Der kleine Achtsamkeitscoach
hätten, ihn aber nicht erhalten haben, so sprechen Sie das ebenfalls aus und tauschen Sie sich hierüber mit Ihrem Partner aus.
Wertschätzung und Dankbarkeit entwickeln
Dankbarkeit will allerdings geübt sein, denn gerade dann, wenn der Partner nach dem Duschen das Bad wieder einmal nicht sauber gemacht hat, fällt es uns in der Regel schwer, daran zu denken, dass er eben andere Stärken hat.
Wenn Sie Dankbarkeit anderen Menschen gegenüber kultivieren möchten, sollten Sie ihnen sagen, was Sie an ihnen schätzen oder wofür Sie besonders dankbar sind.
Vielleicht gehen Sie davon aus, dass Ihr Freund ohnehin weiß, wie sehr Sie sich darüber gefreut haben, dass er Ihnen die Winterreifen aufgezogen hat. Tatsächlich aber weiß er dies wahrscheinlich nicht.
Und selbst wenn er es sich denken kann, hat es eine andere Qualität, wenn Sie ihm ein kleines »Dankeschön!« mit auf den Weg geben oder ihm irgendwann mal ein kleines Geschenk dafür machen.
Dankbarkeit zu entwickeln schärft übrigens auch die Wertschätzung für jene Eigenschaften Ihres Partners, die Sie glücklich machen und deshalb genau diesen Menschen lieben lassen.
»An seinem Ärger festzuhalten ist genauso wie eine glühende Kohle in die Hand zu nehmen, um sie nach jemandem zu werfen; du bist derjenige, der sich verbrennt.« Tschuang-Tse
Aufwind für die Beziehung
Achtsamkeit hilft Ihnen, sich Ihrer eigenen Gedanken und Gefühle bewusster zu werden. Beobachten Sie doch einmal genau, wann Sie das negative Verhalten Ihres Partners verurteilen, statt ihm wohlwollend zu begegnen. Je achtsamer Sie in dieser Hinsicht werden, desto häufiger werden Sie wahrscheinlich erkennen, dass Sie die Dinge oft negativer sehen, als angemessen ist.
Dies ist natürlich schwierig in Zeiten, in denen wir uns viel über alltägliche Kleinigkeiten streiten oder wenn wir uns gerade in einer größeren Krise befinden. Aber gerade hier kann Ihnen die Dankbarkeit helfen, den Wert Ihrer Beziehung wieder zu erkennen, um in positives Fahrwasser zu kommen.
Die Kraft der Wertschätzung
Dankbarkeit und Wertschätzung liegen nah beieinander. Wenn wir den anderen nicht für selbstverständlich nehmen, sondern die Tatsache schätzen, dass er an unserer Seite ist, wird es uns leichter fallen, ihn so, wie er ist, mit all seinen Eigenarten, Ecken und Kanten anzunehmen. Gerade in der Partnerschaft stellt Wertschätzung eine große Herausforderung dar, da wir rund um die Uhr und jeden Tag aufs Neue mit all den kleinen und großen Macken und Eigenarten des anderen konfrontiert werden.
Vielleicht klingt es für Sie wie ein schlechter Witz, Ihren Partner wertzuschätzen, obwohl er nie kocht und sich in der Freizeit meist hinter seinen Laptop klemmt oder Fußballspiele im Fernsehen anschaut. Doch wenn Sie seine Macken stehen lassen können, ohne sich in Ärger hineinzusteigern, wird es Ihnen dennoch gelingen. Wertschätzung hat viel mit Wohlwollen und Achtung dem anderen gegenüber zu tun und zeigt, dass Sie wirklich an ihm interessiert sind.
Auch in der Arbeitswelt spielt Wertschätzung in Form von Lob eine wichtige Rolle. Lob motiviert und macht zufriedener, weil es uns das Gefühl gibt, dass unsere Arbeit sinn- und wertvoll ist. Loben Sie also Ihren Partner, Ihre Freunde oder Ihre Kollegen hin und wieder.
Schon ein »Das machst du echt gut!« oder »Ich bin so dankbar, dass Sie immer mitdenken« kann das Herz weiten. Sehr wahrscheinlich werden Sie in Ihrem Umfeld schnell positive Veränderungen erleben.
Nette Worte und Gesten fühlen sich einfach grundlegend ganz anders an, als wenn ständig an uns herumkritisiert wird. Wertschätzung wirkt deshalb per se heilsam, entlastend und motivierend zugleich und bringt uns dazu, unsere vorhandenen Stärken weiterzuentwickeln oder schlummernde Fähigkeiten zu wecken.
Um Wertschätzung zu pflegen und zu kultivieren, ist wieder viel Achtsamkeit nötig. Wahrscheinlich wird es nicht von heute auf morgen gelingen, aber auch hier gilt: Übung macht den Meister.
Tipp: Sagen Sie Stopp!
Wenn Sie bemerken, dass Sie Ihren Lebensgefährten, Kollegen oder Ihre Freundin innerlich kritisieren, abwerten, verurteilen oder ablehnen, weil er oder sie sich nicht so verhält, wie Sie es sich wünschen, dann sagen Sie einfach: »Stopp!« und atmen Sie ein paar Mal tief ein und aus. Dadurch können Sie aus der negativen Gedankenschleife aussteigen. Erinnern Sie sich stattdessen an etwas an diesem Menschen, wofür Sie dankbar sind.
Übung: Die Stärken
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