicht. Mir haben sie gesagt, daß sei ein Witzbold. Ich solle das alles nicht so ernst nehmen. Aber jetzt habe ich fast den Eindruck, daß die beiden zumindest ahnten, wer es auf sie abgesehen hatte."
    "Warum haben Sie mir das alles nicht schon früher gesagt?"
    "Martin meinte, daß das nicht günstig sei."
    "Was?" Moeller glaubte, sich verhört zu haben. Die Leute vom Nachbartisch schauten schon herüber. Ein Kind sagte:
    "Guck mal, Mama, eine Frau mit Stoppelbart!" und zeigte dabei auf Moeller mit seinem Zopf. "Das kommt doch von einer Krankheit, woll?"
    Moeller lehnte sich zurück.
    Sein Blick fixierte Barbara Wolf.
    "Das müssen Sie mir erklären!"
    "Meine Güte, ich habe mir nichts dabei gedacht. Er meinte, daß Norbert vielleicht irgendwie in den Dörner-Betrug verwickelt sei. Und bevor wir das nicht genau wüßten, sollte ich mich zurückhalten."
    "Wann hat er Ihnen das gesagt?"
    "Kurz bevor Sie kamen. Ich hatte keine Zeit, ihn noch irgendwas zu fragen."
    "Ich verstehe", sagte Moeller und kaute dabei auf einer letzten, schon kalten Pommes frites herum. "Und hinterher?"
    "Er mußte gleich weg."
    "Wußte Feller bereits, daß Ihr Mann tot war, bevor ich es Ihnen sagte?"
    "Nein, das glaube ich nicht. Obwohl, wenn Sie das jetzt so sagen." Sie nahm ihre Handtasche und kramte darin etwas hervor. Eine Mappe mit Kontoauszügen. "Das hier habe ich heute gefunden", sagte sie dann. "Norbert hat mich an diese Dinge nie herangelassen. Ich wußte niemals, wie es finanziell um uns stand. Ich meine, die anderen, die bei Dörner gearbeitet haben, hatten in letzter Zeit Schwierigkeiten, aber wir..."
    "Sie nicht?"
    "Nein. Und ich kann mir wohl ausrechnen, was ein Abteilungsleiter in einem Baumarkt verdient. Mir kam das immer schon seltsam vor, wieviel wir uns leisten konnten...
    Jetzt weiß ich, was dahintersteckte!"
    Sie zeigte es Moeller.
    Moeller blies die Luft aus seinem Mund heraus. Es gab einen schnarrenden Ton. Nicht ganz Coltrane, sondern eben Moeller. Auf den Auszügen war eindeutig zu sehen, daß Feller Norbert Wolf regelmäßig finanziell unterstützt hatte.
    Mannomann, das muß ja eine Männerfreundschaft gewesen sein!
    ging es Moeller durch den Kopf.
    Oder das Ergebnis einer Erpressung!
    *
    Als Feller nach Hause kam, begrüßte Carola ihn genau so, wie er es befürchtet hatte.
    "Wir müssen jetzt reden, Martin!" sagte sie mit allem Nachdruck, zu dem sie fähig war. Und das war eine ganze Menge.
    "Hör mal, Schatz", begann er, aber sie schnitt ihm einfach das Wort ab.
    "Ich will jetzt wissen, was hier gespielt wird!" forderte sie.
    "Ja, sicher..."
    "Du druckst nur herum und versucht mich mit irgendwelchen billigen Geschichten abzuspeisen, die so dämlich sind, daß du sie nicht einmal mir zumuten solltest!"
    Er nahm sich eine von den Bierflaschen, ging in die Küche, um sie zu öffnen und ließ sich dann im Wohnzimmer in einen der Sessel fallen.
    "Was willst du denn hören?" fragte er nach dem ersten Schluck.
    Sie stand inzwischen an der Tür, die Arme vor der Brust verschränkt.
    "Wie wär's mit der Wahrheit?"
    "Welche Wahrheit?"
    "Du kennst den Kerl, der auf dich geschossen hat. Sonst wäre dein Verhalten nicht erklärbar!"
    "Nein, ich kenne ihn nicht!"
    "Martin!"
    "Nicht persönlich jedenfalls." Er nahm einen Schluck aus der Flasche. "Aber ich kann mir vorstellen, aus welcher Ecke das kommt!"
    Carola schien wie vor den Kopf geschlagen. Sie schüttelte stumm den Kopf und brauchte eine ganze Weile, bis sie etwas sagen konnte. Unruhig lief sie zweimal auf und ab.
    Dann fragte sie: "Und warum hast du dem Kripo-Mann davon nichts gesagt? Ich meine..."
    "Das ging nicht!" rief Feller, viel heftiger, als er es beabsichtigt hatte.
    Carola blieb stehen und musterte ihn kühl.
    "Du hast irgendwie selber Dreck am Stecken?"
    Es war keine Frage, eher

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